Jusletter IT

Linked Open Data als Element von strategischem Informationsmanagement der öffentlichen Verwaltung

  • Authors: Peter Reichstädter / Johann Höchtl
  • Category: Short Articles
  • Region: Austria
  • Field of law: Open Government
  • Collection: Conference proceedings IRIS 2011
  • Citation: Peter Reichstädter / Johann Höchtl, Linked Open Data als Element von strategischem Informationsmanagement der öffentlichen Verwaltung, in: Jusletter IT 24 February 2011
Informationsmanagement in der öffentlichen Verwaltung wird in der aktuellen Literatur vor allem im Aspekt der Informationsproduktion und der effizienten Beschaffung sowie der Logistik von Information betrachtet. Wir argumentieren, warum die mit Open Government Data verbundene Datenbereitstellung ebenfalls Bestandteil von strategischem, verwalterischem Informationsmanagement ist und in Zukunft einer umfassenderen Würdigung bedarf. Nachdem die Europäische Union und somit Österreich auf dem Weg zur führenden Wissensgesellschaft ist, sind Architekturmodelle notwendig, die effizient und interoperabel den föderalen Prinzipien der österreichischen und europäischen Verwaltung gerecht werden.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Der Wettlauf zu offenen Daten
  • 1.1. Status von Open Government Data
  • 1.2. Politisches Umfeld innerhalb Europas
  • 1.3. Open Government Data als Element von Informationsmanagement der öffentlichen Verwaltung?
  • 2. Der Weg zu Open Government Data
  • 2.1. Linked Open Government Data
  • 2.2. Alles bekommt eine URI
  • 2.3. Datenformate für Linked Open Government Data
  • 2.4. Datenhaltung, Datentransformation und Beständigkeit von Ressourcenbezeichnern
  • 2.5. Ontologien zur Beschreibung von NON-Information Resources
  • 2.6. API Schnittstelle zur Datenmanipulation
  • 2.7. Veröffentlichung von Informationsquellen
  • 3. Schlussfolgerungen und Ausblick
  • 4. Literatur

1.

Der Wettlauf zu offenen Daten ^

[1]
Europäische Verwaltungen haben einen Wettlauf in Richtung von mehr Offenheit und Transparenz gestartet oder sind wie Großbritannien bereits im Stadium, ihre offene Datenstrategie in Bezug auf Datenformate, Zielpublikum oder Nutzungsbedingungen neu zu definieren. Während der wilde Enthusiasmus, ausgelöst durch Plattformen wie data.gov (USA) oder vonSir Tim Berners -Lee auf der TED Conference 2009 («Raw Data Now!» ) am verebben ist, kann der gesellschaftliche Mehrwert nur schwierig quantifiziert werden, zu komplex sind die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung. Welche Auswirkung hat die Freigabe von nicht-personenbezogenen Daten der Verwaltung auf Demokratieverständnis, Föderalismus, sozialen Wohlstand und langfristigen Frieden?

1.1.

Status von Open Government Data ^

[2]
Eine Reihe politischer Richtungsentscheidungen hat die Diskussion um offene Verwaltungsdaten beflügelt. Den Ausgangspunkt dazu stellte das Open Government Memorandum1 von Barack Obama dar, ausgestellt am ersten Arbeitstag des 44. Präsidenten der USA und bekräftigt durch ein Schreiben des Justizministers Eric Holden an alle Leiter von US Bundesbehörden2 :«In the face of doubt, openness prevails.» Diese Grundhaltung war der Nährboden für data.gov, der prominente Vorläufer von Open Data Portalen der Verwaltung von Australien (http://data.australia.gov.au ) oder Neuseeland (http://cat.open.org.nz ). Über das Internet verfügbare, offene Daten gibt es aber auch innerhalb Europas, z.B.http://digitaliser.dk (Wissenschaftsministerium Dänemark),http://geodata.gov.gr (Büro des Griechischen Premierministers),www.proyectoaporta.es (Ministerium für Industrie, Wirtschaft und Tourismus, Spanien). Das offizielle Datenportal Großbritannienshttp://data.gov.uk hebt sich von den genannten Portalen ab. Es wurde durch aktiven politischen Willen des früheren Premierministers Gordon Brown und mit Unterstützung von Sir Tim Berners-Lee3 vorangetrieben und weist eine Reihe innovativer Merkmale auf, dazu zählen semantische Annotationen und eine Programmierschnittstelle, um die Kataloge aus verteilten Systemen zentral anzusprechen.
[3]
Open Data als Vorbild für Open Government Data ist in der Wirtschaft eine etablierte Methode der offenen Innovation. Die Motivation der Wirtschaft, Daten offenzulegen, ist die Erkenntnis, dass durch soziale Motivatoren aus KonsumentInnen ProduzentInnen werden, die gemeinsam ein Produkt kreieren (peer production ), somit einen Wert erstellen, der allen KonsumentInnen zugutekommt. Das setzt entsprechende Policies, Unternehmenskultur, Infrastruktur und Ökosystem voraus. Ersetzt man «Kunde» durch «BürgerIn» und «Wirtschaftsunternehmen» durch «Staat», gelangt man zu Open Government Data. Die fundamentalen Unterschiede zwischen einem Wirtschaftsbetrieb, der primär an monetären Zielen und der Maximierung des Wertes für seine Eigentümer interessiert ist, und einem Staat, der auch nicht marktfähige Güter bedienen muss (öffentlichen Verkehr auf nicht rentablen Linien) wirken sich auf die Offene Daten Strategie der Verwaltung aus. Dieser Umstand bedarf noch eingehender wissenschaftlicher Behandlung.
[4]
Daten sollen nach den Open Data Prinzipien angeboten werden. Diese Prinzipien wurden bereits 2006 von 30 Aktivisten definiert4 , seither erweitert und durch die Government Komponente ergänzt:
1. Vollständigkeit
2. Primärquelle
3. Zeitliche Nähe
4. Leichter Zugang
5. Maschinenlesbarkeit
6. Diskriminierungsfreiheit
7. Verwendung offener Standards
8. Liberale Lizenzierung
9. Dauerhaftigkeit
10. Keine oder nicht diskriminierende Nutzungskosten
[5]
Offene Verwaltungsdaten sind niemals personenbezogen. Diese Prämisse und die offenen Prinzipien vereint, führt zu einer möglichen Definition von Open Government Data5 :

