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Mensurae und Pondera in der Antike: juristische Bemerkungen

  • Author: Mariagrazia Rizzi
  • Category: Short Articles
  • Region: Italy
  • Field of law: Legal Theory
  • Collection: Conference proceedings IRIS 2012
  • Citation: Mariagrazia Rizzi, Mensurae und Pondera in der Antike: juristische Bemerkungen, in: Jusletter IT 29 February 2012
Die zuverlässige Feststellung von Maßen, Gewicht und Volumen gehandelter Waren ist seit jeher wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren von Märkten. Bereits in der Antike stellte sich die Frage der Reglementierung des Messwesens in mehrfacher Ausprägung: so sind in den griechischen und römischen Quellen zahlreiche Fälle von irregulären oder sogar gefälschten Messinstrumenten dokumentiert, ebenso wie falsche Messergebnisse trotz korrekter Instrumente. Zudem interagierten und öffneten sich zunächst lokal und regional begrenzte Märkte immer mehr einem interterritorialen Handel. Die Rechtsetzung war also schon früh mit der Notwendigkeit konfrontiert, einerseits die Korrektheit und Zuverlässigkeit von Messinstrumenten und Messungen im Allgemeinen sicherzustellen und dabei im Besonderen betrügerische Praktiken zu unterbinden. Und da in vielen Gebieten unterschiedliche und nicht immer kompatible Maßsysteme in Verwendung waren, ergab sich zudem die Notwendigkeit, eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit dieser Systeme zu ermöglichen ‒ also für Interoperabilität zu sorgen. Auf verschiedene Arten wurde versucht, all dem Herr zu werden: Die Maßnahmen reichten dabei von der Regelung der Herstellung und Verwahrung von Mustern sowie der daran zu erfolgenden Eichung von Messinstrumenten, über die Kontrolle des Einsatzes von Maßen und Gewichten durch (zum Teil eigens dafür eingeführte) Beamte auf den Marktplätzen bis hin zu diversen Sanktionen für die Fälschung von Mustern und Messinstrumenten, die Verwendung inkorrekter Instrumente sowie die unsachgemäße Benutzung korrekter Instrumente.
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1. Die Geschichte von Maß- und Wägesystemen ist in allen Kulturen mit der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung verknüpft. Eine Gemeinsamkeit der antiken Zivilisationen im und um den Mittelmeerraum ist die durch zahlreiche Quellen belegte Präsenz solcher metrologischer Systeme. Auf abstrakter Ebene geht es dabei um Maßeinheiten sowie Zähl- und Rechenmethoden, auf technischer Ebene um die Herstellung und Verwendung entsprechender Instrumente, wie Messbecher, Gewichte und Waagen. Die mit der Intensivierung des Handels verbundene, zunehmende Bedeutung solcher Systeme bedingt die Notwendigkeit von Maßnahmen, welche nicht nur ihre Korrektheit und Zuverlässigkeit im Allgemeinen sicherstellen, sondern insbesondere geeignet sind, betrügerische Praktiken, zu unterbinden.
[2]
Zudem koexistierten in der Antike über Jahrhunderte unterschiedliche Maßsysteme, sei es für Gewicht, Volumen oder Länge1 , die nicht unbedingt miteinander kompatibel waren. Je mehr sich der Handel zwischen den verschiedenen Teilgebieten entwickelte, umso mehr führte dieser metrologische Pluralismus zu einem Bedürfnis nach Ermöglichung der Zusammenarbeit der verschiedenen Systeme ‒ also nach Interoperabilität.
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Insgesamt also sahen sich die antiken Gesellschaften und daher ihre Rechtsetzung und Verwaltung damit konfrontiert, die Zuverlässigkeit und das Vertrauen in diese Systeme und Technologien sicherzustellen und so den Handel, gerade auch interterritorial, so flüssig wie möglich zu gestalten.
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2. Für Angelegenheiten betreffend die Korrektheit von Maßen und Messungen waren in der Griechischen wie in der Römischen Antike eigene Magistrate zuständig. Im alten Griechenland waren dies die metronomoi und di agoranomoi: Erstere2 waren in Athen und wahrscheinlich auch in den anderen größeren Städten tätig3 ; sie wurden vor allem zu dem Zweck eingerichtet, die auf dem Markt verwendeten Maße und Gewichte zu kontrollieren. In den kleineren Städten führten diese Tätigkeit die agoranomoi durch4 , die im Übrigen für die Kontrolle der Märkte im Allgemeinen zuständig waren. In der postklassischen Zeit, möglicherweise auch schon davor, lagen die Maße und Gewichte betreffenden Zuständigkeiten bei den zygostatai5 .
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In der römischen Antike sind diese Kompetenzen zunächst den aediles6 , später dem praefectus urbi zugeordnet. Auf der Grundlage eines in Ostia gefundenen und zwischen 107 und 112 n.Chr. datierbaren Gewichtes, dessen Inschrift sich auf den praefectus annonae bezieht (AE 1940 38), hat ein Teil der Lehre den Übergang dieser Befugnisse von den aediles auf diesen und erst dann auf den praefectus urbi angenommen7 .
[6]
Hier scheint allerdings die Annahme überzeugender, die Herstellung dieses Gewichts mit der Zuständigkeit des praefectus annonae zur Versorgung der Stadt Rom mit Lebensmitteln in Verbindung zu bringen8 , eine Interpretation, die einerseits schon im Fundort Ostia, dem für die Getreideversorgung Roms so wichtigen Hafen, eine Stützte findet, andererseits auch aufgrund der Einzigartigkeit dieses Fundes schlüssiger erscheint 9 .
