5. Schweizer Notariatskongress
Die folgenden Aufzeichnungen der Vorträge des Kongresses sind zweisprachig und nur mit Berechtigung einsehbar. Klicken Sie auf den Link unter dem Abstract des jeweiligen Referates. Sie werden danach aufgefordert, Ihre Login-Daten einzugeben.
Die Digitalisierung des französischen Notariats : die elektronische öffentliche Urkunde
François-Xavier Bary, Stellvertretender Generaldirektor der Groupe ADSN (Activités et Développement au Service du Notariat), Direktor der Vereinigung des Réseau Européen des Registres Testamentaires (ARERT)
Seit den 2000er-Jahren haben sich die französischen Notare mit der Infrastruktur und den Tools ausgestattet, die ihnen eine erfolgreiche Digitalisierung ermöglichen. Die elektronische öffentliche Urkunde ist zur Norm geworden, 90 % der Urkunden werden in dieser Form ausgefertigt. Das Minutier Central des Notaires de France, das seit 75 Jahren das Archiv für solche Urkunden ist, ist nicht nur ein technisches Instrument, sondern vor allem ein technologisches und organisatorisches System, das sich weiterentwickeln muss, um die Lesbarkeit und Verwendbarkeit der Urkunden dauerhaft zu gewährleisten und dabei die Echtheit zu sichern. Auf diese Weise werden sowohl technologische Fortschritte wie BlockChain als auch gesellschaftliche Entwicklungen berücksichtigt, indem zum Beispiel die virtuelle Präsenz des Mandanten bei seinem Notar vorgesehen wird.
Zugangsdaten zu Online-Accounts im Todesfall
Prof. Dr. iur. Daniel Hürlimann, Universität St. Gallen
und Dr. iur. Silvio Hänsenberger, Rechtsanwalt und Notar in St. Gallen
Nachlässe umfassen häufig auch Zugangsdaten zu Online-Accounts. Ohne Vorkehrungen des Erblassers stellen diese die Angehörigen vor grosse Herausforderungen: Fehlende Passwörter, unbekannte Online-Abos, Dienste mit Sitz im Ausland, ein nicht dokumentierter Wille des Erblassers oder Uneinigkeit der Angehörigen betreffend Umgang mit den Online-Accounts können zu Streitigkeiten, Kosten und Verzögerungen führen. Um solchen Schwierigkeiten vorzubeugen, zeigt dieser Beitrag konkrete Instrumente und Massnahmen auf, welche einen reibungslosen Umgang mit Online-Accounts im Todesfall sicherstellen können.
Die Blockchain – was taugt sie wirklich?
Prof. Dr. Kai Brünnler, Berner Fachhochschule
Der Begriff Blockchain steht für einen technologischen Durchbruch auf dem Gebiet digitaler Währungen. Das Konzept hinter diesem Begriff ist allerdings nicht einfach zu verstehen. Eine Blockchain ist eine Datenstruktur, die in kryptografischen Protokollen eingesetzt wird, um Sicherheit gegen bestimmte Angriffe zu gewährleisten. Ihr Sinn erschließt sich nur dann, wenn man diese Angriffe durchdacht hat.
Wir werden deshalb den Aufbau eines Blockchain-basierten Protokolls von Grund auf nachvollziehen. Ausgehend von einem Protokoll, das jeder kennt, der schon einmal E-Banking benutzt hat, werden Schritt für Schritt Probleme aufgezeigt und gelöst und dabei neue Protokolle entwickelt – bis hin zu einer Blockchain.
Digitale Plattform Terravis – heute und morgen
Werner Möckli, Geschäftsführer SIX Terravis AG
Mit innovativem Pioniergeist treibt SIX seit 10 Jahren die Digitalisierung im Hypothekar-, Grundbuch- und folglich im Notariatswesen voran. Damit soll Nutzen sowohl für die involvierten Anspruchsgruppen als auch für die Grundeigentümer gestiftet werden. Ein Einblick hinter die Kulissen von Terravis zeigt die erzielten Erfolge wie auch die aktuellen Herausforderungen.
In unserem Workshop informieren wir die Kongressteilnehmer über den Stand und die Weiterentwicklungen der digitalen Plattform Terravis, wobei die notariellen Funktionen im Fokus stehen. Schliesslich wagen wir einen Blick in die fernere Zukunft und zeigen auf, wohin die Reise aus unserer Sicht hingehen wird.
Das Digitale Büro: von der Dossiereröffnung zur elektronischen öffentlichen Urkunde (Docengine)
Franz Kummer, CEO Weblaw
Franz Kummer zeigt am Workshop in einer Liveumgebung, wie (zukünftig) die Arbeit eines Notariats unterstützt werden kann. Der Fokus geht weg von der einzelnen Urkunde hin zum Prozess bzw. zum Geschäft. Dieses wird als Einheit verstanden und mit Hilfe der Automatisierungslösung DocEngine abgebildet. Das Ziel ist ein möglichst effektives und medienbruchfreies Arbeiten für alle Involvierten (Kunden, Notariat, Drittparteien, Ämter etc.).
Live Demo: Dokumente und Zertifikate in der Blockchain abspeichern und einen eigenen Token emittieren
Mag. Dr., LL.M. Philip Hanke, Verlagsleiter Weblaw AG
Wie speichert man Daten in der Blockchain? Philip Hanke zeigt, wie man mit nur wenigen Klicks den Fingerabdruck eines Dokuments in der Blockchain abspeichert, um eindeutig sowie unfälschbar nachzuweisen, dass dieses Dokument in exakt dieser Form zu einem gewissen Zeitpunkt existiert hat. Des Weiteren zeigt er, was Tokens sind, wie man sie emittiert und transferiert.
Referierende
François-Xavier BARY
Stellvertretender Generaldirektor der Groupe ADSN
Daniel Hürlimann
Prof. Dr. iur.
Silvio Hänsenberger
Dr. iur.
Kai Brünnler
Prof. Dr., Berner Fachhochschule
Werner Möckli
Geschäftsführer SIX Terravis
Philip Hanke
Mag. Dr., LL.M., Verlagsleiter Weblaw