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Rang, Ranking und Wert - eine kritische Betrachtung aus Sicht von Philosophie und Ökonomie

  • Authors: Robert Müller-Török / Werner Faßrainer
  • Category: Articles
  • Region: Germany
  • Field of law: Legal Theory
  • Collection: Tagungsband-IRIS-2013
  • Citation: Robert Müller-Török / Werner Faßrainer, Rang, Ranking und Wert - eine kritische Betrachtung aus Sicht von Philosophie und Ökonomie, in: Jusletter IT 20 February 2013
In allen Lebensbereichen sind wir heute mit umfänglichen «Bewertungen» konfrontiert, mit Evaluationen, Rankings und Zertifizierungen. Zunächst wurden Produkte und Dienstleistungen bewertet, es folgten Institutionen, jetzt sind wir bei der Bewertung von Staaten angelangt. Historisch betrachtet sind die Wurzeln dieser Entwicklung u.a. in der Phänomenologie Husserls zu sehen und v.a. in der so genannten «Chicagoer Schule», die unter dem Einfluss des «Pragmatismus» eine «besonders alltagsnahe» Forschung betrieben. Die philosophische Strömung des «Pragmatismus» stellt das zielgerichtete Handeln, die «Praxis» in den Mittelpunkt. Die Fragen: «Was ist überhaupt ein «Wert»? Wie hängen «Wert» und «Interesse» zusammen und was ist der Nutzen für die «Bewerteten» und deren «Kunden»? drängen sich auf. Haben wir es hinsichtlich dieser offenkundigen Inflation von «Bewertungen» mit philosophischen und ökonomischen Notwendigkeiten zu tun, oder mit einem gigantischen neuen Bürokratismus? «Bewertungshoheiten» von Kirche und Staat gehören der Vergangenheit an. Heute gilt: Jeder kann bewerten! Was das bedeutet, wird in diesem Beitrag analysiert. Anhand weniger Beispiele wird mit den Methoden der Ökonomie und der Philosophie ein Bild gezeichnet werden, das den Anspruch erhebt, Einiges abzubilden, welches im Schleier der täglichen Selbstverständlichkeiten verborgen ist.

Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
  • 2. Grundlagen des Rankings
  • 2.1. Wert und Bewertung
  • 2.2. Prozesseigentümer und ökonomische Aspekte des Rankings
  • 3. Ausblick

1.

Einleitung ^

[1]
Unser alltägliches Leben zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist gekennzeichnet durch eine Flut von Rankings, Güte-, Prüf- und Qualitätssiegeln und -zertifikaten, Testsieger- und -x-platziertenZertifikaten udgl. Es ist nahezu unmöglich, irgendwo eine Tasse Kaffee zu kaufen, ohne mehrfach «informiert» zu werden, dass der Kaffee aus «zertifiziertem biologischem Anbau» stammt, «fair traded» wurde, der Verkäufer «Investor in People», «preferred workplace», ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 eingeführt hat und dergleichen mehr.
[2]

Mit der – naiven? – Vorbildung eines Volkswirtes, wonach Güter homogen sind und das Preissignal über die Realisierung eines Marktvolumens entscheidet, kommt man nicht weiter. Auch die klassische Marketingtheorie der Betriebswirtschaftslehre scheint überfordert zu sein, also nehmen wir Zuflucht wie einst Boethius in seiner Verzweiflung im Kerker zur allwissenden Mutter, der Philosophie, um diese «Informationsflut» zu hinterfragen. Um nicht in eine unfruchtbare Diskussion des Sinns oder Unsinn von ISO 9xxx-Zertifizierungen etc. zu geraten, fokussieren wir auf Rankings, also Vergleiche von Unternehmen oder Institutionen, bei denen sich eine klare, ordinale Reihenfolge der «gerankten» Objekte ergibt. Beispiele hierfür wären das Länder-Ranking des Program for International Student Assessment1 der OECD oder die Universitäts-Rankings diverser Institutionen.

