1.
Begegnungen mit der Rechtsinformatik ^
Nachdem ich zum Ende meines Diplomstudiums immer mehr mit Dieter Merkl – der letztendlich dann mein Diplomarbeitsbetreuer und in weiterer Folge auch Doktorvater wurde – zu tun hatte, lange Tage und Nächte mit Andreas Rauber im Büro zusammensaß und an Algorithmen zur Selbstorganisation von inhaltsbasierten Wissenslandkarten tüftelte, war es glücklicherweise nur ein kleiner Schritt in eine Welt, die so ganz anders war als die Informatik: die Juristerei. Und natürlich zu einem Professor, der so ganz anders war als jene der Informatikfakultät der TU: Erich Schweighofer.
Ich hatte mich schon seit geraumer Zeit damit beschäftigt, eine Hierarchie von sogenannten Self-Organizing Maps auf Basis von Nachrichtenartikeln zu erzeugen, so dass man auf oberster Ebene die gröbste Aufteilung – und somit einen guten Überblick über eine gesamte Dokumentsammlung – erhält, und je weiter man die Hierarchie hinunter steigt auf eine immer feiner werdende Aufteilung trifft (siehe Abbildung 1). Den bereits in den vorangegangenen Spaziergängen von Dieter Merkl und Andreas Rauber dargestellten Herausforderungen, der von Erich eingebrachten juristischen Texte und vor allem Vorstellungen, war somit eine dritte Dimension hinzugefügt worden. Viele interessante Experimente und einige gemeinsame Publikationen sollten folgen [1,2].
Dies war jedoch nur der Startpunkt für weitere Begegnungen. So wurde ich trotz mangelnder kaufmännischer Kenntnisse zum Rechnungsprüfer des von Erich initiierten und geleiteten Wiener Zentrums für Rechtsinformatik gekürt und darf mich bis zum heutigen Tag glücklich schätzen, diese ehrenvolle Aufgabe wahrnehmen zu dürfen.
Interessanterweise brachte mich mein Wechsel von der außeruniversitären Forschung in die Forschungsabteilung eines privaten Unternehmens Anfang 2008 der Rechtsinformatik sogar noch näher. Das Thema war die Anwendung von Informatikmethoden zur Unterstützung von Patentexperten beim komplexen Prozess der Patentrecherche. Auch hier kam es wieder zu fallweisen Begegnungen mit Erich wie etwa auf dem Internationalen Rechtsinformatik Symposium (IRIS) 2009, auf der ich zu jenem Thema referierte. Selbst jetzt, nach der Gründung eines eigenen IT Unternehmens, ist der Konnex zu Erich über das Thema Patente, Informationssuche und Informationsstrukturierung immer noch gegeben. Ich freue mich, auch 2011 die IRIS Konferenz wieder besuchen und in das vielfältige Themenfeld der Rechtsinformatik eintauchen zu können und hoffe, dies auch noch viele weitere Jahre genießen zu dürfen.
2.
Danksagung ^
Lieber Erich, hiermit möchte ich mich für die stets interessanten und spannenden interdisziplinären Ausflüge jenseits der Informatik, bedanken.
3.
Literatur ^
Erich Schweighofer, Gottfried Haneder, Andreas Rauber, Michael Dittenbach . Improvement of Vector Representations of Legal Documents with Legal Ontologies. In: 5th International Conference on Business Information Systems, Poznan, April 2002
Erich Schweighofer, Andreas Rauber and Michael Dittenbac h, Automatic Text Representation, Classification and Labeling in European Law. In Proceedings of the 8th International Conference on Artificial Intelligence and Law (ICAIL 2001), St. Louis, MO, USA, 2001.
Michael Dittenbach, max.recall information systems, Pulverturmgasse 17/3, 1090 Wien,m.dittenbach@max-recall.com ;www.max-recall.com