1.
Zeichen und Bilder im Recht ^
Konkrete Beispiele für eine Rückbesinnung und Gleichstellung von Bild zu Wort und Schrift hat Großfeld damals nicht genannt. Den Versuch der schrittweisen Verwirklichung eines Weges haben für den deutschsprachigen Raum später andere dargestellt. Exemplarisch für alle: Lachmayer versucht sich an der Entwicklung einer eigenen «semantischen Bildsprache»9, Brunschwig berichtet von einer neuen Art von Legal Design10, Khalil initiierte und implementierte jura-mindmaps, juristische Gedankenlandkarten11, Holzer kreierte visualisierte Karteikarten12, Röhl erprobte Visualisierungen als «Verstärker» in Klausuren für Jurastudierende13 und Herzog entwarf sogenannte Rechtscomics14.
2.
Zeichen und Bilder im Recht de lege lata ^
3.
Leibniz, die Fehlerhaftigkeit der Worte als Begründungsansatz für die Visuelle Jurisprudenz ^
4.
Rechtsvisualisierung nach Lachmayer ^
5.
Zeichen und Bilder im Recht de lege ferenda ^
Mit der Einführung von visuellen Spezialbrillen33 wird neben dem dargestellten Ziel auch der Weg immer präziser spezifizierbar. Tatsache ist, dass erst die neuen Technologien auch neue spezifizierbare Wege ermöglichen.
6.
Literatur ^
Boehme-Neßler, Volker, Pictorial Law. Modern Law and the Power of Pictures, Springer: Heidelberg, Berlin 2010
Brunschwig, Colette, Visualisierung von Rechtsnormen, Legal Design: Zürich 2001
Großfeld, Bernhard, Zeichen und Bilder im Recht, NJW 1994, 1911ff.
Herzog, Felix, Strafrecht illustrated, 30 Fälle aus dem Strafrecht in Wort und Bild, merus Verlag: Hamburg 2007
Hilgendorf, Eric, Dtv-Atlas Recht. Band 1: Grundlagen, Staatsrecht, Strafrecht, Deutscher Taschenbuch Verlag: München 2003, 2. Auflage 2008
Holzer, Florian, Rechtsvisualisierung im Strafrecht – Ein Beitrag zur Steuerung der visuellen Rechtskommunikation, 2011
Khalil, Aiman, Jura-MindMaps Strafrecht, C.F. Müller Verlag Heidelberg 1. Auflage 2003; ders., Öffentliches Wirtschaftsrecht – Workbook, Verlag BOD, 1. Auflage 2013; ders., Visuelle Jurisprudenz – A Visualized Turn, Verlag Königshausen & Neumann: Würzburg 2010
Lachmayer, Friedrich und Garnitschnig, Karl, Computergraphik und Rechtsdidaktik, Manzsche Verlags- und Universitätsbuchhandlung: Wien 1979; ders., Excerpt mit Visualisierungen einsehbar letztmalig eingesehen am: 7. Februar 2013. über http://www.legalvisualization.com/download.php?hash=95428b36721101e920786b2b068907bc?fname=Computergraphik_und_Rechtsdidaktik_1979%2C_0%2C_Titelblatt%2C_Vorwort%2C_Inhaltsverzeichnis.pdf
Lachmayer, Friedrich, Graphische Darstellung im Rechtsunterricht, Zeitschrift für Verkehrsrecht (ZVR), Heft 8, Wien 1976, S. 230-234
Lachmayer, Friedrich, Brauneder, Österreichische Verfassungsgeschichte, Manz: 6. Auflage, Wien 1992
Lachmayer, Friedrich, Visualisierung des Abstrakten, in: Schweighofer/Menzel/Kreuzbauer (Hgb.), IT in Recht und Staat, Aktuelle Fragen der Rechtsinformatik 2002, Band 6, Wien 2002, S. 309-317
Leibniz, Gottfried Wilhelm, Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand, Philosophische Werke in der Zusammenstellung von Ernst Cassirer, Band 3, Felix Meiner Verlag: Hamburg 1996
Röhl, Klaus F., Die Bilderscheu der Jurisprudenz, http://www.ruhr-uni-bochum.de/rsozlog/daten/pdf/visuelle_rk/Roehl%20-%20VRK%20-%20II02%20-%20Bilderscheu.pdf, letzt-malig eingesehen am: 28. Dezember 2011
Schild, Wolfgang, Nutzen und Wert von Rechtsarchäologie und Rechtsikonographie für die mittelalterliche Rechtsgeschichte, In: Juris scripts historica 5, 1992, S. 59 (68)
Volk, Klaus, Holzer, Florian,, Heller, Simon, Panorama Strafrecht, Übersichten zum AT des StGB, Iura Vista Visualizing Law, 1. Auflage 2007
Wädow, Gerd, Warum erscheint uns die Welt der Chinesen so geheimnisvoll? In: Im Gespräch 3 (1992), 3. Vierteljahr
Aiman Khalil, Dr. jur., Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Frankfurt am Main.