Offene Verwaltungsdaten sind jene Datenbestände des öffentlichen Sektors, die von Staat und Verwaltung im Interesse der Allgemeinheit ohne jedwede Einschränkung zur freien Nutzung, zur Weiterverbreitung und zur freien Weiterverwendung frei zugänglich gemacht werden.
[6]
Die Veröffentlichung von Open Government Data ist somit keineswegs auf staatliche Initiative beschränkt. Fehlt ein entsprechender politischer Wille oder Umsetzungsplan bzw. liegen Verwaltungsdaten nicht nach den Open Data Principles vor, übernimmt die Zivilgesellschaft die Datenaufbereitung. Eine Übersicht von Open Government Data Quellen ist unterhttp://gov.opendata.at/site/node/38 gegeben.

1.2.

Politisches Umfeld innerhalb Europas ^

[7]
Open Government Data im aktuellen Kontext der Diskussion als im Internet verfügbare Datenplattform, hat zwar mit data.gov den Ursprung in den USA genommen, das Europäische Parlament, der Rat der Europäischen Kommission und die Europäischen Minister verantwortlich für
E-Government und Informationsgesellschaft, haben das Europäische Rahmenwerk und politische Willensbekundungen als Grundlage für Open Government Data geschaffen. Die wichtigsten Rechtsrahmen und Deklarationen sind:

1. RICHTLINIE 2003/98/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 17. November 2003 über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors6 .

2. Die Malmö-Deklaration der Minister verantwortlich für E-Government7 vom 18. November 2009 enthält eine Reihe von Absichtserklärungen zu vermehrter Transparenz und Offenheit im gesamten Verwaltungsprozess.

3. Die Granada-Deklaration der Minister verantwortlich für die Informationsgesellschaft8 vom 19. April 2010.

4. Die Digitale Agenda für Europa9 :

5. eGovernment-Aktionsplan 2011–201510
[8]
Die Besonderheiten der öffentlichen Verwaltung mit vielen konkurrierenden Zielfunktionen im Schnittpunkt der Interessen aus Politik, Wirtschaft, BürgerInnen, NGO’s und Lobbyisten machen eine konzertierte Strategie, selbst auf nationaler Ebene, schwierig. In einem solchen Umfeld kann die Einstellung «Just do it» hilfreich sein, um rasch erste Ergebnisse zu erzielen. Unsensible, unkritische Datensätze mit geringem Schadpotential können schnell auf einer Plattform veröffentlicht werden. Diese Einstellung führt aber zu keiner tragfähigen, langfristigen Strategie.

1.3.

Open Government Data als Element von Informationsmanagement der öffentlichen Verwaltung? ^