[7]
Darüber hinaus sind auch Kompetenzen der lokalen Magistrate in den municipia sowie der Statthalter in der Provinzen überliefert. Für die postklassischen Zeit geben weiters einige Zeugnisse Hinweise auf eine Verbindung der curatores rei publicae zu Maßen und Gewichten10 .
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Die vorrangige Aufgabe dieser Magistrate war, für die Herstellung von Mustern für Maße und Gewichte zu sorgen. Diese Standardmuster wurden normalerweise im Tempel11 oder auch in anderen Gebäuden in der Nähe des Marktplatzes12 aufbewahrt. Dort konnten die Händler die bei ihren Geschäften verwendeten Instrumente mit diesen Normmaßen vergleichen. Für bestimmte Fälle könnte die Verwendung der Mustergewichte selbst angeordnet worden sein, eine Interpretation, die zumindest für ein Gesetz aus Delos, datierbar zwischen 235 und 200 v.Chr., möglich scheint, das den Importeuren von Kohle und Holz vorschreibt, beim Verkauf die öffentlichen Wagen der Stadt zu benutzen, andernfalls ihnen die Benutzung dieser Instrumente vollständig versagt würde, d.h. sie hätten dann gar keinen Handel mehr treiben dürfen (Z. 2, 33-34, 37-40)13 .
[9]
Zur Überprüfung verwendeter Maße, finden wir auf den Marktplätzen die sekomata (in der griechischen Welt)14 und die mensae ponderariae (in der römischen Welt)15 . Es handelt sich dabei um Steinblöcke, in die zylindrische Vertiefungen eingraviert waren, welche den gesetzlichen Volumseinheiten entsprachen und zwar meist mit einem erhöhtem Rand, um zu verhindern, dass die abgemessenen Waren (Flüssigkeiten oder Getreide) verschüttet wurden.
[10]
Weiters konnten nach den im Tempel aufbewahrten Mustern mensurae und pondera für die Verwendung auf dem Markt hergestellt werden. In einem bekannten athenischen Dekret aus dem II/I Jahrhundert v.Chr. wird den Magistraten vorgeschrieben, Maße und Gewichte von diesen Mustern herstellen zu lassen und die Händler zu zwingen, diese auch zu benutzen (Z. 7-12)16 . In einigen Fällen tragen diese Messinstrumente die Bezeichnung des Magistrats, der sie herstellen ließ17 , in anderen den Namen des Kaisers18 , in wieder anderen wird der Ort bezeichnet, an dem sie aufbewahrt wurden19 . In diesem Zusammenhang wird mitunter vertreten, dass auch Private ihre Messinstrumente an den offiziellen Mustern eichen lassen konnten20 .
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3. Es lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit feststellen, ob, und wenn ja, inwieweit das Bedürfnis nach korrekten Messinstrumenten und Messungen auch tatsächlich zu einer strengen Vereinheitlichung der unterschiedlichen Maßsysteme geführt hat. Für das antike Griechenland haben wir Kenntnis von einer Reform des Solon, welche die Verbreitung und Verwendung des attisch-solonischen Systems zur Folge hatte21 . Um 450 datiert darüber hinaus ein attisches Dekret, das die Anordnung an die Poleis des delisch-attischen Seebundes enthält, athenische Maße und Gewichte zu verwenden22 .
[12]
Von diesen gesetzgeberischen Maßnahmen bleibt allerdings zweifelhaft, inwieweit sie tatsächlich das Weiterbestehen der lokalen Systeme beeinflusst haben, da es einerseits so scheint, als würden sie in einigen der wichtigsten Städte des Bundes gar nicht angewandt, und andererseits die Quellen einen weit verbreiteten Partikularismus der Messsysteme belegen23 . Daher lässt sich auch der volle Umfang des Einflusses, den diese legistischen Initiativen auf den Handel tatsächlich hatten, nur schwer bestimmen24 .
[13]
Ein Teil der Lehre schreibt Augustus25 bzw. seinen Nachfolgern26 die Vereinheitlichung von Maßen und Gewichten für die Gebiete des Römischen Imperiums zu. Für diese These wird vor allem ein Text von Cassius Dio ins Treffen geführt, in dem dieser Maecenas zu Augustus sagen lässt: „Keine Stadt hat mehr eigene Münzen, Gewichte oder Maße, denn alle bedienen sich der unsrigen“27 . Als weiteres Argument für diese Theorie wurde eine mensa ponderaria vorgebracht, die in Pompeji gefunden wurde und auf der die lokalen Maße durch die römischen ersetzt scheinen28 , weiters eine Serie von Gewichten, deren Inschrift auf eine Überprüfung im Tempel des Castor (exactum ad Castoris aedem)29 deutet und die in unterschiedlichen Teilen des Reichs gefunden wurden.
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Die bisher verfügbaren Daten lassen noch keine endgültigen Schlüsse zu30 . Was den Text des Cassius Dio betrifft wurde zutreffend hervorgehoben, dass Maecenas in Wahrheit Punkte für das Programm einer Art Idealregierung vortrage, in dem Reformen vorkommen, deren Nichtverwirklichung als erwiesen angesehen werden kann31 . Des weiteren könnten die pondera exacta ad Castoris aedem Beispiele für römische Gewichte sein, die in Wahrheit neben den lokalen Messinstrumenten zum Einsatz kamen. Diese These lässt sich durch weitere Zeugnisse aus verschiedenen Teilen des Imperiums stützen, welche die Existenz lokaler Maße und Gewichte auch nach der augusteischen Zeit belegen32 . Zuletzt ist es hinsichtlich der mensa ponderaria aus Pompeji nicht unwahrscheinlich, dass es zu derartigen Anpassungen nur in vereinzelten Teilen des Reichs kam33 .