- 1 Bernhard Großfeld, Zeichen und Bilder im Recht, NJW 1994, 1911ff.
- 2 Friedrich Lachmayer veröffentlichte bereits seit 1976 kontinuierlich graphische Darstellungen wie exemplarisch für den Band Österreichische Verfassungsgeschichte bis zur 6. Auflage 1992 gemeinsam mit Brauneder, vgl. Österreichische Verfassungsgeschichte Text von Wilhelm Brauneder, Graphische Darstellung von Friedrich Lachmayer Manz, Wien.
- 3 Friedrich Lachmayer, Graphische Darstellung im Rechtsunterricht, Zeitschrift für Verkehrsrecht (ZVR), Heft 8, Wien 1976, S. 230-234
- 4 Bernhard Großfeld, aaO., S. 1911, Wädow, Warum erscheint uns die Welt der Chinesen so geheimnisvoll? In: Im Gespräch 3 (1992), 3. Vierteljahr, S. 35; vgl. auch Aiman Khalil, Visuelle Jurisprudenz – a visualized turn, S. 129.
- 5 Großfeld, aaO., S. 1911, vgl. auch Khalil, aaO. , S. 129.
- 6 Großfeld, aaO., S. 1911f.
- 7 Wolfgang Schild, Nutzen und Wert von Rechtsarchäologie und Rechtsikonographie für die mittelalterliche Rechtsgeschichte, In: Juris scripts historica 5, 1992, S. 59 (68); Großfeld, aaO., S. 1911
- 8 Großfeld, aaO., S. 1915
- 9 Lachmayer, Visualisierung des Abstrakten, in: Schweighofer/Menzel/Kreuzbauer (Hgb.), IT in Recht und Staat, Aktuelle Fragen der Rechtsinformatik 2002, Band 6, Wien 2002, S. 309-317.
- 10 Colette Brunschwig, Visualisierung von Rechtsnormen, Legal Design, Zürich 2001.
- 11 Aiman Khalil, Jura-MindMaps Strafrecht, Graphische Darstellung der wichtigsten Normen des Strafrechts zur Examensvorbereitung und für die erfolgreiche Bewältigung im Strafrecht für Anfänger und Fortgeschrittene!, C.F. Müller Verlag Heidelberg, 2003, ders. Öffentliches Wirtschaftsrecht – Workbook, BOD Verlag, 2013.
- 12 Volk, Klaus, Holzer, Florian,, Heller, Simon, Panorama Strafrecht, Übersichten zum AT des StGB, Iura Vista Visualizing Law, 1. Auflage 2007
- 13 Klaus F. Röhl, Die Bilderscheu der Jurisprudenz, http://www.ruhr-uni-bochum.de/rsozlog/daten/pdf/visuelle_rk/Roehl%20-%20VRK%20-%20II02%20-%20Bilderscheu.pdf, letztmalig eingesehen am: 28. Dezember 2012.
- 14 Felix Herzog, Strafrecht illustrated, 30 Fälle aus dem Strafrecht in Wort und Bild, merus Verlag Hamburg 2007.
- 15 Vgl. Khalil in Visuelle Jurisprudenz – A Visualized Turn, 2010, S. 154.
- 16 Mit Bildern soll im Gegensatz zu Großfeld hier nicht nur die einschränkende Sichtweise von (klassischen) Bildern, sondern jegliche Art der rechtsvisualisierenden Möglichkeiten der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft gemeint sein, wie exemplarisch von der Rechtsikonographie bis zu mehrdimensionalen Darstellungsformen und der computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung wie der Augmented Reality [Nachweise in FN 33].
- 17 Khalil, Visuelle Jurisprudenz, Königshausen und Neumann, 2010, S. 29ff.
- 18 Khalil, Visuelle Jurisprudenz, S. 29ff.
- 19 Khalil, Visuelle Jurisprudenz, S. 33.
- 20 Der Autor propagiert einen Visualized Turn, Khalil, Visuelle Jurisprudenz, S. 33.
- 21 Besser wäre es m.E. nun den Begriff Rechtskommunikatoren zu verwenden. Holzer verwendet keinen dieser Begriffe, sondern geht in seiner Dissertation davon aus, dass die Rechtsvisualisierung eine weitere juristische Kompetenz ist, vgl. dazu Florian Holzer, Rechtsvisualisierung im Strafrecht – Ein Beitrag zur Steuerung der visuellen Rechtskommunikation, 2011, S. 58.