[9]
Informationsmanagement, also die Behandlung von Information als kritische Ressource, wurde erstmals in der interdisziplinären Literatur zu Wirtschaftsinformatik behandelt und beschreibt das Planen, Gestalten, Überwachen und Steuern von Informationen und Kommunikation im Unternehmen zur Erreichung der strategischen Unternehmensziele. Dementsprechend wird Informationsmanagement in der weitesten Definition nachStahlknecht & Hasenkamp als Beschaffung und Bereitstellung von Information sowie Planung, Beschaffung und Bereitstellung der dafür erforderlichen Informations- und IT-Infrastruktur und notwendiger, personeller Ressourcen verstanden. Diese Tätigkeiten und der damit verbundene Ressourceneinsatz sollen optimal erfolgen. Erforderlich ist somit eine Form der Governance verbunden mit messbaren Kriterien für Mitteleinsatz und Ergebnis. Die Performancemessung eines Staats mit konkurrierenden Zielfunktionen ist eine maßgebliche Ursache für die spezielle Behandlung des Themas Informationsmanagement im öffentlichen Bereich. Die damit verbundene Schwierigkeit der Abgrenzung einerNational Enterprise Architecture (NEA) bzw.Government Enterprise Architecture (GEA) wird vonHornnes, Jansen & Langeland11 behandelt.
[10]
Literatur zu Informationsmanagement im öffentlichen Bereich12 erkennt Information als strategische Ressource. Die Literatur fokussiert aber denInformationserwerb bzw. die Informationsgenerierung in öffentliche Organisationen und Schaffung von Strukturen zur optimalen Nutzung der Information. Der volkswirtschaftliche Mehrwert von Open Government Data ist belegt, die notwendigen Verfahrensmodelle, Methoden und Richtlinien zum Management des Informationsausflusses sind aber erst im Entstehen. Der politische Wind für Open Government Data in Europa und Österreich13 ist gut. Um den Willensbekundungen Taten folgen zu lassen, bedarf es organisatorischer Vorbereitungen und technischer Vorgehensmodelle. Wir erachten Open Government Data als (in Zukunft) kritischen Bestandteil von Informationsmanagement im öffentlichen Bereich und skizzieren ein technisch mögliches Rahmenwerk.

2.

Der Weg zu Open Government Data ^

[11]
Modelle beschreiben den gesellschaftlichen Mehrwert, der durch die Bereitstellung von Daten der Verwaltung und deren Visualisierung, Auswertung, Anreicherung durch weitere Daten von Interessensgruppen und schließlich durch neue Geschäftsmodelle entstehen soll. Dieser Mehrwert ist schwer quantifizierbar und die damit verbundenen Modelle komplex. Die Bestätigung führtWeiss , indem er den liberalisierten US Wetterdatenmarkt normalisiert mit jenem von Europa vergleicht. Bei wesentlich niedrigeren Kosten bis freier Verfügbarkeit von Wetterdaten, erzielt die US-Wirtschaft einen rund 10-fach höheren ökonomischen Mehrwert als Europa.Weiss kommt zum Ergebnis14 :

Charging for public sector information may be counter-productive, even from the short term perspective of raising direct revenue for government agencies
[12]
Die öffentliche Verwaltung zieht sich zu häufig auf ihre erste Grundfunktion zurück, nämlich die weisungsgebundene Ausführung von Rechtsvorschriften durch Behörden, vernachlässigt dabei die zweite Grundfunktion der gestaltenden Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben. Dieser Bereich der Lenkungsverwaltung erfordert eine Form der Kreativität, die nicht zuletzt durch Nutzung des Potentials der BürgerInnen erzielt werden soll. Wir skizzieren einen Weg, der unserer Ansicht nach geeignet ist, diese Motivation durch Vertrauen in die Verwaltung zu steigern, nämlich die nachhaltige und computerunterstützte Bereitstellung offener, verbundener Verwaltungsdaten.

2.1.

Linked Open Government Data ^

[13]
Die Bereitstellung offener Daten soll nachhaltig das Interesse und Vertrauen interessierter Gruppen wecken und damit die Vorteile von Open Innovation und Peer Production ausschöpfen. BürgerInnen geben sich aber nicht mit Unmengen an Datensätzen zufrieden, die heruntergeladen und mit Werkzeugen bearbeitet werden können. Vertrauen wird vor allem dadurch gestärkt, indem Daten mit weiteren Daten verknüpft werden können, den Benutzern somit die Möglichkeit gegeben wird, Datenwerte zu ihrer Herkunft zu verfolgen: Die Entscheidung, -2% weniger für Bildung auszugeben als im Jahr zuvor, soll bis zum parlamentarischen Diskurs zurückverfolgt werden. Das wesentliche Element um Daten verknüpfen und identifizieren zu können, ist, sie mit URIs15 zu versehen. Bereits 1998 hatTim Bernes-Lee in den Ausführungen zu Web 2.0 URIs als das wesentliche Merkmal des Semantic Web bezeichnet und einen Fahrplan skizziert, der 2011 die gleiche Gültigkeit besitzt:

Replace identifiers with URIs. Remove any requirement for global consistency. Put in a significant effort into getting critical mass16 .
[14]
Im Zuge der eGov Expo 2010 in Washington DC/USA stellteTim Berners Lee ein 5-stufiges Ausbaumodell am Weg zur Umsetzung von Linked Open Government Data vor17 :

