1.
Einleitung ^
2.
Technische Regulierungsstandards als besondere Rechtsgestaltungsform im europäischen Kapitalmarktrecht ^
3.
Der technische Regulierungsstandard zur Schaffung des Europäischen Elektronischen Zugangsportals ^
3.1.
Zeitlicher Ablauf ^
3.2.
Inhalt ^
Was der Inhalt des technischen Regulierungsstandards zur Schaffung des Europäischen Elektronischen Zugangsportals sein soll, ergibt sich aus Art. 22 Abs. 1 der revidierten Transparenzrichtlinie. Dieser Absatz lautet:
«(1) ESMA erarbeitet Entwürfe technischer Regulierungsstandards mit technischen Anforderungen an den Zugang zu vorgeschriebenen Informationen auf Unionsebene, um Folgendes festzulegen:
a) die technischen Anforderungen an die von in Artikel 21 Absatz 2 genannten Systemen13 genutzten Kommunikationstechnologien;
b) die technischen Anforderungen für den Betrieb des zentralen Zugangsportals für die Suche nach vorgeschriebenen Informationen auf Unionsebene;
c) die technischen Anforderungen der Verwendung einer eindeutigen Kennung für jeden Emittenten durch die in Artikel 21 Absatz 2 genannten Systeme;
d) das gemeinsame Format für die Bereitstellung vorgeschriebener Informationen durch die in Artikel 21 Absatz 2 genannten Systeme;
e) die gemeinsame Klassifizierung vorgeschriebener Informationen durch die in Artikel 21 Absatz 2 genannten Systeme und die gemeinsame Liste von Arten vorgeschriebener Informationen.»
Abbildung: Europäisches Elektronisches Zugangsportal aus der Sicht der Endanwender18
4.
Schlussbemerkung ^
5.
Literaturverzeichnis ^
Guggenberger, Elena, Die neue Transparenz-Richtlinie 2013/50/EU – Erweiterte Transparenzanforderungen für börsenotierte Unternehmen, RWZ 2014, S. 151-154,
Hitzer, Martin/Hauser, Patrick, ESMA – Ein Statusbericht, BKR S. 52-60 (2015).
Kalss, Susanne/Oppitz, Martin/Zollner, Johannes, Kapitalmarktrecht – System, 2. Auflage, Linde, Wien (2015).
Moloney, Niamh, EU Securities and Financial Markets Regulation, 3. Auflage, Oxford University Press (2014).
Moloney, Niamh, The European Securities and Markets Authority: a perspective from one year on, ZÖR S. 59-85 (2013).
- 1 Richtlinie 2004/109/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Dezember 2004 zur Harmonisierung der Transparenzanforderungen in Bezug auf Informationen über Emittenten, deren Wertpapiere zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, und zur Änderung der Richtlinie 2001/34/EG, ABl L 390 vom 31. Dezember 2004, S. 38.
- 2 Zu beachten ist, dass die Zuleitung der Informationen an das amtlich bestellte System nicht deren Veröffentlichung durch den Emittenten ersetzt.
- 3 Empfehlung der Kommission vom 11. Oktober 2007 zum elektronischen Netz amtlich bestellter Systeme für die zentrale Speicherung vorgeschriebener Informationen gemäß der Richtlinie 2004/109/EG des Europäischen Parlaments und des Rates, 2007/657/EG, ABl L 267 vom 12. Oktober 2007, S. 16.
- 4 Richtlinie 2013/50/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2013 zur Änderung der Richtlinie 2004/109/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Harmonisierung der Transparenzanforderungen in Bezug auf Informationen über Emittenten, deren Wertpapiere zum Handel auf einem geregelten Markt zugelassen sind, der Richtlinie 2003/71/EG des Europäischen Parlaments und des Rates betreffend den Prospekt, der beim öffentlichen Angebot von Wertpapieren oder bei deren Zulassung zum Handel zu veröffentlichen ist, sowie der Richtlinie 2007/14/EG der Kommission mit Durchführungsbestimmungen zu bestimmten Vorschriften der Richtlinie 2004/109/EG, ABl L 294 vom 6. November 2013, S. 13.
- 5 Hitzer/Hauser, ESMA – Ein Statusbericht, BKR 2015, S. 55.
- 6 Kalss/Oppitz/Zollner, Kapitalmarktrecht2, § 1 Rn. 62.