- 22 Mein Favorit ist der Begriff «Visuelle Jurisprudenz», den ich im Folgenden als Oberbegriff und als Synonym zum Begriff Rechtsvisualisierung verwende; Lachmayer und Brunschwig sehen den Begriff Rechtsvisualisierung mittlerweile ebenfalls als zu eng an und gehen von einem multisensorischen Recht im weiteren Sinne aus; kritisch bisher dazu wohl Röhl u.a. in nicht veröffentlichten Vorträgen und Blog- bzw Forumseinträgen.
- 23 Exemplarisch für Deutschland: Hilgendorf in Würzburg, der einen dtv-(Bild-)Atlas für das Recht herausbrachte, Dtv-Atlas Recht. Band 1: Grundlagen, Staatsrecht, Strafrecht. Deutscher Taschenbuch Verlag München, 2003, 2. Auflage 2008; Volk in München, der mit Holzer und Heller an der Visualisierung der Beiträge in der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW) gearbeitet hat, wovon leider nur eine Ausgabe erschien. Röhl in Bochum mit einem geförderten Visualisierungsprojekt für die Hochschule zur Visuellen Rechtskommunikation im Jahre 2001.
- 24 Exemplarisch für Deutschland: Boehme-Neßler (Boehme-Neßler, Volker : Pictorial Law. Modern Law and the Power of Pictures, Springer, Heidelberg, Berlin, 2010).
- 25 Vgl. exemplarisch die Applikation «Normfall» von Haft (www.normfall.de), die seit der Version 5 ein ansprechendes Relationsmodul beinhaltet, Farben zweckdienlich einsetzt und für die derzeitigen technologischen Möglichkeiten ein m.E. gelungene Praxishilfe darstellt.
- 26 Die Erweiterung der Fehlerhaftigkeit und Unverständlichkeit bezieht sich in der Originalquelle von Leibniz ausschließlich auf die Worte im Allgemeinen. Hier wird die Ansicht vertreten, diese Fehlerhaftigkeit und Unverständlichkeit auf die Rechtsbegriffe und die Rechtssprache zu erweitern.
- 27 Vgl. Khalil, Visuelle Jurisprudenz, aaO., 2010
- 28 Die folgenden Abschnitte enthalten wörtliche Zitate und Übernahmen aus dem Werk von Leibniz, Neue Abhandlungen über den menschlichen Verstand, Philosophische Werke in der Zusammenstellung von Ernst Cassirer, Band 3, Felix Meiner Verlag, Hamburg 1996, Buch 2: Kapitel 33: Von der Ideenassotiation, S. 262ff.. Auf die genauen Quellennachweise wird hier und in den folgenden Abschnitten verzichtet. Die dezidierten Nachweise und Quellen findet man bei Khalil, Visuelle Jurisprudenz aaO., 2010.
- 29 Gemeinsam mit Dr. Karl Garnitschnig, Wien 1979, Manzsche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Excerpt einsehbar und letzmalig eingesehen am 7. Februar 2013 unter http://www.legalvisualization.com/download.php?hash=95428b36721101e920786b2b068907bc?fname=Computergraphik_und_Rechtsdidaktik_1979%2C_0%2C_Titelblatt%2C_Vorwort%2C_Inhaltsverzeichnis.pdf.
- 30 So Lachmayer und Garnitschnig in Ihrem Vorwort zu Computergraphik und Rechtsdidaktik, aaO.
- 31 IRIS=Internationales Rechtsinformatiker Symposium in Salzburg, früher jährlich abwechselnd in Wien und Salzburg tagend unter Generalvorsitz von Lachmayer und Schweighofer (geschäftsführend).
- 32 Gemeinsam mit Brunschwig und dem C.H.Beck Verlag München, später mit der Tagung Recht & Logik (Law & Logic) gemeinsam mit Bengez u.a..
- 33 Durch Augmented Reality Technologien, vgl. dazu auch FN 14; vertiefend Michael Haller, Mark Billinghurst, Bruce Thomas: Emerging Technologies of Augmented Reality: Interfaces and Design. Idea Group Publishing, November 2006; zur Augmented Reality in der Medizin, vgl. Navab und Klinker, TU – München, http://campar.in.tum.de/WebHome letztmalig eingesehen am 12. Februar 2013; zur kollaborativen Augmented Reality vgl. auch TU Graz, http://www.icg.tugraz.at/project/studierstube letztmalig eingesehen am 12. Februar 2013.