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Das Generalthema des 18. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS lautet «Kooperation». Damit wird der Fokus auf eine sehr bedeutende, aber schleichende Entwicklung im Rechtssystem gelegt. In der Wissensgesellschaft ist der Staat auch im Rechtssystem ein zwar sehr wichtiger, aber bei weitem nicht der einzige Regulator. Die Zivilgesellschaft nimmt zunehmend die Dinge selbst in die Hand oder möchte zumindest wesentlich mitwirken.
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Demokratische Rechtssysteme bedürfen der Kooperation zwischen dem Volk (von dem das Recht ausgeht), den Stakeholdern, der Regierung und auch den juristischen Dienstleistern. Die Informations- und Wissensgesellschaft mit dem Streben nach digitalen Grundrechten erfordert hier grundlegendes Umdenken bei den Juristen: Mehr Effizienz bei geringeren Kosten wird zu einem wesentlichen Ziel der Jurisprudenz im 21. Jahrhundert. Die Entwicklung ist schleichend, aber nachhaltig und die Rechtsinformatik steht im Zentrum, weil sich das Wissensnetzwerk entscheidend ändert.
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Es geht immer mehr in Richtung der Nutzung möglichst aller Wissensquellen, wodurch Recherche, E-Discovery und (semi)automatische Materialienanalyse in den Vordergrund treten. Damit wird auch das Rechtssystem leistungsfähiger und effizienter werden. Die Zukunft der Juristen hängt davon ab, dieser Herausforderung zweckmäßig zu begegnen.
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Das Konzept, die Tagungsbeiträge bereits vor der Tagung zu editieren und zu publizieren, hat sich in den vergangen fünf Jahren bewährt. Somit kann die Auswahl der zu besuchenden Vorträge informierter erfolgen, Gehörtes kann gleich vertieft und aufgrund paralleler Vorträge Versäumtes rasch nachgelesen werden. Wie gewohnt umfasst der Tagungsband neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auch Beiträge zu den praktischen Problemstellungen und Anwendungen der Rechtsinformatik. Die multimediale Begleitung wird diesmal in Zusammenarbeit mit Weblaw erweitert; von einen Teil der Vorträge werden später auch Podcasts zu Verfügung stehen.
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Der Tagungsband ist in folgende Themengruppen gegliedert:
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Die Organisatoren des IRIS 2015 sind vielen zu Dank verpflichtet, die dazu beitragen, dass diese wissenschaftliche Plattform der Rechtsinformatik in Zentraleuropa abgehalten werden kann. Die vielen Stakeholder sind diesmal auf den nachfolgenden Seiten unter IRIS-Organisation angeführt. Besonders zu erwähnen sind die Universitäten Wien (ARI Arbeitsgruppe Rechtsinformatik und WZRI Wiener Zentrum für Rechtsinformatik) und Salzburg (Wissensnetzwerk Recht Wirtschaft und Arbeitswelt), die Programmgestalter Erich Schweighofer (hauptgestaltend) und Friedrich Lachmayer, der Konferenzkoordinator Walter Hötzendorfer, die Lokale Koordinatorin Maria Stoiber und das lokale Organisationsteam an der Universität Salzburg unter der Leitung von Dietmar Jahnel und Peter Mader.
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Den Autorinnen und Autoren gebührt unser herzlicher Dank für ihre Beiträge, die mit größtmöglicher Sorgfalt editiert wurden. Das Editieren und Formatieren wurde gemeinsam mit dem Sozialen Netzwerk der Autoren und Interessierten und dem Team von Editions Weblaw durchgeführt; all diesen «Co-Editors» gebührt ein herzliches Dankeschön.
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Tagungsbände sind Dokumentationen von Momentaufnahmen der Wissenschaft, und zwar der gehegten und gepflegten Treffen der Wissenschaftsgemeinde. Das IRIS-Konzept sieht vor, dass Autorinnen und Autoren und befreundete Personen den Band kostenlos erhalten. Durch die Kooperation mit der OCG und ihrem Verlag books@ocg.at kann der Herstellungsaufwand gering gehalten und damit – trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen – der Fortbestand dieser Tradition sichergestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Editions Weblaw werden die Tagungsbände in der Zeitschrift Jusletter IT unter http://www.jusletter-it.eu zugänglich gemacht.
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Tagungen sind auch Anlass zum Feiern, aber auch zum Gedenken.
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Prof. Dr. Dr. Herbert Fiedler hat im April 2014 sein 85. Lebensjahr vollendet. Die IRIS-Gemeinde wünscht ihm nachträglich alles Gute. Wir freuen uns mit ihm, dass er weiterhin so aktiv sein kann, und hoffen, dass dies noch lange Jahre der Fall sein wird.
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Prof. Dr. Lothar Philipps ist im März 2014 80 Jahre alt geworden; leider ist er im November 2014 verstorben. Er war ein außergewöhnlich origineller und kreativer Vordenker der Rechtsinformatik und seit Anbeginn ein treuer Besucher des IRIS. Im September 2014 wurde zu seinem 80. Geburtstag eine Tagung in München veranstaltet; die Beiträge werden nun im Gedenkband für Lothar Philipps erscheinen. Im IRIS-Schwerpunkt Rechtstheorie findet eine Session zu seinem Gedenken statt.
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Im Oktober 2014 ist Univ.-Doz. Dr. Veith Risak verstorben. Er gehörte zu den Urgesteinen der OCG und war beruflich einer der wesentlichen Manager von Siemens PSE. Nach seiner Pensionierung hat er als Universitätslehrer gewirkt und war über sechs Jahre Präsident der OCG. An sich Praktiker, hat er es später zu einer theoretischen Meisterschaft im Umfeld Wirtschaft, Gesellschaft, Staat, Informationstechnik und Recht gebracht. Als solcher war er ein immer sehr geschätzter Teilnehmer, Autor und Vortragender des IRIS.
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Im Juli 2014 ist im 95. Lebensjahr Univ.-Prof. Dr. Heinz Zemanek verstorben. Als Schöpfer des «Mailüfterls» weltbekannt, hat seine Sichtweise der Informatik – am besten durch sein Buch «Das geistige Umfeld der Informationstechnik» ausgedrückt – wesentliche Leitlinien für die österreichische Informatik festgelegt. Für die Rechtsinformatik bedeutet dies, dass in der von ihm gegründeten OCG auch Platz für gesellschaftsrelevante Informatik war und ist; seit langem besteht ein Arbeitskreis Rechtsinformatik, der sich dort recht wohl fühlt. Die Breite des Themas «Recht und IT» in der OCG unterstreichen die weiteren Arbeitskreise «Forum Privacy», «Forum e|Government» und «IT-Leistungsverträge und Rechtspolitik».
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Die Oesterreichische Computer Gesellschaft OCG feiert heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Dieser Tagungsband ist daher der OCG und – in memoriam – ihrem Gründungspräsidenten Heinz Zemanek gewidmet.
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Wir hoffen, dass dieser Tagungsband in gedruckter und in elektronischer Form mit ähnlichem Interesse aufgenommen wird wie die Tagungsbände der Vorjahre!
Wien und Bern, im Februar 2015
Erich Schweighofer, Franz Kummer und Walter Hötzendorfer