[3]

Wenn wir diese Rankings kritisch hinterfragen, so ist ihnen gemeinsam

  • Die Reduktion komplexer Sachverhalte auf eine einzige, einer Platzierung bei einem Wettkampf ähnelnde Größe.
  • Eine starke Macht, die durch die das Ranking durchführende Institution bzw. das Ranking an sich ausgeübt wird, insbesondere durch «Data Mining» (auch: Knowledge Discovery in Data Bases) in der große Datenmengen, die de facto großen Unternehmen/Institutionen zur Verfügung stehen.
  • Eine starke Motivation der so Gereihten, beim nächsten Durchgang eine bessere Platzierung zu erreichen – der Satz «Ehrgeiz ist der Tod des Denkens» von Wittgenstein2 drängt sich auf.
  • Eine kritische Diskussion über die angewandten Verfahren und über die Aussagekraft des Ranking findet regelmäßig nicht statt3.
  • Die Untersuchungsplanung und die Art des verwendeten Datenmaterials (z.B. qualitative Forschung vs. quantitative Forschung, auch interpretative Verfahren) ist häufig nur der durchführenden Institution bekannt.
  • Messtheoretische Probleme werden von den Unternehmen/Institutionen kaum erläutert, häufig wird nicht einmal darauf hingewiesen4.
[4]
Während sich der Begriff des Rankings unproblematisch als Reihung übersetzen lässt und unkritisch erscheint, da es sich bei der Reihung um eine einfache Tätigkeit handelt, ist das der Reihung zugrundeliegende Verfahren und seine Kriterien diskussionswürdig: Worauf beruht die Reihung? Offenkundig auf einem Wert, einer Bewertung bestimmter vorgefundener Eigenschaften des bewerteten «Objektes». Hier bedarf es einer ausführlichen Begriffsklärung und Abhandlung.

2.

Grundlagen des Rankings ^

[5]

Wir verstehen unter «Ranking» oder «Bewertung und Reihung» einen von einer Institution durchgeführten Prozess, dem sich ein oder mehrere «(Ranking)Objekte» unterziehen und der aus folgenden Einzelschritten besteht:

  1. Erstellung eines Kataloges von Eigenschaften der zu bewerteten «Objekte’5, beispielsweise der Eigenschaft «Öffnungszeiten».
  2. Formulierung von Eigenschaften, beispielsweise «minimal 8:00 bis 12:00 und 13:00 bis 18:00’6, danach «subjektive» Reihung der unterschiedlichen Qualitäten, z. B. «7:00 bis 12:00» ist besser als «8:00 bis 12:00»7.
  3. Quantifizierung: «7:00 Öffnungsbeginn entspricht 3 Punkten, ebenso 3 Punkte entspricht dem Servieren des Kaffees mit einem Glas Wasser gratis’8 – dieses «In-Beziehung-Setzen» erfolgt durch die Zuweisung von Punkten oder Zähleinheiten. Dass diese Vorgehensweise logisch unzulässig ist, hat Liessmann zwar überaus pointiert, aber methodisch sauber nachvollziehbar dargelegt9.
  4. Aufnahme der Daten gemäß den Vorgaben aus 1. und 2. und 3.
  5. Addition der Punkte oder Zähleinheiten, ggf. erfolgt noch eine Gewichtung unterschiedlicher Gruppen10.
  6. Reihung der (Ranking)Objekte nach der Punktezahl und Veröffentlichung des Ergebnisses (der Reihung).

 

[6]
Dieser Prozess hat eine wesentliche Eigenschaft, nämlich die, dass die Schritte 1-3 einmalig sind während der Schritt 4 von gering qualifizierten Arbeitskräften ausgeführt werden kann. Tatsächlich werden derartige Tätigkeiten branchenüblich von angeworbenen Hilfskräften ausgeführt (Bezahlung: ca. € 10,--). Nur Schritt 5 bzw. 6 erfolgt in der Praxis regelmäßig durch – zuverlässigere – Computerprogramme, die diese Tätigkeiten anhand der eingescannten Aufnahmebögen erledigen.
[7]
Nachdem der Prozess soweit klar nachvollziehbar ist, müssen wir den zentralen Begriff der Be-Wertung, nämlich den «Wert», einer Klärung zuführen.

