Jusletter

Liebe Leserinnen und Leser


Diese zweite Schwerpunkt-Ausgabe, die dem Gesundheitsrecht gewidmet ist (die erste ist am 29. Januar 2007 erschienen), zeigt die breite Vielfalt an Themen in diesem Rechtsgebiet. Zunächst bieten uns die Professoren Thomas Gächter und Olivier Guillod – und ihre Mitarbeiterinnen – zwei spannende wissenschaftliche Beiträge. Im ersten behandeln Prof. Dr. iur. Olivier Guillod und Gladys Winkler unter Berücksichtigung von Art. 364 StGB (Mitteilungsrecht) die Frage, ob Träger von Gesundheitsberufen dazu verpflichtet werden können, Gefährdungen von Minderjährigen anzuzeigen. Caroline Brugger und Prof. Dr. iur. Thomas Gächter setzen sich sodann mit verschiedenen Fragen rund um Frauenmilchbanken, welche die überschüssige Milch von Frauen pasteurisieren und als Nahrung für Säuglinge lagern, auseinander. Die Rechtsprechungskommentare zu den Urteilen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in den Rechtssachen Evans und Tysiac untersuchen die einschneidenden Fragen der Rechte auf Implantierung eines Embryos sowie auf Rekursmöglichkeit nach Verweigerung einer Abtreibung. Zwei Kommentare zu Urteilen des Bundesgerichtes verdeutlichen ebenfalls die Vielfalt und Aktualität der Schweizer Rechtsprechung im Gesundheitsrecht – von ausführlichen Diskursen über Apfelsätfte bis zu den Regeln der medizinischen Kunst reicht die Thematik der jüngst publizierten Urteile des Bundesgerichts.

Um die Aktualität im Gesundheitsrecht weiterhin zu gewährleisten, werden auch in der zweiten Jahreshälfte 2007 regelmässig Rechtsprechungskommentare zu diesem Gebiet in Jusletter publiziert.

Wir weisen Sie zudem gerne darauf hin, dass zum Thema bereits mehrere Kommentare in Jusletter veröffentlicht worden sind: Nathalie Brunner, Conditions du droit à une indemni-té pour atteinte à l’intégrité en cas de maladie professionnelle grave et incurable sowie Tarder à laisser une patiente accéder à son dossier médical justifie le prononcé d'une sanction disciplinaire; Agnès Hertig-Pea, La levée du secret professionnel en faveur d’héritiers.

Boris Etter setzt sich mit den wichtigsten Bestimmungen des auf den 1. September 2007 in Kraft tretenden Medizinalberufegesetzes auseinander.

Die heutige Ausgabe enthält zudem eine Übersicht über die aktuellen Publikationen im Gesundheitsrecht, welche auf der Grundlage von über 100 Schweizer oder ausländischen Zeitschriften, zusammengetragen wurde und mit Hilfe derer man sich in kurzer Zeit einen Überblick über alle wichtigen legislatorischen, judikativen und wissenschaftlichen Entwicklungen im Gesundheitsrecht verschaffen kann.

Einige Werkrezensionen, darunter diejenige zum Buch von Pascal Hofer, Das Recht der Transplantationsmedizin in der Schweiz, vervollständigen diese Schwerpunkt-Ausgabe.

Gerne informieren wir Sie, dass die zwei jährlichen Schwerpunkt-Ausgaben zum Gesundheitsrecht zusammen mit den wichtigsten Rechtsprechungskommentaren (und einer Zusammenfassung der nationalen, kantonalen sowie der Rechtsprechung des EGMR) als Buchband anfangs 2008 erscheinen werden. Mit einer E-Mail an books@weblaw.ch können Sie das Buch schon jetzt vorbestellen.

Die Herausgeberschaft nimmt Ihre Manuskripte gerne entgegen, auch Anregungen und kritische Hinweise sind sehr willkommen.

Zu guter Letzt weisen wir Sie gerne auf die 14e Journée de droit de la santé, die am 25. Oktober 2007 in Neuchâtel stattfinden wird, hin. Thema dieses Jahr ist Santé et Travail. Programm und Anmeldeformular finden Sie auf der Website des IDS: www.unine.ch/ids.

Spannende Lektüre wünscht Ihnen


Jean Perrenoud
Verantwortlicher Redaktor

Für Kontakt mit der Redaktion «Gesundheitsrecht» (vorher RSDS/SZG) wenden Sie sich bitte an: jean.perrenoud@unine.ch oder messagerie.ids@unine.ch