Dieser Beitrag aus dem Tagungsband des Internationalen Rechtsinformatik Symposiums 2001 steht Ihnen hier zum Download zur Verfügung.
Internet & Ethik
Internet & Ethik – die Grundlage für schier unendliche Diskussionen. Einerseits gilt das Internet schon lange nicht mehr als rechtsfreier Raum, werden doch durch rechtliche Rahmenbedingungen die unterschiedlichsten Materien geregelt. Andererseits scheint es jedoch auch so zu sein, dass man das Internet in seiner Gesamtheit mit all seinen Dimensionen nicht wirklich erfassen und regeln kann. Eine gänzliche Zensurierung scheint nicht zielführend zu sein; einen weiteren Ansatzpunkt in der Regulierung des Internets scheint jedoch die Selbstregulierung in Form von technologischen Lösungen, Ethik-Kodizes oder Selbstkontrolle durch die sogenannte Netiquette darzustellen. Diese Art der Steuerung/Regulierung, die auf einer freiwilligen Bindung an moralische Normen und Werte basiert, steht somit auf relativ schwachen Füßen, da sie von der inneren Einsicht und Freiwilligkeit eines jedweden Internetnutzers abhängt und lediglich indirektes Sanktionspotential (öffentliches Ansehen, sozialer Druck) liefert. Die Ethik kann dabei zukünftig eine neue Rolle übernehmen – nämlich die des Mediators. In dieser Vermittlerrolle kann Ethik zwischen der praxisbetonten Anwenderseite einerseits und dem Bereich der Kontrolle andererseits die Entwicklung moralischen Verhaltens im Informationsbereich beobachten und bewerten wie auch die Strukturen und Machtverhältnisse im Informationsbereich analysieren.