2.1.

Wert und Bewertung ^

[8]
Ein «Wert» ist das Ergebnis einer Bewertung, die heute als «subjektiv» bezeichnet wird: «Vielmehr gilt endlich einzusehen, dass eben durch die Kennzeichnung als ‹Wert› das so Gewertete seiner Würde beraubt wird. Das besagt: durch die Einschätzung von etwas als Wert wird das Gewertete nur als Gegenstand für die Schätzung des Menschen zugelassen. Aber das, was etwas in seinem Sein ist, erschöpft sich nicht in seiner Gegenständlichkeit, vollends dann nicht, wenn die Gegenständlichkeit den Charakter des Wertes hat. Alles Werten ist, wo es auch positiv wertet, eine Subjektivierung. Es lässt das Seiende nicht sein, sondern das Werten lässt das Seiende lediglich als Objekt seines Tuns – gelten. Die absonderliche Bemühung, die Objektivität der Werte zu beweisen, weiß nicht, was sie tut.»11.
[9]
Aus Sicht der Informatik verhält es sich bei der Datenmodellierung ähnlich: Der Entitätsbegriff umfasst sogenannte Entitäten, die «Dinge an sich» sind, um in der philosophischen Diktion zu bleiben. Die Zusammenfassung von Dingen in sogenannte Entitätstypen ist eine bewusste Verkürzung. Kaum ein Informatiker würde behaupten, dass z.B. im Entitätstyp «Bürger» gruppierte Entitäten, die durch Attribute beschrieben werden, damit vollständig beschrieben werden – es werden mehrere Attribute aus Millionen von Attributen zufällig ausgewählt und gespeichert bzw. verarbeitet. Auf Basis dieser gespeicherten Attribute, wie z.B. Name, Geburtsdatum, Bruttoeinkommen etc. eine Reihung bzw. Wertung stattfinden zu lassen, wäre verkürzend.
[10]

Das diesbezügliche Konzept der Philosophie, warum etwas so ist, wie es ist, ist die Lehre von den vier Ursachen, die auf Aristoteles zurückgeht:

  1. die Causa materialis
  2. die Causa formalis
  3. die Causa finalis
  4. die Causa efficiens12.
[11]
Dass sich die gängigen Rankings und Bewertungen auf formale und materielle Kriterien beschränken, ist evident und bedarf keiner weiteren Erläuterung.
[12]
Ein, wenigstens aus «subjektiver Sicht», rationaler Grund ist möglicherweise die Geborgenheit, die «Sicherheit», die ein Bewertungsergebnis zu bieten scheint. In diesem Sinne argumentiert Nietzsche «Bei allen wissenschaftlichen Feststellungen rechnen wir unvermeidlich immer mit einigen falschen Größen: aber weil diese Größen wenigstens constant sind, wie zum Beispiel unsere Zeit- und Raumempfindung, so bekommen die Resultate der Wissenschaft doch eine vollkommene Strenge und Sicherheit in ihrem Zusammenhang miteinander; man kann auf ihnen fortbauen – bis an jenes letzte Ende, wo die irrthümliche Grundannahme, jene constanten Fehler, in Widerspruch mit den Resultaten treten, zum Beispiel in der Atomenlehre.»13

2.2.

Prozesseigentümer und ökonomische Aspekte des Rankings ^

[13]

Alleiniger Herr des gesamten Ranking ist die Rankinginstitution, sofern folgende Randbedingungen gegeben sind:

  • Das Ranking hat vermutete oder tatsächliche Wirkung14 auf die ökonomische Relevanz des «Ranking-Objektes», beispielsweise in Form von Subventionsgewährung, Beeinflussung der Kundenentscheidung, rechtliche Auflagen udgl.
  • Das Ranking ist konkurrenzlos, d.h. eine Substitution durch ein anderes, für das Ranking-Objekt besseres Ranking, ist kaum möglich15. Auch die Drohung mit Markteintritt ist unwirksam.
  • Das Ranking wird regelmäßig durchgeführt, sodass bei den Wiederholungen Änderungen zu erhoffen und sogar wünschenswert sind.
[14]
Sofern diese Bedingungen erfüllt sind, hat die Ranking-Institution die Möglichkeit, für ihre Dienstleistungen auch an das «Ranking-Objekt» zu verrechnen, ohne dass sie Gefahr läuft, die «subjektive» Werthaltigkeit ihres Rankings für das «Ranking-Objekt» zu verlieren. Dass dann Monopolbedingungen gelten, ist offensichtlich.