Available on the web (whatever format), but with an open licence
★★Available as machine-readable structured data (e.g. excel instead of image scan of a table)
★★★as (2) plus non-proprietary format (e.g. CSV instead of excel)
★★★★All the above plus, Use open standards from W3C (RDF18 and SPARQL19 ) to identify things, so that people can point at your stuff
★★★★★All the above, plus: Link your data to other people’s data to provide context
[15]
Fundamentales Prinzipien von Linked Data ist kooperatives, dezentrales Datenmanagement. Wir skizzieren in diesem Abschnitt ein Architekturmodell, das der fünften Saturationsstufe entspricht, die Forderungen aus Abschnitt 1.2. «Politisches Umfeld innerhalb Europas» erfüllt, die Methodenempfehlungen des Semic.eu-Projektes umsetzt20 und des Weiteren wichtige Prinzipien der Europäischen Interoperabilitätsstrategie21 befolgt. Wir gründen unsere Erarbeitung auf Maali& al. die eine Machbarkeitsanalyse für Interoperabilität durch Semantische Annotationen auf Basis freier Datenkataloge vorstellen22 , der Arbeit vonKlischewski u. Ukena , die notwendige Technologien für Linked Data beschreiben23 , undServant , der ein Enterprise-Modell für semantische Datenhaltung bei Renault24 präsentiert.

2.2.

Alles bekommt eine URI ^

[16]
Jeder Datensatz, jede Entität, jedes Konzept, jede Ressource und jede Beschreibung von Zusammenhängen zwischen diesen Elementen muss mit einem URI eindeutig identifizierbar sein. Die Qualität der URIs und das Vertrauen bei Verlinkungen zu weiteren Datensätzen steigen, wenn Teile dieser URIs von einer zentralen Quelle vergeben bzw. spezifiziert werden. Das UK-Kabinett hat für den Einsatz auf data.gov.uk einen Entwurf zur Benennung von staatlichen Datenquellen erarbeitet25 , den wir konzeptionell übernehmen und an die Österreichische Verwaltung anpassen.
[17]
Danach werden Entitäten (und damit auch Datensätze) der öffentlichen Verwaltung in politische Zuständigkeitsbereiche unterteilt und jene Bereiche wiederum in ihre sektorale Zuständigkeit. Diese Vorgehensweise entspricht dem Subsidiaritätsprinzip, respektiert lokale verwalterische Eigenheit und ermöglicht eine autonome Verwaltung von URIs. Für den Bundesbereich findet sich in der Bereichsabgrenzungsverordnung (E-Gov-BerAbgrV) eine praktikable Einteilung der bundesbehördlichen sektoralen Tätigkeit. Länder und Gemeinden haben traditionell ihre eigene Einteilung.

Beispiel:http://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711
http://{bereich}.{Zuständigkeit}.data.gv.at/{konzept}/ID{.rdf|html}
[18]
Diese URI erfüllt die folgenden Anforderungen:

1. http://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711 identifiziert das Konzept
2. http://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711 dereferenziert, retourniert eine Beschreibung der Schule in Krems / Niederösterreich mit der Identifikation «4711»
3.
A. http://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711.rdf retourniert eine Beschreibung über eine Schule in Krems / Niederösterreich mit der Identifikation «4711» in RDF-Format.
B. http://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711.html retourniert eine Beschreibung über eine Schule in Krems / Niederösterreich mit der Identifikation «4711» in HTML-Format.
[19]
Die Punkte 2 und 3 sind inhaltlich sehr ähnlich undkönnen mit einer einzigen Anfrage behandelt werden. Wird die URIhttp://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711 über einen Browser aufgerufen, retourniert der RDF-Container von bildung.krems.noe.data.gv.at einen 303 HTTP-Header, und einen im Wesentlichen leeren XHTML-Body. In diesem body ist eine Javascript-Bibliothek eingebunden, die einen initialen Satz informativer Darstellung zur Ressource retourniert. Standardmäßig lädt die am Browser ausgeführte Javascript-Bibliothek somit die Informationen zuhttp://bildung.krems.noe.data.gv.at/schule/4711 und allfällige weiterführende Links z.B. zu Bildern, PDF-Dokumente, usw. Weitere Informationen werden durch Navigation der BenutzerIn im Web Browser bei Bedarf geladen, als RDF retourniert und von der Javascript-Bibliothek am Browser in (X-)HTML übersetzt. Diese Vorgehensweise bietet eine Reihe von Vorteilen: a.) Der Server von bildung.krems.noe.data.gv.at muss keine HTML-Seiten erstellen können; b.) Die Datenhaltung der Informationsressourcen auf bildung.krems.noe.data.gv.at kann ausschließlich in RDF erfolgen; c.) Indem nur Standard-HTTP-GET Anfragen verwendet werden, kommen bzw. können hochgradig optimierte, erprobte sowie standardisierte Verfahren der Lastverteilung verwendet werden wie Caching am Browser bzw. über proxy oder Föderation über DNS; d.) Daten werden nur dann geladen, wenn sie von der BenutzerIn im Web-Browser angefordert werden. Die Javascript-Bibliothek wird immer in einer aktuellen Version im XHTML-Body retourniert. Durch Auswahl detaillierterer Konzepte bzw. Informationen werden diese bei Bedarf nachgeladen.
[20]
Das hier präsentierte URI-Konzept a.) kann auf weitere Entitäten von verantwortlichen Interessensvertretung erweitert werden und z.B. über owl:sameAs einer höheren Ontologie zugeführt werden:http://data.wko.at/firma/gs1/gln/91-1234567-0004 owl:sameAs http://wirtschaft.data.gv.at /unternehmen/firma/id/123456zist föderal und kann transparent dezentral betrieben werden; b.) erfordert ein Minimum an Abstimmung und bietet dennoch ein hohes Maß an Interoperabilität; c.) ist erweiterbar und bietet bereits bei teilweiser Umsetzung unmittelbaren Mehrwert und Einsatztauglichkeit

2.3.

