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LegalTech Blog
16. Mär

2016

Kurzbericht zum IRIS Openlaws Hackathon.

Im Rahmen des 19. Internationalen Rechtsinformatik Symposions (IRIS) in Salzburg/Österreich fand dieses Jahr erstmals ein Legal Hackathon statt. Zielsetzung der Veranstaltung war es, die Erfolgsgeschichte des IRIS um einen weiteren praxisorientierten Teil zu ergänzen. Neue Ideen und Konzepte aus der Rechtsinformation und Rechtsinformatik sollten in diesem zeitlich abgesteckten Rahmen von jungen und innovativen Studierenden prototypisch umgesetzt werden. Die Erwartungshaltung bei einem Hackathon ist selbstverständlich nicht, dass fertig entwickelte Lösungen präsentiert werden. Dafür ist die Zeitspanne von zweieinhalb Tagen schlichtweg zu kurz. Dennoch konnten sich die Ergebnisse sehen lassen

Hackathons sind im Grunde nichts Neues. In anderen Bereichen sind derartige Treffen bereits durchaus üblich. Im sog. «Legal Tech» Umfeld wird dieser Innovationsansatz erst seit kurzem genutzt. So traf es sich auch besonders gut, dass im heurigen Jahr erstmals eine Videokonferenz mit dem CodeX Team der Stanford University (Silicon Valley) stattfand, welches vom Österreicher Roland Vogl geleitet wird. Klarzustellen ist, dass es sich bei Hackathons nicht um eine illegale Aktivität handelt. Im Gegenteil: Den Veranstaltern war es auf einer juristischen Fachtagung besonders wichtig, dass der Schutz von geistigem Eigentum beachtet wird.

Zum Auftakt der Veranstaltung stellten Clemens Wass und Thomas Heistracher vom EU Projekt openlaws die Idee am Mittwoch Abend beim Empfang in der Eurolawyer Kanzlei vor. Die vorgeschlagenen Themenbereiche umfassten die Bereiche Visualisierung, Text- & Datenanalyse, Suchtechnologie und die Generierung von Metadaten. Als Unterstützung wurden frei verfügbare Open Source Tools (wie etwa die Graphendatenbank Neo4J) und freie Inhalte (wie etwa über data.gv.at oder opendataportal.at verfügbar) vorgestellt. Das Event wurde zwar von openlaws organisiert, war jedoch für alle Teilnehmer und Organisationen offen. So brachte sich etwa das schweizerische Unternehmen Weblaw AG mit Ideen und weiteren Datensätzen ein. Im Hörsaal 203 der Universität Salzburg wurde dann am Donnerstag und am Freitag fleißig «gehackt». Zur Überraschung des ganzen Organisationsteams fanden sich an beiden Tagen bis zu 50 Studierende in dem kleinen Raum ein, wo ein reger Austausch mit Juristen und Rechtsinformatikern stattfand.

Am Samstag lag es dann an der Jury, die vorgestellten Projekte zu evaluieren. Frau Sonja Janisch, Michael Sonntag, Thomas Gordon und Franz Kummer hatten keine einfache Aufgabe. Folgende Projekte wurdenprämiert:

  • Tool zur Extraktion von Abkürzung und zur automatischen Generierung eines Abkürzungsverzeichnisses;
  • Lokalisierungstool von Rechtsanwälten auf OpenStreetMaps mit Einblendung des entsprechenden Kompetenzprofils;
  • Tool zur Errechnung, ob sich Schnellfahren bezahlt macht;
  • Tool zur Analyse der openlaws.eu Datenbank;
  • Generierte Metadaten aus dem Bereich Datenschutz.

Die von der Fachhochschule Salzburg gesponserten Preise umfassten einen HD Recorder, einen Tablet PC, Büchergutscheine, einen e-Book Reader sowie eine Drohne.

Insgesamt war die Premiere des Hackathons ein voller Erfolg. Die Veranstaltung war nicht nur Anstoß für zahlreiche neue Ideen, sondern konnte bereits nach nur zwei Tagen erste Prototypen hervorbringen. Das offene Format im Sinne der «open innovation» zeigt klar, dass nützliche Lösungen nicht immer nur mit langer Entwicklungstätigkeit und großen Budgets zu erzielen sind. Oft sind es gerade die kleinen Dinge, die eine große Erleichterung im juristischen Alltag bringen. 

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