1.
E-Government-Architekturen ^
[1]
Andreas Spichiger, Ronny Bernold undReinhard Riedl präsentieren die Ergebnisse einer Auftragsstudie des Schweizer Informatikstrategieorgan Bund über den Vergleich der Schweizer E-Government-Architektur mit den E-Government-Architekturen anderer europäischer Länder, inklusive der österreichischen (Beitrag in diesem Tagungsband).
[2]
Jörg Becker, Sara Hofmann undMichael Räckers bringen einen Literaturüberblick über den aktuellen Stand zur Akzeptanzforschung, und zwar speziell der Rolle des Vertrauens und des wahrgenommenen Risikos bezüglich E-Government-Anwendungen und entwickeln darauf aufbauend einen Kriterienkatalog (Beitrag in diesem Tagungsband).
[3]
Werner Faßrainer undRobert Müller-Török beschäftigen sich mit Erfolgskriterien für E-Government-Projekte aus der Sicht von Philosophie und Wirtschaftswissenschaften. Die Beurteilung fällt derzeit sehr unterschiedlich aus, je nachdem ob Projektauftraggeber, beteiligte Verwaltungsbeamte und externe Auftragnehmer oder politische Gegner und Bürger diese bewerten. Ausgehend von einer Analyse des Begriffs «Erfolg» werden Empfehlungen abgegeben, wie eine Versachlichung der Erfolgsdiskussion durchex ante Festlegung der Erfolgskriterien und der anzuwendenden Messverfahren für konkrete Projekte vorgenommen werden kann (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
[4]
Karl Flieder beschäftigt sich mit den qualitativen Eigenschaften bzw. Gestaltungszielen von serviceorientierten Architekturen, die das strategische Ziel der Effizienz unterstützen. Es soll eine methodische Grundlage für die Analyse der Übertragbarkeit von Erkenntnissen aus der Automobilindustrie auf das E-Government geschaffen werden (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
2.
Weiterentwicklung von E-Government ^
[5]
Arthur Winter analysiert die Bedeutung von Registern (= Datenbanken) für die Verwaltung. Schon aus Gründen des Bürokratieabbaus und der vernetzten Verwaltung ergeben sich neue Anforderungen an zentrale Registerlösungen im föderalen Bundesstaat. Die rechtlich-organisatorische Umsetzung von verwaltungsebenen-übergreifenden Registern ist noch offen und bedarf einer breiten Fachdiskussion (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
[6]
Roland Traunmüller zeigt das Potential der Erhöhung von Beteiligung und Intensivierung der Kommunikation durch Mobile Government auf. In Sachen Planungsbeteiligung und E-Democracy könnte durch eine hohe Beteiligung ein Kipppunkt erreicht werden, der umfangreicher Entwicklungen anstößt (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
3.
Formalisierung ^
[7]
Peter Reichstädter beschreibt die neuen Ansätze des Bundeskanzleramts zur Unterstützung potentieller ausländischer gewerblicher Dienstleister. «Zur Umsetzung der EU Dienstleistungsrichtlinie wurde von Seiten BKA ein «Dienstleistungsassistent» konzipiert, dessen Zweck es ist, EWR-BürgerInnen, welche eine gewerbliche Tätigkeit in Österreich beginnen wollen, entsprechende Hilfestellungen zu bieten. Diese Hilfestellungen reichen von der Informationsbereitstellung betreffend notwendiger Verfahren und Formalitäten für die Eröffnung der gewerblichen Tätigkeit, bis zur Bereitstellung von weiterführenden Informationen, wie Rechtsgrundlagen sowie für das jeweilige Gewerbe geltende Sonderregelungen und Usancen. Das hier vorgestellte System basiert auf der Grundannahme von einer Anzahl umzusetzender Dienstleistungstätigkeiten und umfasst die prinzipielle Modellierung des Gewerberechtes und die Integration in das Modell & Architektur des Dienstleistungsassistenten. Als Datenmodell der zu erhebenden Eingabedaten dienen die für den Dienstleistungsassistenten relevanten Ontologien des Gewerberechts.»1 Felix Gantner beschreibt die technische Lösung des Dokumentenmanagement und der dualen Zustellung im AsylGH.
4.
Anwendungen & Projekte ^
[8]
Bernhard Horn, Gerald Fischer, Roman Trabitsch undThomas Grechenig analysieren die bisherigen Erfahrungen mit der Amtssignatur in Gemeinden. Mit 1.1.2011 ist die Übergangsfrist des § 82a AVG zu Ende. Schriftliche Ausfertigungen bedürfen nunmehr der Unterschrift, Beglaubigung oder Amtssignatur. (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
[9]
Peter Kustor illustriert die politische und praktische Relevanz des Rahmenprogramms für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in der europäischen Projektkultur. Die Großpilotprojekte «STORK» und «SPOCS» erproben Lösungen zur elektronischen Identifikation im grenzüberschreitenden Anwendungsbereich bzw. Effizienzsteigerungen und verbesserte Services für grenzüberschreitende Dienstleistungserbringer (siehe Beitrag in diesem Tagungsband).
[10]
Maria A. Wimmer berichtet über den Ansatz strukturierter Politikanalyse als Ausgangspunkt formaler Modellbildung und Simulation im Projekt OCOPOMO. «Im Rahmen des EU-Projektes OCOPOMO (Open Collaboration in Policy Modelling,www.ocopomo.eu ) wird eine integrierte Plattform entwickelt, die einerseits strategiepolitische Entscheidungsträger durch besser informierte Entscheidungsfindung unterstützen soll. Andererseits soll durch eine Kollaborationsplattform die Beteiligung betroffener Stakeholder eines «Policy Kontextes» ermöglicht werden. Der zugrunde liegende Ansatz für OCOPOMO basiert auf kollaborativer Szenariengestaltung und formaler Multiagentenmodellierung. Eine wesentliche Komponente des Projektes ist die systematische Analyse der von den Stakeholdern generierten Szenarien, um daraus ein formales «Policy Modell» abzuleiten. Neben einer Darstellung des Projekts wird das strukturierte Vorgehen der Szenarienanalyse vorgestellt, um daraus möglichst automationsgestützt ein formales Multiagentenmodell für die Modellsimulation zu generieren.»2
Erich Schweighofer, Ao. Universitätsprofessor, Universität Wien, Arbeitsgruppe Rechtsinformatik (DEICL/AVR), Schottenbastei 10-16/2/5, 1010 Wien, AT,erich.schweighofer@univie.ac.at ;rechtsinformatik.univie.ac.at
Erich Schweighofer, Ao. Universitätsprofessor, Universität Wien, Arbeitsgruppe Rechtsinformatik (DEICL/AVR), Schottenbastei 10-16/2/5, 1010 Wien, AT,erich.schweighofer@univie.ac.at ;rechtsinformatik.univie.ac.at