Datenformate für Linked Open Government Data ^

[21]
Das Rückgrat von Linked Data stellen URI’s und die Datenrepräsentation in RDF dar. RDF ist ein vom W3 Konsortium spezifiziertes, quelloffenes und lizenzfreies Format zur Beschreibung beliebiger Ressourcen und Informationen. Die Konvertierung bestehender Datensätze nach RDF ist trivial, ebenso die Integration in bestehende Entwicklungsumgebungen bzw. deren Manipulation durch Softwarebibliotheken. Unterhttp://www.w3.org/2001/sw/wiki/Tools betreibt das W3C eine laufend aktualisierte Sammlung an Werkzeugen, die RDF-Daten erzeugen, manipulieren, speichern und verwalten können.
[22]
Ausgehend von der Unmenge an Daten der öffentlichen Verwaltungen, wird die Datenkonvertierung nach RDF nur schrittweise erfolgen können. Zur Veröffentlichung bestimmte Daten sollen den Open Data Prinzipien folgen. Eine umfassende Auflistung geeigneter Formate ist im Open Data Manual der Open Knowledge Foundation gegeben26 . Formate werden darin nach Maschinenlesbarkeit, Spezifikationsoffenheit und Lizenzoffenheit eingeteilt. .TXT, HTML, XML und RDF erfüllen beispielsweise alle drei Kriterien.

2.4.

Datenhaltung, Datentransformation und Beständigkeit von Ressourcenbezeichnern ^

[23]
Die im vorhergehenden Abschnitt behandelte Datenhaltung in RDF betrifft die Außensicht von Linked Open Government Data, also nur jene Datenbestände, die Verwaltungen willentlich zur Verfügung stellen. Die interne Datenhaltung bleibt davon unbetroffen. Die einzig notwendige Datentransformation passiert in der Übergabe interner Daten in die RDF-Datenbank für die öffentliche Schnittstelle. Hier müssen jene Daten gefiltert werden, die personenbezogenen Inhalts sind, von der Datenfreigabe ausgeschlossen sind oder anderen schützenswerten Charakter aufweisen. An dieser Stellesollte den Daten auch eine eindeutige Kennung (die URI) beigefügt werden. Da anzunehmen ist, dass interessante Datenbestände von Externen aufgegriffen werden, somit der Beständigkeit der Ressourcenkenner (URIs) eine große Bedeutung beikommt, müssen die URIs mit großer Sorgfalt vergeben werden.Permanent URLs (PURLs), eine vom W3C vorgeschlagene Konvention zur Behandlung von Response Werten des http-Protokolls, enthält eine Sammlung von Verfahren um die dynamische Eigenschaft des WWW mit der notwendigen Stabilität von Bezeichnern verknüpfen zu können. Die bestehende Infrastruktur des WWW kann unverändert und gänzlich transparent mit permanenten Ressourcenkennern (PURLs) umgehen und eine wichtige Anforderung des Semantic Web erfüllen.
Abbildung 1: Architekturmodel für Linked Open Government Data

2.5.