[15]
Die genannten Zeugnisse erlauben jedoch die Bildung von zumindest zwei Hypothesen: entweder kam es tatsächlich zu einer obligatorischen Einführung des römischen Systems im gesamten Imperium, wobei aber den Provinzen zumindest für den internen Handel erlaubt wurde, ihre traditionellen Maßeinheiten zu behalten. Die zweite Möglichkeit wäre, dass es nicht zu einer solch eher strengen, offiziellen Vereinheitlichung kam. Das Vorhandensein römischer Messinstrumente in zahlreichen Provinzen wäre dann mit dem pragmatischem Bedarf zu erklären, den Handel zwischen den Provinzen und der zentralen Macht Rom zumindest auf freiwilliger Basis flüssiger zu gestalten. Diese zweite Möglichkeit hätte also durchaus gewisse Parallelen zu unserem heutigen Verständnis von Standardisierung34 .
[16]
In diese Richtung deutet die in Leptis Magna aufgefundene mensa mensuraria, deren Gravur den griechisch-römischen Fuß, die punische Elle sowie die ptolemäische Elle zeigt35 , ebenso wie die mensa aus Thibilis, mit Mustern für die griechisch-römische Längeneinheit sowie zwei weiteren Maßen, bei denen es sich ebenfalls um die punischen und ägyptischen handeln könnte36 . Mit dem Ziel, den Handel zwischen Rom und Territorien mit eigenen Maßeinheiten flüssiger zu gestalten und in dem Zug auch betrügerische Handlungen zu verhindern, ließen sich auch manche Reformen verstehen, die darauf ausgerichtet scheinen, einige lokale Einheiten an die am weitesten verbreiteten griechischen37 bzw. später römischen38 anzupassen, ebenso wie Vorschriften, für bestimmte Waren im Im- und Export ausschließlich leicht mit römischen Einheiten konvertierbare Maße zu verwenden39 . Ähnlich sieht es mit jenen Gewichten aus, die die Gravur des praefectus urbi tragen und deren Vorhandensein in verschiedenen Gebieten des Imperiums unlängst für Verwunderung bei Teilen der Lehre sorgte40 : Auch ihre Verbreitung, ließe sich mit dem pragmatischen Ziel erklären, den Handel unter Partnern, die unterschiedliche Maßsysteme verwenden, zu vereinfachen41 .
[17]
4. Die normativen Vorkehrungen, die ergriffen wurden, um korrektes Messen und Wägen auf den Märkten sicherzustellen, sahen außerdem eine Reihe von Sanktionen für betrügerische Handlungen vor. Denn trotz der auf den vorhergehenden Seiten bereits vorgestellten Maßnahmen, muss Betrug durch Händler recht häufig vorgekommen sein, wie eine Vielzahl von Quellen belegen. So sind uns zahlreiche Fälle überliefert, in denen Händler einerseits zwar korrekte Messinstrumente einsetzen, das Ergebnis aber durch inkorrekte Verwendung verfälschen oder anderseits gleich gefälschte oder irreguläre Instrumente verwenden42 . Unter anderem finden wir in den Quellen Hinweise auf falsches Wägen bei Bäckern43 , ebenso wie Zeugnisse für falsche Messungen durch Wirtinnen und Wirte44 , für falsche Gewichte, die beim Verkauf von Öl eingesetzt wurden45 , für Stoffhändler, die ihre Wolle anfeuchten um so deren Gewicht zu erhöhen46 , und es sind uns eine Reihe von Tricks überliefert, mit denen Purpurhändler ihre Waagen manipulierten47 .
[18]
In diesen Fällen hatten die Magistrate die Möglichkeit, die Instrumente zu konfiszieren und in der Folge zu versteigern48 oder zu zerstören49 . Sie ließen auch manipulierte Maße und Gewichte modifizieren und neu eichen, so dass diese dann wiederverwendet werden konnten50 . Einige Quellen belegen auch die Verurteilung zu Geldzahlungen51 .
[19]
Die Quellen geben darüber hinaus eine Reihe von Hinweisen auf weitere Sanktionen für die Herstellung falscher Mustermaße und –gewichte, die Fälschung von Maßen und Gewichten, sowie für die Verwendung irregulärer Maße und Gewichte.
[20]
In dem oben genannten athenischen Dekret werden die Fälscher von Mustermaßen als kakourgoi definiert und die für letztere vorgesehenen Strafen auf sie angewendet, und zwar nach einem Prozess vor dem Areopag, dessen Kompetenz in diesem Dekret zum ersten Mal dokumentiert ist52 .
[21]
Die lex Silia de ponderibus (Fest. sv. Publica pondera (288, 31-36))53 schreibt eine Geldstrafe von bis zur Hälfte des Gesamtvermögens für Magistrate vor, die die Herstellung von pondera, modia, vasa publica von größeren oder kleineren Dimensionen als den festgelegten anordnen oder tolerieren.
[22]
Auf kaiserliche Interventionen der klassischen Zeit gehen einige besonders scharfe Sanktionen zurück54 . In D. 47.11.6.155 ist uns nach den Worten onerant annonam etiam staterae adulterinae eine Konstitution des Trajan überliefert, mit der dieser die Anwendung der poena legis Corneliae perinde ac si lege testamentaria, quod testamentum falsum scripsisset signasset recitasset, damnatus esset; in einer Konstitution des Hadrian (möglicherweise einem decretum) in D. 47.11.6.256 , dessen Übereinstimmung mit der in D. 48.10.32.157 unsicher ist, wird die relegatio in insulam dem angedroht, der falsas mensuras habuit.