3.

Ausblick ^

[15]
In der jüngsten Vergangenheit modern gewordene Forderungen, z.B. nach einer Verstaatlichung der Ratingagenturen oder nach einem Verbot derselben erscheinen bei näherer Betrachtung sinnlos, da sich diese Institutionen außerhalb des Zugriffes der Justiz des Nationalstaates befinden (1) und durch das in unserer Gesellschaft verbriefte Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt sind (2). Ein vollkommen vernachlässigtes, aber wesentliches Argument ist, dass die angewandte Methode an sich falsch ist – sie würde nicht dadurch besser, dass sie von Staatsbeamten angewandt würde. Ob unter einem Hochschulranking der Stempel der OECD, der Financial Times, des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg oder ein «Kartoffelstempel» angebracht findet, ändert nichts an der falschen Methode.
[16]
Der Kern des Irrtums ist die Reihung – eine Prüfung von Kriterien, von Qualitäten auf Vorhandensein an sich ist nicht unbedingt verwerflich. Im Gegenteil, jedes Jahr werden weltweit Millionen Kraftfahrzeuge zum allgemeinen Nutzen einer Prüfung unterzogen, nämlich einer Prüfung auf Straßenverkehrstauglichkeit. Diese Prüfung beschränkt sich allerdings auf die Erfüllung minimaler objektiver Kriterien, wie z.B. der Messung der Dicke eines Bremsbelages. Weder TÜV noch DEKRA würden auf den Gedanken kommen, die Autos der Autoren zu reihen und z.B. zu sagen «Herr Müller-Török, Ihr Toyota Avensis hat Rang 127 aller in diesem Jahr in Bayern geprüften Kombis».
[17]
Paradoxerweise interessiert diese Aussage bei Schulen – nicht die Minimalerfordernis, analog zur Straßenverkehrstauglichkeit, also die Erlangung die Reife dokumentiert durch das Reifezeugnis, sondern die Reihung innerhalb der bayerischen Gymnasien interessiert – wiewohl sie in der Essenz dasselbe sind. Ist es wirklich relevant, dass Maxl Huber am 17.-gereihtem bayerischen Gymnasium sein Abitur als 42.-gereihter des Jahrganges abgelegt hat? Wo doch völlig unbekannt ist, dass im Jahrgang 2011 41 Hochbegabte vor ihm lagen und im Jahrgang 2012 hingegen bereits der 5.-gereihte erhebliche Leseschwächen aufwies? Was ist diese Aussage «wert»?
[18]
Womit u. E. der Kern des Problems offen liegt: Es ist die «subjektive» Wertschätzung, die diesen Rankings erwiesen wird. Und diese kann nur durch Verhaltensänderungen der «Subjekte» verändert werden. Wie diese zu erreichen ist, wäre in Folge zu untersuchen.

 


 

Robert Müller-Török, Professor, Hochschule für Öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg.

 

Werner Faßrainer, B.A., Mitglied der Martin-Heidegger-Gesellschaft Meßkirch e.V.

 


 

