Die Digitalisierung der Rechtsbranche hat sich in den letzten Jahren erheblich beschleunigt und das Jahr 2020 hat der Sache nochmals ordentlich Schub verliehen. Digitale Tools, die 2019 noch «nice to have» waren, sind heute bereits Standard. Videotelefonie wird so selbstverständlich eingesetzt wie virtuelle Kollaborationsplattformen. Und wer hätte sich vorstellen können, dass Anhörungen vor Gericht innert kürzester Zeit via Zoom stattfinden können? Die Notwendigkeit als Innovationstreiber.

 

Informationstechnologie wird in der Rechtsbranche indessen schon seit Jahrzehnten eingesetzt. Doch mit neuer, lernfähiger und intelligenter Software, welche evidenzbasiert argumentieren kann, dringt Technologie erstmals auch in den Kernbereich der juristischen Tätigkeit ein und verändert umfassend und nachhaltig die Art und Weise, wie Rechtsdienstleistungen in naher Zukunft erbracht werden.

 

Diesem Umstand trägt die Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) mit dem neuen Lehrgang «CAS Legal Tech» Rechnung.

 

Im Fokus des Lehrgangs stehen nicht nur Plattform-Ökonomie, Künstliche Intelligenz, Smart Contracts und Blockchain, sondern auch der Einfluss, welchen die Digitalisierung und Technologisierung auf die Gesellschaft hat. Das veränderte Kundenverhalten gehört schliesslich zu einem der wichtigsten Treiber der Legal Tech-Adaption. Es sind die Kundinnen und Kunden, die heute nicht mehr wollen, dass Juristinnen und Juristen so arbeiten wie im letzten Jahrhundert.

 

Das «CAS Legal Tech» fasst den Begriff Legal Tech derweil breit auf und versteht ihn als die Zukunft der Rechtsbranche. Eine Zukunft, die zum einen neue Möglichkeiten eröffnet, zum anderen aber auch neue Fähigkeiten fordert. Sowohl Firmen- wie auch Privatkunden verlangen stetig nach mehr nicht-juristischen Fähigkeiten und Dienstleistungen. Fundierte juristische Kenntnisse werden heute schlicht vorausgesetzt. Von Juristinnen und Juristen werden heute Fähigkeiten in den Bereichen Technologie, Projektmanagement und Datenanalyse erwartet sowie Soft-Skills in Sachen Innovation, Kommunikation und kreativer Lösungsfindung. Um dieser Fülle an Themen gerecht zu werden, dozieren im CAS Legal Tech 26 ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der Praxis.

 

Neben Themen wie Plattform-Ökonomie und Emerging Technologies haben auch Legal Chatbots, digitale Kommunikation, Datenschutz, Legal Marketing, digitale Ethik, agiles Projektmanagement, Digital Risk Management, Legal Innovation und Legal Design Thinking Eingang in den Lehrgang gefunden. Im Fokus steht jeweils der enge Praxisbezug und die Frage, inwiefern aktuelle und zukünftige Entwicklungen in Sachen Legal Tech auch das eigene Geschäftsmodell und die eigene Arbeit innerhalb der Rechtsbranche beeinflussen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten sowohl eine Übersichtskompetenz wie auch vertiefte Kenntnisse in den verschiedenen Bereichen der Legal Tech Sphäre. Sie werden am Ende des Lehrgangs in der Lage sein, die digitalen Veränderungsprozesse in ihrem Umfeld kompetent zu begleiten und dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen zu können, um die Geschäftsmodelle im eigenen Unternehmen zu optimieren.

 

Mit dem Lehrgang soll das Bewusstsein geschärft werden, dass die Technologisierung der Rechtsbranche nicht nur das disruptive Element in sich trägt, das alte Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen in Frage stellt, sondern auch das Element der Befähigung. Der Befähigung viele Dinge anders anzupacken und umzusetzen als bisher.

Weitere Informationen 

• Webseite: fh-hwz.ch/produkt/cas-legal-tech
• Ioannis Martinis, Studiengangsleiter «CAS Legal Tech»: ioannis.martinis@fh-hwz.ch