[23]
5. Die hier präsentierte, kurze Erörterung hat es uns ermöglicht, eine vielfältige und variantenreiche Typologie juristischer Maßnahmen hinsichtlich der auf den Märkten verwendeten Maße und Gewichte zu identifizieren, die darauf gerichtet waren, die Sicherheit und Korrektheit der Transaktionen sicherzustellen. Diese Initiativen reichen von der Einführung eigener Magistrate mit Kompetenzen betreffend pondera und mensurae, über die Reglementierung der Herstellung von Mustermaßen und -gewichten sowie der davon gezogenen Instrumente, bis zu einer Reihe zivil- und strafrechtlicher Sanktionen für Fälscher von Messinstrumenten, Verwender falscher Messinstrumente sowie betrügerische Falschmessungen trotz korrekter Instrumente. Zu den auf eine Interoperabilität der unterschiedlichen Systeme gerichteten Reformen können wir, obwohl ihre Details noch nicht ausreichend geklärt sind, zumindest sagen, dass sie Kompatibilität wenigstens ermöglichten, und so wohl auch tatsächlich zur Vereinfachung des Handels beigetragen haben.
[24]
Eine Reihe von Maßnahmen also, die darauf gerichtet war, Maße und Gewichte nicht zu „Täuschungen und Meineiden in den Händen der Händler“ werden zu lassen58 , sondern sie zu „bequemen Mitteln des Austauschs“ zu machen, gemeinsam mit den „geschriebenen Gesetzen, Hütern der Gerechtigkeit“, dem „Alphabet, Werkzeug des Gedächtnisses“, der „Zahl, Wächter der Güter“, um „das menschliche Leben Reich an Mitteln und … geordnet zu gestalten“59 .

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  1. 1 Für angeregte Diskussionen sowie seine Hilfe beim Redigieren der Endfassung der deutschen Version dieses Beitrags danke ich besonders meinem Mann Georg Jakob. Luciani, F. – Lucchelli, T., Un nuovo peso exactum ad Castoris aedem conservato nei Musei Civici di Treviso. In: AqN, 79, Sp. 136 (2008)
  2. 2 Zu den metronomoi, neben dem eben zitierten Beitrag von Grimaudo, S., Misurare e pesare nella Grecia antica. Teoria storia ideologie, L’Epos, Palermo, S. 162 ff., siehe z.B. Lécrivain, Ch., s.v. Metronomoi. In: Dictionnaire des Antiquités grecques et romaines, III.2, Librerie Hachette et Cie, Paris, S. 1889 (1904); Ehrenberg, V., s.v. Metronomoi. In: PWRE, 1.15.2, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, Sp. 1485 ff. (1932); Vanderpool, E., Metronomoi. In: Hesperia, 37, S. 73 ff. (1968); Stanley, P.V., Agoranomoi and Metronomoi. Athenian Market Officials and Regulations. In: The Ancient World, 2, S. 18 (1979); Guarducci, M., Epigrafia greca, II, Epigrafi di carattere pubblico, Istituto poligrafico e Zecca dello Stato, Roma, S. 464 f. (1969); Reden, S. von, Sv. Metronomoi. In: Der Neue Pauly, 8, J.B. Metzler, Stuttgart – Weimar, Sp. 136 f. (2000).
  3. 3 In einem Teilstück der Athenaion politeia (51.2-4) erklärt Aristoteles, die metronomoi hätten die Aufgabe, die Konformität der auf dem Markt verwendeten Maße und Gewichte zu den gesetzlichen Mustern zu überwachen. Auf diese Magistrate verweist auch ein Fragment von Deinarch (19.8), von dem Pollux, Onomasticon 4.167 und Harpocratio, Lexicon in decem oratores Atticos, S.v. metronomoi, berichten. Zu den bis hierher zitierten Quellen kommen einige Inschriften: Um 221/220 datiert eine Inschrift, in der die Namen der fünf metronomoi und ihrer Sekretäre aufgeführt sind, sowie ein Verzeichnis jener Mustermaße und -gewichte, die sie ihren Nachfolgern überließen (ed. pr. Vanderpool, E., Metronomoi, op. cit., S. 73 ff. = SEG XXIV 157). Auch bei den in IG II2 1710 und 1711 enthaltenen Inschriften könnte es sich um Verzeichnisse von metronomoi handeln, datierbar auf Anfang bzw. Mitte des II Jahrhunderts vor Christus. Vgl. auch die mit der Bezeichnung dieser Magistrate gravierten Gewichte in Michon, E., s.v. Pondus. In: Dictionnaire des Antiquités grecques et romaines, IV.1, Librairie Hachette et Cie, Paris, S. 557 f. (1904). Vor kurzem wurde in Camarina eine – leider nicht ganz klar zu entziffernde – Inschrift gefunden, die sich zwischen 152 und 192 v.Chr. datieren lässt (SEG L 1008B). Eine mögliche Lesart ist, dass die Inschrift den Genetiv metronomou enthält. Ließe sich dies bestätigen, hätten wir ein wertvolles Zeugnis dafür, dass es diese Magistrate auch in der klassischen Zeit Roms gab.
