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Lindeonline App – Die Bibliothek auf dem Smartphone

  • Author: Nadine Pertl
  • Category: Articles
  • Region: Austria
  • Field of law: Rechtsinformation & Juristische Suchtechnologien
  • Citation: Nadine Pertl, Lindeonline App – Die Bibliothek auf dem Smartphone, in: Jusletter IT 20 February 2013
Trotz moderner Telekommunikation ist die Verfügbarkeit von Onlinediensten nicht flächendeckend gewährleistet. Welcher Jurist möchte bei einem Termin an einem nicht vertrauten Ort auf den Zugriff auf Onlinedatenbanken vertrauen? Andererseits erschließen moderne Endgeräte ganz neue Nutzergruppen, die bisher wenig IT-affin waren. Mit der Lindeonline App kann sich der Onlinekunde seine Handbibliothek auf ein mobiles Endgerät herunterladen. Damit stehen die Daten jederzeit sehr komfortabel zum Lesen und zur Recherche zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Umsetzung und Geschäftsmodell
  • 2. Aufbau und Funktionalität
[1]
Seit jeher gilt die Recherche als eines der wichtigsten Handwerkszeuge des Juristen. Wo sich früher Bücherstapel in Bibliotheken türmten, findet man heute häufig nur noch einen Computer mit Internetanschluss. In den letzten Jahren ging der Trend immer mehr in Richtung Onlineverfügbarkeit. Der erste Weg zur Lösung eines juristischen Problems führt nicht mehr an den Tisch des Bibliothekars, sondern geradewegs in eine der vielen Onlinedatenbanken, die dem modernen Juristen zur Verfügung stehen.
[2]
Die Vorteile der Onlinesuche sind eindeutig. Umfassende Suchfunktionalitäten, ein breites Spektrum an jederzeit verfügbaren Titeln und meist auch die vollständige Verlinkung mit Primärliteratur und Rechtsprechung. Die Onlinesuche scheint makellos zu sein. Was aber, wenn sie nicht möglich ist? Auch wenn die Werbung anderes suggeriert, kann man sich doch nicht immer darauf verlassen, eine funktionierende Internetverbindung vorzufinden. Vor allem der Ausbau von UMTS- und LTE-Netzen ist noch lange nicht vollständig abgeschlossen. Es gibt Situationen, in denen zwar eine Highspeed-Verbindung vorhanden ist, aber weder die Onlinerecherche, noch die ursprünglich übliche Nachschlagemethode erwünscht sind.
[3]
Immer wieder wird es Situationen geben, in denen der Nutzer sich nicht auf die derzeit üblichen Recherchetools verlassen wird können. Auf eben diese Problematik reagiert der Linde Verlag mit der Lindeonline App.

1.

Umsetzung und Geschäftsmodell ^

[4]
Der Linde Verlag hat sich sehr intensiv mit dem Thema Applikation und Offlineverfügbarkeit auseinandergesetzt. Viele Kunden verbringen den Großteil ihrer Zeit nicht im Büro, sondern bei Mandanten, in externen Verhandlungen und andernorts. Auf die Inhalte ihrer Lindeonline-Bibliotheken sollen sie deshalb aber nicht verzichten müssen. Aus diesem Grund hat der Linde Verlag eine Applikation entwickelt, die dem Kunden die Möglichkeit bietet, alle Titel, für die er eine Zugriffsberechtigung in Lindeonline hat, auch auf mobilen Endgeräten ohne Zusatzkosten zu nutzen.
[5]
Der Lindeonline App liegt ein Bibliotheksmodell zugrunde. Jeder Kunde kann die App auf bis zu zehn Geräten installieren und mit seinem Account nutzen. Die einzelnen Titel (Kommentare, Fachbücher, Zeitschriften, Vorschriften) können pro Lizenz jeweils einmal heruntergeladen werden. Hat ein Nutzer zum Beispiel drei Lizenzen für den Jahreskommentar zum EStG, kann er diesen Titel auf drei seiner Endgeräte installieren. Sind alle verfügbaren Installationen verbraucht, verschwindet der Titel aus dem Kiosk. Wenn ein heruntergeladenes Werk nicht mehr benötigt wird, kann es ganz einfach mit einer Wischgeste in den Kiosk zurückgestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt ist es auf jedem anderen Gerät des Nutzers wieder im Kiosk erhältlich. In Unternehmen, in denen mehrere Mitarbeiter mit Lindeonline arbeiten, ist es so also ganz einfach, die für die aktuelle Situation relevanten Bücher «zusammenzupacken» und mitzunehmen.
[6]
Dieses Bibliotheksmodell ist gleichzeitig auch die Lösung für ein ganz typisches Problem mobiler Endgeräte. Die Speicherkapazität ist bekanntermaßen wesentlich geringer als die eines Notebooks oder eines PCs. Durch die Möglichkeit, gelesene und/oder nicht (mehr) benötigte Titel wieder zurückzugeben, wird kein unnötiger Speicherplatz belegt. Der Nutzer kann jederzeit frei wählen, ob und wie viel Kapazität er den App-Inhalten einräumen möchte.

2.

Aufbau und Funktionalität ^

[7]
Für die Verwendung der App ist neben dem kostenfreien Download und der Installation ein gültiger Lindeonline-Zugang erforderlich. Nachdem sich der Nutzer mit seinem Lindeonline-Benutzernamen und Passwort angemeldet hat, stehen ihm alle seine Lindeonline-Produkte zur Verfügung.
[8]
Die Anwendung ist dreigliedrig aufgebaut. Es gibt einerseits den Kiosk, in dem alle verfügbaren Titel gelistet sind. Titel, die der Nutzer bereits heruntergeladen hat, finden sich im Bereich «Bücher und Zeitschriften» wieder. In diesen kann der Nutzer lesen und recherchieren. Neben Büchern, Zeitschriften und Gesetzestexten stehen dem Nutzer auch tagesaktuelle Nachrichten aus der Lindeonline-Redaktion zur Verfügung. Der Nutzer kann also mit der App eine eigene Handbibliothek ganz nach seinen Wünschen erstellen, und sich nebenbei noch über die aktuellsten Ereignisse im Steuer-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht informieren.
[9]
In dieser Handbibliothek hat er nun nicht nur alle Inhalte, die er für wichtig befindet, sondern auch einige Funktionen, die ihm die Recherche erleichtern. Neben einer umfassenden Suchfunktion gibt es die Möglichkeit Lesezeichen zu setzen und Notizen zu machen. Im Verlauf kann der Nutzer jederzeit seinen Rechercheweg zurückverfolgen. Auch die Aktualisierung der Nachrichten kann er nach Belieben anregen. Durch eine einfache Ziehgeste wird ein Update gestartet, das die News auf den aktuellsten Stand bringt.
[10]
Mit der Lindeonline App sind somit alle Lindeonline-Kunden jederzeit und überall in der Lage, ihre Datenbankinhalte unabhängig von äußeren Umständen zu nutzen.

 


 

Nadine Pertl, Produktmanagerin Lindeonline, Linde Verlag Ges.m.b.H.