  1. 1 Umgangssprachlich PISA-Studie genannt.
  2. 2 Zitiert nach Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen, Werksausgabe Band 8, Frankfurt/Main 1999, S. 560.
  3. 3 Vgl. hierzu die ausführliche Diskussion im Kapitel 4 «Pisa – Der Wahn der Rangliste» bei Liessmann, Konrad Paul, Theorie der Unbildung, Piper Verlag, 6. Auflage, 2011, S. 74 ff.
  4. 4 Bortz, Jürgen/Döring Nicola (2009): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler, Springer Medizin Verlag, Heidelberg, S. 154: Störanfälligkeit menschlicher Urteile; «Subject Centered Approach vs Stimulus Centered Approach» und S. 176: messtheoretische Probleme bei Ratingskalen.
  5. 5 Diese Objekte sind aus Sicht der Informatik / Datenmodellierung Entitäten. Inwieweit die Zusammenfassung verschiedener Entitäten zu einem Entitätstyp zulässig ist, erscheint zweifelhaft. In diesem Fall, ob bei einem Ranking von Cafés das «McCafé» in einer McDonalds-Filiale unter Cafés subsumiert werden darf, muss im Einzelfall «subjektiv» entschieden werden. Hier liegt bereits die erste methodische Angriffsfläche offen.
  6. 6 Auch hier sieht man, dass diese Qualitäten entitätsspezifisch sind: Eine Öffnungszeit eines in eine Autobahntankstelle integrierten Cafés unterscheidet sich von einem in einem Schlossmuseum integrierten Cafés. Dieses «Anderssein» hat einen sachlichen Grund und ein Vergleich dieser beiden unterschiedlichen Entitäten anhand dieser einen Eigenschaft ist verzerrend, um nicht zu sagen: unzulässig.
  7. 7 Anhand des Beispiels wird die Fragwürdigkeit dieses Vorgehens evident, da – im Sinne des Pyrrhon von Elis eine Aussage «A ist besser als B» abzuweisen ist, insofern sie ein Werturteil beinhaltet. Zulässig wäre im Sinne der Skeptiker die Aussage «A ist mehr als B» bzw. hier «A hat eine Stunde mehr geöffnet als B». Eine Öffnung um 7:00 kann irrelevant sein, wenn z. B. an einem Bahnhof um 7:00 «alles gelaufen» ist, da sämtliche Pendlerzüge in die Regionalhauptstadt zu diesem Zeitpunkt abgefahren sind.
  8. 8 Man muss kein Anhänger der pyrrhonischen Skepsis sein, um zu erkennen, dass hier im wahrsten Sinne des Wortes «Äpfel mit Birnen» verglichen werden.
  9. 9 Vgl. Liessmann, a.a.O., S. 84 f.
  10. 10 Dass eine solche Gewichtung – unterschiedlicher! – Qualitäten «repräsentierender» Punkte methodisch genauso unzulässig ist, ergibt sich aus dem bereits Gesagtem. In der Philosophie ist das allgemein bekannt, u.a. bei Nietzsche heißt es «Die Erfindung der Gesetze der Zahlen ist auf Grund des ursprünglich schon herrschenden Irrthums gemacht, dass es mehrere gleiche Dinge gebe (aber thatsächlich giebt es nichts Gleiches), mindestens dass es Dinge gebe (aber es giebt kein «Ding». Die Annahme der Vielheit setzt immer voraus, dass es Etwas gebe, das vielfach vorkommt: aber gerade hier schon waltet der Irrthum, schon da fingiren wir Wesen, Einheiten, die es nicht giebt. – Unsere Empfindungen von Raum und Zeit sind falsch, denn sie führen, consequent geprüft, auf logische Widersprüche.», zitiert nach Nietzsche, Friedrich: Menschliches, Allzumenschliches, I und II, Kritische Studienausgabe, herausgegeben von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, de Gruyter 1988, 2. Auflage, dtv 2002, S. 40.
  11. 11 Heidegger, Martin, Über den Humanismus, 10., ergänzte Auflage 2000, Vittorio Klostermann GmbH, Frankfurt/Main 1949, S. 41.
  12. 12 Vgl. Heidegger, Martin, Vorträge und Aufsätze, 8. Auflage, Stuttgart, Neske 1997, S. 11f.
  13. 13 Siehe Nietzsche, a.a.O., S. 40f.
  14. 14 Es steht dank vorhandener Technologie jedermann frei, in einem Blog ein persönliches Ranking von was auch immer zu erstellen und zu publizieren. Inwieweit dadurch Wirksamkeit entfaltet wird, ist zweifelhaft.
  15. 15 In diesem Fall wäre es rational, das Ranking beim billigsten Anbieter zu kaufen.