  4. 4 Die Zeugnisse für eine Korrelation der agoranomoi zu Maßen und Gewichten sind zahlreich. Vor allem sind uns besonders viele Gewichte erhalten, die die Bezeichnung des jeweiligen agoranomos tragen, der ihre Produktion in Auftrag gegeben hat. Ferner finden wir auch Zeugnisse von sekomata und anderen Messinstrumenten mit derartigen Inschriften. Es ist im hier vorgegebenen Rahmen nicht möglich, all diesen vielfältigen Quellen erschöpfend Rechnung zu tragen. Wir müssen uns darauf beschränken, auf eine Serie aus Bithynia und Pontus stammender Gewichte zu verweisen, veröffentlicht und untersucht von Weiß, P., Von Perinth in die Dobrudscha, nach Bithynien und Westkleinasien. Regionale und überregionale Gestaltungsweisen bei den Marktgewichten in der Kaiserzeit. In: Chiron 35, S. 422 ff. (2005); Haensch, R./Weiß, P., Gewichte mit Nennung von Statthaltern von Pontus et Bithynia. In Chiron, 35, S. 444 ff. (2005); Haensch, R./Weiß P., Statthaltergewichte aus Pontus et Bithynia. Neue Exemplare und neue Erkenntnisse. In: Chiron, 37, S. 183 ff. (2007); Dönmez-Öztürk, F./Haensch, R./Öztürk, H.S./Weiß, P., Aus dem Pera Museum (Istanbul): Weitere Gewichte mit Nennung von Statthaltern von Pontus et Bithynia. In: Chiron, 38, S. 243 ff. (2008); Dönmez-Öztürk, F./Haensch, R./Öztürk, H.S./Weiß, P., Aus dem Halûk Perk Museum (Istanbul): Ein weiteres Gewicht mit Nennung eines Statthalters von Pontus et Bithynia. In: Chiron, 38, S. 261 ff. (2008). Außerdem kann hier noch ein in Zentralphönizien gefundenes Gewicht genannt werden, dazu vgl. Ed. pr. Kushnir-Stein, A., Two Hellenistic Weights from Phoenicia in the Hecht Museum Collection. In: Michmanim, 19, S. 16 ff. (2005) (= SEG LV 1697); ein aus Magnesia am Maeander stammendes Gewicht (SEG LV 1255; vgl. Bingöl, O., Menderes Magnesiasi. Theatron. Magnesia on the Meander (Magnesia ad Maeandrum Monografileri, I, Homer Kitabevi, Istanbul, S. 76 (2005)); sowie zwei Gewichte unbekannter Herkunft, erwähnt von Weiß, P., Von Perinth, op. cit., S. 426 f. und S. 429 (SEG LV 1964 und 1965).Von den vertiefenden Untersuchungen zu diesen Magistraten seien hier nur einige derjenigen Autoren genannt, die sich zuletzt diesem Thema gewidmet haben, wie Jakab, É., Praedicere und cavere bei Marktkauf. Sachmängel im griechischen und römischen Recht, C.H. Beck, München, S. 70 ff. (1997); Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 163 ff.; Migeotte, L., Les pouvoirs des Agoranomes dans les cités grecques. In: Symposion 2001, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien, S. 287 ff. (2005); Bresson, A., L’économie de la Grèce des cités (fin Vie-Ier siècle a.C.). II. Les espaces de l’échange, A. Colin, Paris, insbes. S. 21 ff. (2008).
  5. 5 Vgl. statt aller Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 171 f.; Bresson, A., La cité marchande, Ausonius (Scripta antiqua, 2), Bordeaux, S. 213, 218 (2000).
  6. 6 Zur Zuständigkeit der aediles vgl. zuletzt Corti, C., Pesi e contrappesi. In: Pondera. Pesi e misure nell’antichità, Libra 93, Campogalliano, S. 192 (2001); Luciani F. – T. Lucchelli T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 123; Berrendonner, C., La surveillance des poids et mesures par les autorités romaines: l’apport de la documentation épigraphique latine. In: Cahiers Glotz, 20, S. 351 ff. (2009). Die zuletzt zitierte Autorin präsentiert eine umfangreiche Analyse der in den epigraphischen Quellen vorliegenden Zeugnisse zu jenen Befugnissen der verschiedenen Magistrate, die Maße und Gewichte betreffen. Auf diese Arbeit wird auch im Zusammenhang mit den im folgenden hier noch zu nennen Magistratsämtern verwiesen; einige der Zeugnisse werden weiter unten ebenfalls zitiert.
  7. 7 Vgl. zuletzt Cébeillac-Gervasoni, M./Caldelli, M.L./Zevi, F., Épigraphie latine, A. Colin, Paris, S. 197 f. (2006).
  8. 8 Vgl. Seneca de brevitate vitae 19.1.
  9. 9 In diesem Sinne zuletzt Höbenreich, E., Annona: Juristische Aspekte der Stadtrömischen Lebensmittelversorgung im Prinzipat, Leykam, Graz, S. 118 f. (1997); Corti, C., Pesi e misure nei commerci, arti, mestieri e professioni. In: Pondera, op. cit., S. 158. Zu diesem Problem vgl. außerdem Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 355, mit weiteren Nachweisen.
  10. 10 Zur Funktion der curatores rei publicae in Verbindung mit Maßen und Gewichten sei insbesondere auf Camodeca, G., Curatores rei publicae I. In: ZPE, 35, S. 234 ff. (1979) verwiesen.