Ontologien zur Beschreibung von NON-Information Resources ^

[24]
Die Bereitstellung von Daten zu Entitäten der Realität (Schulen, Straßen, usw.) ist einfach: Nicht mehr und nicht weniger war es die Aufgabe der Informationstechnologie der vergangenen Jahrzehnte, diese Daten digital zu sammeln, auszuwerten und in Managementinformationssystemen zur Verfügung zu stellen, um Entscheidungen nach dem Informationsstand effektiv und effizient treffen zu können. Um aus Daten automatisiert durch Computersysteme Informationen generieren zu können, sind Querverbindungen zwischen den Datenbeständen notwendig. Diese Querverbindungen schaffen eine Kontextualisierung der Entitäten durch Gruppierung, Gliederung in Taxonomien und Beschreibung der Querverbindungen. Die Erstellung von domänenspezifischen Ontologien ist aufwändig und bedarf Experten, die aufgrund der Komplexität der Aufgabe häufig mit IT-Spezialisten zusammenarbeiten. Das Ergebnis ist eine computerverarbeitbare Beschreibung einer Domäne und der Entitäten innerhalb dieser Domäne. RDF und OWL (Web Ontology Language) besitzen die notwendige Ausdruckskraft, um diese Zusammenhänge zu modellieren und daraus jedes beliebige Dokumentationsformat zu generieren.
[25]
Die Modellierung domänenspezifischen Wissens in der öffentlichen Verwaltung ist nicht gänzlich neu, wenn auch nicht weit verbreitet. Die Stadt Graz hat eine Ontologie für das überaus komplexe Bauverfahren entwickelt. Aus der modellierten Ontologie kann ein Generator optimierte Formulare erzeugen, die in jedem Bearbeitungsschritt nur jene Daten anfordern, die benötigt werden und außerdem die Konsistenz der erhobenen Daten garantieren27 . Auch die Umsetzung des Dienstleistungsassistenten28 mit dem Erfordernis, länderübergreifend Befähigungsnachweise der Leistungserstellung zu erbringen, ist ein Paradebeispiel für den Einsatz semantischer Methoden29 .
[26]
Nachdem verwalterisches Handeln im Hoheitsbereich immer auf Basis von Gesetzen erfolgen muss, liegt es nahe, bereits Gesetze und deren Querverbindungen zu bestehenden Rechtsmaterien als Ontologie zu modellieren. Im Zuge des Estrella-Projekts (Estrella, IST-2004-027655,http://www.estrellaproject.org ) wurde beispielsweise das Legal Knowledge Interchange Format (LKIF), eine Ontologie zur Abbildung von Gesetzen, geschaffen. Gerade in jüngerer Geschichte gewinnt dieses Thema mit zunehmender Verzahnung von Recht und Informatik an Bedeutung, was an Publikationen30 und Literatur31 in diesem Bereich abzuleiten ist.
[27]
Neben verbesserten Werkzeugen zur Modellierung und Verwaltung von Ontologien, sind es vor allem eine Reihe an Good Practive Sammlungen, die die Arbeit erleichtern. SKOS, das Simple Knowledge Organization System32 , ist eine Empfehlung des W3C zur Modellierung von Taxonomien, Thesauri oder Klassifikationsschemata. Eine typische Anwendung von SKOS wäre die Abbildung eines Leistungskataloges einer Verwaltungseinheit. Als Datenbehälter für Linked Open Government Data wurde vom Digital Enterprise Research Institute der National University of Galway, Irland, das Vocabulary of Interlinked Datasets (voiD) entwickelt. Das RDF-Schema unterstützt die effektive und effiziente Auffindung und Verwendung verlinkter Datenquellen. Das UK Ordnance Survey, Großbritanniens nationaler Kartendienst, verwendet voiD um seine Datenbestände33 zu beschreiben, ebenso die OECD für ihren Glossar statistischer Begriffe34 .
[28]
Ontologien zur maschinellen Verarbeitung und «Verstehen» der Realität halten somit ihren Einzug in den Bereich der öffentlichen Verwaltung. Triebkraft dazu ist die gestiegene Anforderung an Interoperabilität, der Einsatz wird ermöglicht durch die zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Good Practice Methoden.

2.6.

API Schnittstelle zur Datenmanipulation ^

[29]

Mit Umsetzung der vorgestellten Schritte sind die wesentlichen Punkte der fünften Saturationsstufe des Open Government Data Modells vomTim Bernes-Lee erfüllt. Die Verarbeitung von Daten im RDF-Format ist eine sehr generische Lösung, erfordert auf Seite der AnwenderInnen aber umfassendes Know-How. Ein weiteres Element der Linked Open Data Architektur ist die Bereitstellung einer Programmierschnittstelle (API), über die Daten nach einfachen Kriterien von data.gv.at oder anderen föderierten Datenquellen der Länder und Gemeinden bezogen werden können. Mit dem Aufstieg der Browsers zur de facto plattformübergreifenden BenutzerInnenschnittstelle haben auch Programmierschnittstellen an Bedeutung gewonnen, die direkt aus einem Browser, ohne zentrales Service aufgerufen werden können. Mit dem wachsenden Standard HTML5 und den darin spezifizierten Websockets35 darf erwartet werden, dass diese Schnittstellentechnologie noch rasantere Verbreitung finden wird. Im Gegensatz zu Web Services bauen RESTful APIs gänzlich auf die vier Grundoperationen des HTTP-Protokolls (GET, PUT, POST, DELETE) auf; sind somit auch direkt aus einem Javascript-fähigen Webbrowser aufrufbar. Öffentliche Verwaltungen haben bereits begonnen diese Schnittstellenarchitektur anzubieten, um somit den potentiellen Interessierten in ihrer bevorzugten Technologie entgegenzukommen36 . Beispiele für Umsetzungen sind:

  • Sunlight Live in Congress
    API,http://services.sunlightlabs.com/docs/Sunlight_Congress_API/ , USA: Diese API ermöglicht es Informationen über PolitkerInnen (Partei, vertretene Wahlbezirke) zu ermitteln.
  • Open311,http://open311.org/ , USA/New York: Eine Schnittstelle um nicht-notfallbezogene Informationen von Verwaltungseinheiten zu beziehen.
  • http://data.gov.uk/dataset/directgov-syndication-api , UK: RESTful API mit dem Zugriff auf das öffentliche Datenangebot der Verwaltung Großbritanniens, eine Implementierung der CKAN Data API.
  • ODATA,http://www.odata.org , das Open Data Protocol, eine Initiative von Microsoft mit Programmierbibliotheken für .NET und Unterstützung in Produkten von Microsoft. Wird in der Cloud-Lösung Azure37 von Microsoft für den Datenaustausch forciert.
  • Deutschland API,http://www.deutschland-api.de/Api , ebenfalls eine RESTful API mit dem Ziel, verfügbare Daten zu strukturieren, kombinieren, leichter verfügbar und besser abrufbar zu machen.
[30]
APIs als Bestandteil von Datenportalen haben einen weiteren Vorteil: Sie beheben die Asymmetrie38 von Linked Open Government Data. Verwaltungen im Diskussionsprozess zu Open Data sehen diesen Wertschöpfungsfluss voraus: Die Verwaltung gibt Daten frei; die Zivilgesellschaft greift die Daten auf und erzeugt einen Mehrwert. Diese Vorgehensweise birgt aber die Gefahr einer Einseitigkeit, da in keinster Weise sichergestellt werden kann, dass dieser Mehrwert zu einem Mehrwert der Gesellschaft wird und nicht der einer technisch versierten Elite. APIs, die auch einen Informationsrückfluss ermöglichen, können diese Asymmetrie entschärfen.
[31]
Das Portalverbundprotokoll39 als Konvention für Authentifizierung, Autorisierung und Datenaustausch im österreichischen E-Government Kontext sollte im Hinblick auf die Interoperabilität mit diesen neuen Schnittstellentechnologien untersucht und gegebenenfalls erweitert werden.

2.7.

Veröffentlichung von Informationsquellen ^

[32]
Der Wettlauf der Veröffentlichung von offenen Daten hat den handelnden Verwaltungen und Institutionen auch Kritik eingebracht. Die Rede ist von nutzlosen Datensätzen, zweifelhafter Datenqualität, optisch ansprechenden aber sonst sinnlosen Visualisierungen oder dass die veröffentlichten Datenmengen ein Auffinden relevanter Datensätze erschwert.
[33]
Die zentrale Bereitstellung von Datensätzen ist vital. Bereits heute veröffentlicht die österreichische Verwaltung eine Vielzahl an digitalen Datensätzen, etwa auf den Seiten der Statistik Austria oder des Umweltbundesamts. Der Begriff Datenportal ist aber nicht angebracht, einerseits da die Open Data Prinzipien nicht erfüllt sind, andererseits weil die Datensätze nicht einfach gefunden werden können.
[34]
Wurden die Dienstleistungen sowie Entitäten einer Verwaltungseinheit wie in Abschnitt 2.5. «Ontologien zur Beschreibung von NON-Information Resources» in Form einer Ontologie erfasst, kann die Kategorisierung der offenen Daten direkt aus dieser Ontologie übernommen werden. Die «Abteilungsontologie» verweist mit URIs auf die offenen Datensätze, die dadurch beschrieben werden. Das CKAN Software Project40 bietet als Open Source Software ein technisches Rahmenwerk zur Verwaltung von Linked Open Data an. Diese Plattform ist das Rückgrat für data.gov.uk dar und beinhaltet eine Oberfläche zur Datensuche sowie Anbindungen zu RDF-Entwicklungsbibliotheken.

3.