- 7 Art. 290 Abs. 1 AEUV spricht von Rechtsakten mit allgemeiner Geltung zur Ergänzung und Änderung bestimmter nicht wesentlicher Vorschriften des betreffenden Gesetzgebungsaktes.
- 8 «It is often not clear, why one form is used over another» (Moloney, EU Securities and Financial Markets Regulation3, S. 925 (2014)).
- 9 Verordnung (EU) Nr. 1095/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 24. November 2010 zur Errichtung einer Europäischen Aufsichtsbehörde (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde), zur Änderung des Beschlusses Nr. 716/2009/EG und zur Aufhebung des Beschlusses 2009/77/EG der Kommission, ABl L 331 vom 15. Dezember 2010, S. 84.
- 10 ESMA, Consultation Paper: Draft Regulatory Technical Standards on European Electronic Access Point (EEAP), 19. Dezember 2014, ESMA/2014/1566 (abrufbar unter https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/library/2015/11 /2014-1566_consultation_paper_on_the_draft_rts_on_the_eeap.pdf).
- 11 ESMA, Final Report: Draft Regulatory Technical Standards on European Electronic Access Point (EEAP), 29. September 2015, ESMA/2015/1460 (abrufbar unter https://www.esma.europa.eu/sites/default/files/library/2015/11/2015-1460_-_esma_final_report_on_draft_rts_on_eeap.pdf).
- 12 Moloney, The European Securities and Markets Authority: a perspective from one year on, ZÖR S. 75 (2013), hat für das gesamte erste Jahr des Bestehens der ESMA keinen einzigen Fall eines Vetos durch das Europäische Parlament oder den Rat gegen einen technischen Regulierungsstandard festgestellt.
- 13 Gemeint sind die amtlich bestellten Systeme auf Ebene der Mitgliedstaaten. Diese werden Englisch als Officially Appointed Mechanisms, kurz: OAMs, bezeichnet.
- 14 Diese Systeme bestehen ja bereits seit der jeweiligen nationalen Umsetzung der Transparenzrichtlinie 2004, also zumeist seit dem Jahr 2007. – «ESMA is aware that OAMs may be using different technologies» (ESMA, Final Report [FN 11], Pkt. 91, S. 23).
- 15 «The draft RTS are the basis for technical specifications which will be decided in cooperation with the OAMs once the implementation phase starts» (ESMA, Final Report [FN 11], Pkt. 18, S. 8).
- 16 ESMA, Consultation Paper [FN 10], Pkt. 86, S. 28.
- 17 Guggenberger, Die neue Transparenz-Richtlinie 2013/50/EU – Erweiterte Transparenzanforderungen für börsenotierte Unternehmen, RWZ S. 153 (2014).
- 18 Abbildung entnommen: ESMA, Final Report [FN 11], S. 7.
- 19 «The EEAP will not replace existing OAMs in storing regulated information, but rather provide an additional way of access to the information that is already stored and enabled to end users by OAMs» (ESMA, Final Report [FN 11], Pkt. 12, S. 7). Ein zentraler Vorteil des Europäischen Elektronischen Zugangsportals für den Endnutzer liegt darin, dass der Nutzer nicht wissen muss, in welchem der amtlich bestellten Systeme auf Ebene der Mitgliedstaaten die Informationen zu einem bestimmten Emittenten gespeichert sind.
- 20 Erwägungsgrund 7 des Entwurfs der ESMA (ESMA, Final Report, [FN 11], S. 76).
- 21 Artikel 2 Abs. 1 und 2 des Entwurfs der ESMA (ESMA, Final Report [FN 11], S. 77).
- 22 Artikel 2 Abs. 5 und Artikel 5 Abs. 1 des Entwurfs der ESMA (ESMA, Final Report [FN 11], S. 77 f).
- 23 Vorgesehen ist der Legal Entity Identifier, kurz: LEI. Dabei handelt es sich um eine global eindeutige Kennung von Rechtsträgern. Zum LEI existiert die ISO 17742. Die auf einem technischen Entwurf der ESMA basierende delegierte Verordnung (EU) 2015/2 der Kommission sieht die Verwendung des LEI in einem anderen Bereich bereits vor.
- 24 «It is not justified to set out a search criterion based on information that is not available on the OAMs as the implementation costs will outweigh the expected benefits» (ESMA, Final Report [FN 11], Pkt. 39, S. 13 f).