  11. 11 Zu den diversen Arten, auf die in der griechischen Welt Maße und Gewichte der Obhut der Götter überantwortet wurden, vgl. Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 172 ff. In einem bekannten athenischen Dekret (IG II2 1013), datierbar zwischen Ende des 2. und Anfang des 1. Jh. v.Chr., werden als Aufbewahrungsorte für die Maß- und Gewichtsmuster die Akropolis, Skias, Piräus und Eleusis bezeichnet (Z. 2–3, 39–40, 45–48, 56–57). Auf die Vorschriften dieses Dekrets wird im Folgenden noch wiederholt verwiesen, da es sich um eines der bedeutendsten Dokumente für die Rekonstruktion der juristischen Aspekte zum Thema Maße und Gewichte handelt, das uns aus der griechischen Welt überliefert ist. Unter den Autoren, die sich zuletzt damit befasst haben, vgl. etwa Koch, C., Reformbemühungen um Münzwesen und Währungssysteme in Griechenland. In: BIDR, 103-104, S. 283 ff. (2000-2001) [2009]; Fournier, J., Entre tutelle romaine et autonomie civique. L’administration judiciaire dans les provinces hellénophones de l’Empire romain (129 av. J.-C. – 235 apr. J.-C.), École française de Rome, Athènes, insbes. S. 122 f., S. 150 f. (2010).Für Rom haben wir Zeugnisse von Maßen und Gewichten, die in Capitolio, im Tempel des Castor, im Tempel des Augustus und in dem des Trajan und möglicherweise auch im Tempel Opis aufbewahrt wurden. Vgl. zuletzt Luciani F. – T. Lucchelli T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 123, mit Nachweisen zur vorausgehenden, vertiefenden Literatur zum Thema; Reinard, P., Neue Bronzegewichte mit lateinischen Inschriften. In: ZPE, 171, S. 261 ff. (2009); Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 255 f. Für Beispiele von Fällen, in denen sich das fragliche Messinstrument als exactum ad Artic. herausstellte, vgl. zuletzt, Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 355, die unter den verschiedenen Interpretationen der Bedeutung von "Articulei" jene vertritt, dass es sich dabei um den Ort handle, an dem die Überprüfung vorgenommen wurde. In der justinanischen Zeit wurden die Muster in Kirchen aufbewahrt (Nov. Iust. 128.15).
  12. 12 Zu den Musterinstrumenten, die auf der Agora von Athen gefunden wurden vgl. Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 164 f.Zu Rom vgl. Corti, C., Pesi e contrappesi, op. cit., S. 191, 209 FN 5; Dies., Le merci e i mercati: sistemi e modalità di quantificazione nei commerci marittimi e fluviali di epoca romana. In: L’archeologia dell’Adriatico dalla Preistoria al Medioevo. Atti del convengo internazionale, Ravenna, 7-8-9 giugno 2001, All’Insegna del Giglio, Bologna, S. 317 (2003).
  13. 13 ID 509 = Sylloge3 975. Vgl. Schulhof, E. – Huvelin, P., Fouilles de Délos, exécutées aux frais de M. le Duc de Loubat (1905). Inscriptions. Loi réglant la vente du bois et du charbon à Délos. In: BCH, 31, S. 46 ff., insbes. S. 57 ff. (1907). Unter den jüngsten Beiträgen zu dieser Inschrift vgl. Descat, R., La loi délienne sur les bois et charbons et le rôle de Délos comme marché. In: REA, 103, S. 125 ff. (2001); Boffo, L., Forme di controllo di merci e mercanti nel Mediterraneo greco antico. In: Salvemini, R. (Hrsg.), Istituzioni e traffici nel Mediterraneo tra età antica e crescita moderna, CNR, Roma, S. 10 (2009).
  14. 14 Zu den sekomata vgl. zuletzt Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 165 ff., wo in FN 170 auch Nachweise zu den wichtigsten Beiträgen der Lehre zu diesem Thema zu finden sind, dazu adde Bresson, A., L’économie, op. cit., S. 25 f.
  15. 15 Vgl. dazu wiederum die Beispiele bei Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 353 FN 18, S. 357 FN 55.
  16. 16 Siehe supra, FN 11.
  17. 17 Vgl. dazu Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 354, mit einem Verzeichnis von Gewichten und Meßinstrumenten, auf denen von ihrer erfolgten Überprüfung durch aediles (FN 24), den praefectus urbi (FN 26), oder durch munizipale Magistrate (S. 357 und S. 358 FN 62) zu lesen ist. Vgl. dazu auch weiters Luciani, F. – Lucchelli, T., Un nuovo peso, op. cit., S. 131.
  18. 18 Vgl. dazu nochmals Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 353 f.
  19. 19 Vgl. supra, FN 11.
  20. 20 Diese Hypothese wurde von Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 367, vorgebracht, die in FN 141 einige mögliche Beispiele anführt, die in diese Richtung deuten.
  21. 21 Vgl. statt aller anderen näheren Untersuchungen die von Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 152 ff.
  22. 22 GHI 45 (= IG XII 5.480). Vgl. Guarducci, M., Epigrafia greca, op. cit., S. 463; Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 157 ff.
  23. 23 Vgl. Stazio, A., Metrologia greca. In: Del Grande, C. (Hrsg.), Enciclopedia classica, Abschn. I, Storia e antichità, Bd. III, Antichità greche, 6, Società Editrice Internazionale, Torino, S. 535 ff. (1959); Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 159.
  24. 24 Obgleich diese Vorschriften in der Tat wirtschaftliche Auswirkungen haben, scheint es wahrscheinlicher, dass ihr wahrer Hintergrund eher im Willen Athens zu suchen sein wird, die eigene Hegemonie und Kontrolle über die anderen Städte des attischen Seebundes auszubauen. Dazu nochmals Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 158 f.