Schlussfolgerungen und Ausblick ^

[35]
Ein weiterer wichtiger Punkt, der in Verbindung mit offenen Daten geklärt werden muss, ist die Frage der Datenlizenzierung. Daten, die von der Verwaltung zur Veröffentlichung bestimmt werden, müssen mit einer klaren, eindeutigen Lizenz versehen sein, die die mit der Datenverwendung einhergehenden Rechte bzw. die Rechteabtretung festlegen. Diese Rechtssicherheit ist für jene interessant, die aufbauend auf die Daten Services anbieten wollen. Muss die Herkunft der Daten genannt werden? Dürfen Daten verändert werden? Dürfen Dienste mit Gewinnabsicht angeboten werden? Dürfen abgeleitete Dienste mit einer beliebigen Lizenz versehen werden, oder muss wieder die ursprüngliche Lizenz verwendet werden? Die Creative Commons CC Zero (CCo)41 oder dieOpen Data Commons Public Domain Dedication and Licence (PDDL)42 sind Lizenzen, die eine gänzliche Rechteabtretung durch die Verwaltung bedeuten. Sollen die auf den offenen Daten basierenden Dienste hingegen wieder frei zur Verfügung gestellt werden, kann dieOpen Data Commons Open Database License (ODbL) vergeben werden. Eine Übersicht mit den Prinzipien von Open Data übereinstimmenden Lizenzen und solcher für offene Schnittstellen findet sich aufhttp://www.opendefinition.org/licenses/ . Für die Verwaltung ist die Haftungsfrage von entscheidender Bedeutung. Wer haftet für Konsequenzen von Entscheidungen, die basierend auf Services getroffen werden, die offene aber inhaltlich oder technisch falsche Daten verwenden? Eine weitere Herausforderung stellen Daten zu Verwaltungsbereichen dar, die einer Aufsichtspflicht unterliegen (z.B. Finanzmarktaufsicht). Werden solche Verkehrsdaten veröffentlicht, wird jede BürgerIn zum potentiellen Rechnungshof43 .
[36]
Werden Dienste der öffentlichen Verwaltung (z.B. Anbringen eines Bauantrages, Meldebestätigung, Umzug) in Form von Ontologien dargestellt, wird computerunterstützes, automatisiertes Auffinden optimaler Services möglich. «Optimal» bedeutet in diesem Zusammenhang nur die notwendigen Dienststellen unter Anforderung der wirklich benötigten Daten zu beschäftigen. Entsprechende Modelle, Umsetzungsempfehlungen und Prototypen wurden in den EU Projekten «EUPubli.com» (IST-2001-35217) und «SemanticGov» (FP6-2004-IST-4-027517) entwickelt, das laufende Semic.eu – Projekt hat Empfehlungen für ontologiebasiertes Servicemanagement erarbeitet und die Stadt Graz bietet ein Formularservice für den Bauantrag, das nur jene Daten von Antragswerbern ermittelt, die sich aus der rechtlichen Erfordernis ergeben44 . Auch das laufende PEPPOL-Projekt verwendet semantische Methoden um organisations- und länderübergreifend die für eine Leistungserbringung erforderlichen Nachweise zu identifizieren45 . Letztlich ist dieses Themengebiet Gegenstand intensiver akademischer Forschung in unterschiedlichen Disziplinen46 .
[37]
Die hier beschriebenen Technologien sind seit langem Bestandteil von erfolgreichen Plattformen wie Google oder Amazon, die mit Hilfe ontologiebasierter Methoden Suchergebnisse und Produktempfehlungen verbessern. Die dazu notwendigen Technologien stehen einer Vielzahl an Plattformen zur Verfügung. Viele der notwendigen Werkzeuge werden als Open Source Lösungen angeboten. Internationale Softwareunternehmen haben semantische Technologien und Produktunterstützung in ihrem Portfolio und Österreichische Unternehmen wie die Semantic Web Company47 , das OKFN Chapter Austria oder die Open Government Data Austria Initiative48 sind Wissens- und Erfahrungsträger zur Umsetzung einer Linked Open Government Data Strategie. Unterhttp://offener.datenkatalog.at wurden bereits von der österreichischen Verwaltung bereitgestellte, frei verfügbare Datenbestände von Aktivisten nach den Open Data Prinzipien, basierend auf der freien Software der OKFN, gesammelt.

Es bleibt abzuwarten, ob eine offene Datenstrategie für große Demokratien vorteilhafter ist, als für kleine. Das Prinzip der kollaborativen Wertschöpfung basiert auf Vielfalt, kleinen Beiträgen unterschiedlicher Qualität von Vielen. Diese evolutionäre Vielfalt, erbracht von den BürgerInnen, Wirtschaftstreibenden und NGOs, wird zu einfachen Anwendungen mit teils zweifelhaften Allgemeinnutzen führen. Es werden aber auch nützliche Anwendungen entstehen, die in einem offenen Entwicklungsverfahren verbessert oder die Grundlage für darauf aufbauende Dienste bilden. Je mehr BürgerInnen sich an der Entwicklung beteiligen, umso größer ist die Chance diesen höheren Wert zu schöpfen. Eine gemeinschaftliche Anstrengung wie das Linux Betriebssystem kennt keine Landesgrenzen, da der Einsatz in jedem Land der Welt möglich und sinnvoll ist und die Anstrengung weltweit belohnt wird. Dagegen wird ein Wettbewerb zur Erstellung von Anwendungen basierend auf offenen Daten von, beispielsweise, Liechtenstein, weniger Interessierte anziehen wie der Apps for Democracy-Bewerb49 der USA.
[38]
Die Österreichische Verwaltung sollte sich aktiv im Rahmen der Interoperabilitäts- und Kommunikationsarchitekturarbeitsgruppe der BLSG dem Diskussionsprozess zu offenen Verwaltungsdaten stellen um nicht gegenüber anderen Europäischen Verwaltungen, die bereits über eine entsprechende Strategie verfügen, ins Hintertreffen zu gelangen.

4.

Literatur ^

Barack Obama. «Memorandum for the Heads of Executive Departments and Agencies – Freedom of Information Act,» January 21, 2009.http://www.whitehouse.gov/the_press_office/FreedomofInformationAct/ .

Chief Technology Officer Council. «Designing URI Sets for the UK Public Sector.» Chief Technology Officer Council, October 2009.http://www.cabinetoffice.gov.uk/resource-library/designing-uri-sets-uk-public-sector .

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