  25. 25 Diese Interpretation wird vorgeschlagen von Mommsen, Th., Geschichte des römischen Münzwesens, Weidman, Berlin, S. 729 (1860); Gatti, G., Della leggenda exact ad Artic nelle iscrizioni ponderarie. In: Annali dell’Inst. di corrisp. archeologica, 8, S. 195 (1881); Fernandez Gomez, F., Balanzas y romanas de bronce en los mercadillos de antigüedades de Sevilla. In: Trabajos de preistoria, 48, S. 379 (1991); Corti, C., Pesi e misure, op. cit., S. 143; Dies., Pesi e contrappesi, op. cit., S. 191.
  26. 26 Corti, C., Le merci e i mercati, op. cit., S. 318, meint im Anschluss an seine These, die Vereinheitlichung von Maßen und Gewichten sei bereits unter Augustus erfolgt, dass diese jedenfalls “al più tardi, ai suoi immediati successori” zurückzuführen sei.
  27. 27 Cass. Dio 52.30.9.
  28. 28 CIL X 793.
  29. 29 Vgl. supra, FN 11.
  30. 30 Im Einzelnen ist diese These von Luciani, F. – Lucchelli, T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 136 f. und von Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 363 vorgebracht worden .
  31. 31 Dies unterstreicht Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 363.
  32. 32 Vgl. die Nachweise bei Luciani, F. – Lucchelli, T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 136 und Sp. 142 FN 101 e 102.
  33. 33 Dazu bereits, Liebenam, W., Städteverwaltung im römischen Kaiserreiche, Duncker & Humblot, Leipzig, S. 367 (1900): „ob… die Inschrift auf Augustus’ Plan einer staatlichen Einigung von Maß, Münze und Gewicht im ganzen Umfange des Reiches zu deuten ist (Dio 52,30), steht doch dahin“.
  34. 34 In dieser Richtung offenbar auch Luciani F. – T. Lucchelli T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 136.
  35. 35 Vgl. neben anderen Ioppolo, G., La tavola della unità di misura nel mercato Augusteo di Leptis Magna. In: Quad. Arch. Libia, 5, S. 89 ff. (1967); Barresi, P., Sopravvivenze dell’unità di misura punica e suoi rapporti con il piede romano nell’Africa di età imperiale. In: Mastino, A. (Hrsg.), L’Africa romana. Atti dell’VIII convegno di studio, Cagliari, 14-16 dicembre 1990, Edizioni Gallizzi, Sassari, S. 479 ss. (1991); Ders., I Capitolia di Sufetula e di Balo Claudia: analisi di progetti. In: Camporeale, S./Dessales, H./Pizzo, A. (Hrsg.), Arqueología de la construcción. I. Los procesos constructivos en Italia y en las provincias romana: Italia y provincias occidentales, Mérida, 25-26 octobre 2007), Anejos de Archivo Español de Arqueología, suppl. 50, Consejo Superior de Investigaciones Cientificas, Madrid, S. 260 ff. (2009); Frayn, J.M., Markets and Fairs in Roman Italy. Their social and economic importance from the second century bc to the third century ad, Clarendon Pr., Oxford, S. 112 (1993).
  36. 36 Vgl. zuletzt Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 361.; allerdings spricht auch einiges dafür, dass die beiden anderen Maße auf der Mensa von Thibilis die mensura structoria und die mensura fabrilis darstellen sollen, vgl. dazu die oben zitierten Beiträge von Barresi.
  37. 37 Zu dieser Frage siehe Stazio, A., Metrologia, op. cit., S. 565 f., der unterstreicht, dass “fuori dalla Grecia propria le regioni ellenizzate, o in contatto con il mondo ellenico del Mediterraneo orientale, pur servendosi di sistemi metrici di origine indipendente, cercano ad un certo punto di ragguagliare le loro misure a quelle più diffuse ed accreditate di ambiente greco, e ciò per motivi di carattere commerciale”. Als Beispiele werden die Anpassung der persischen Artabe an die attische choinix sowie vor allem die Angleichung der ägyptischen Maße an die athenischen genannt.
  38. 38 Die jüngsten Untersuchungen zu den aus Pontus und Bithynia stammenden Gewichten konnten zeigen, wie die lokale Maßeinheit, die litra agoraia angepasst worden sein könnte, sodass sie in etwa eineinhalb römischen libra entsprach. Vgl. dazu Haensch, R./Weiß, P., Statthaltergewichte, op. cit., S. 200 f.
  39. 39 In dem schon mehrmals erwähnten attischen psephisma wird für einige ausdrücklich aufgelistete Waren die Verwendung der choinix angeordnet, die zwei römischen sextarii entspricht. Vgl. Breglia Pulci Doria, L., Per la storia di Atene alla fine del II sec. a.C. Il decreto sui pesi e misure: IG II2 1013. In: MEFRA, 97, S. 417 ff. (1985).
  40. 40 Berrendonner, C., La surveillance, op. cit., S. 368 hat jüngst ausgeführt: « je dois avouer ne pas comprendre la présence dans les provinces de poids certifiés par le praefectus Vrbi ».
  41. 41 Zu dieser „Standardisierung“ vgl. wiederum Luciani F. – T. Lucchelli T., Un nuovo peso, op. cit., Sp. 136.
  42. 42 Vgl. dazu z.B. allgemein die folgenden Quellen: Diogenes Laertius Vitae philosophorum, 1.104, der einlädt, die Waage nicht zu überschlagen; Demosthenes Contra Aristogitonem 25, 45-46; Lucianus Hermotimus 70.59; Sophocles Fragmenta 796 mit dem Gebot, das Maß nicht zu drücken, aber auch nicht das Öl darüber hinaus einzugießen; Ps.-Phocylides Sententiae 14-15, wo vorgeschrieben wird, die Waage nicht so zu stoßen, dass sie stärker zu einer Seite ausschlägt.Für eine vertiefende Untersuchung zu den Stellen, an denen Verweise auf Manipulationen von Maßen und Gewichten durch Händler vorkommen, vgl. Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 98 ff., von der auch die hier angeführten Beispiele stammen.
  43. 43 Aristophanes Equites 1009, wo von jenen die Rede ist, die mit dem Gewicht des Mehls betrügen. Siehe auch Aristophanes Nubes 636-654, wo in einem Dialog zwischen Sokrates und Strepsiades, in dem mit der Doppeldeutigkeit des Lemmas metron gespielt wird, die falsche Zumessung mehrerer Einheiten Brot durch einen Bäcker erwähnt wird.
  44. 44 Aristophanes Plutus 435-436; Aristophanes Thesmophoriazusae 347-349.
  45. 45 D. 19.1.32 (Ulp. XI ad ed.). Weitere Fälle von Kauf unter Verwendung regelwidriger Messinstrumente finden sich in D. 47.2.52.22 (Ulp. XXXVII ad ed.), D. 4.3.18.3 (Paul. XI ad ed.), D. 19.2.13.8 (Ulp. XXXII ad ed.). Als epigraphische Quelle vgl. CIL III 14206.21 (ILS 7479), wo Vitalis, Sklave des C. Lavius Faustus, institor der taberna Apriana, die Reisenden, die mit ihm kontrahiert haben, um Verzeihung bittet, weil er ihnen kleinere Mengen als geschuldet gegeben hat.
  46. 46 Aristophanes Ranae 1382-1388.
  47. 47 Ps.-Aristoteles Mechanica 849b 34-40. Weitere, indirekte Hinweise ergeben sich aus Hesiodus Opera et dies 349-351, in denen der Dichter, als er über die Beziehungen unter Nachbarn spricht, meint, dass man, wenn man sich vom Nachbarn ein Darlehen nehme, immer genau messen müsse, und erst recht, wenn man es rückerstatte, ja sogar mehr als das Geschuldete zurückgeben sollte. Vgl. Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 94 f.
  48. 48 In dem bereits erwähnten athenischen Dekret ist das die Freien angedrohte Sanktion (Z. 1-5).
  49. 49 In dem athenischen Dekret sind, neben der Zerstörung der Instrumente, sofern es sich beim Täter um einen Sklaven handelt, außerdem fünfzig Peitschenhiebe angedroht (Z. 5-7). Zu den unterschiedlichen Strafen, je nachdem, ob sie von einem Freien oder Sklaven begangen wurden, vgl. zuletzt Jakab, É., Praedicere, op. cit., S. 80 ff., mit zahlreichen Beispielen. Unter den römischen Zeugnissen für eine Zerstörung der Instrumente als Sanktion vgl. D. 19.2.13.8 (Ulp. XXXII ad ed.); Iuvenalis Saturae 10.100.2; Persius Saturae I.129-30; CIL XIV 2625.
  50. 50 Vgl. CIL IX 2854 (ILS 5591); CIL XI 6375 (ILS 5613); CIL XII 1377 (ILS 5614); AE 1935 49.
  51. 51 So etwa in lErythrai 15 als Sanktion für Wollhändler, die ihre Wolle einweichen, um die Käufer zu betrügen. Vgl. auch D. 48.10.32.1 (Mod. I de poen.).
  52. 52 IG II2 1013, Z. 56-60. Vgl. zuletzt Koch, C., Reformbemühungen, op. cit., S. 283 und FN 146; Fournier, J., Entre tutelle romaine, op. cit., insbes. S. 122 f. und S. 150 f.
  53. 53 FIRA I 1: ...Si quis magistratus adversus hac d(olo) m(alo) pondera modiosque vasaque publica modica minora maiorave faxit iusseritve fieri, dolumve adduit quod ea fiant, eum quis volet magistratus multare, dum minore patri familias taxat liceto, sive quis in sacrum iudicare voluerit, liceto.
  54. 54 Diese Thema wurde kürzlich von Höbenreich, E.xe "Höbenreich" \i, Annona, op. cit., S. 233 besonders vertieft.
  55. 55 D. 47.11.6.1 (Ulp. VIII de off. proc.): Onerant annonam etiam staterae adulterinae, de quibus divus Traianus edictum proposuit, quo edicto poenam legis Corneliae in eos statuit, perinde ac si lege testamentaria, quod testamentum falsum scripsisset signasset recitasset, damnatus esset.
  56. 56 D. 47.11.6.2 (Ulp. VIII de off. proc.): Sed et divus Hadrianus eum, qui falsas mensuras habuit, in insulam relegavit.
  57. 57 D. 48.10.32.1 (Mod. I de poen.): …decretoque divi Hadriani praeceptum est in insulam eos relegari, qui pondera aut mensuras falsassent. Dieses Problem stellt sich, weil die Ulpian-Stelle auf den bloßen Besitz von irregulären Messinstrumenten abzustellen scheint, während bei Modestinus ausdrücklich von der Fälschung von Maßen und Gewichten die Rede ist. Für eine genauere Erörterung vgl. Höbenreich, E., Annona, op. cit., S. 254 ff.
  58. 58 Alcidamas Odysseus 27-28, wo Palamedes als der Erfinder von Maßen und Gewichte genannt wird. Zu dieser Zuschreibung, die unter anderem auch in dem in der folgenden Fußnote zitierten Text vorkommt, vgl. statt aller Grimaudo, S., Misurare, op. cit., S. 15 ff.
  59. 59 Gorgias Apologia Palamedis 30.