1.
Jon Bing – Der Mensch ^
2.
Jon Bing – Sein Leben in Fakten ^
Jon Bing wurde am 30. April 1944 in Tønsberg geboren. Er ist am 14. Januar 2014 in Oslo verstorben. Er war ein norwegischer Rechtsprofessor – für Rechtsinformatik – an der Universität Oslo; NRCCL, Gastprofessor an der Universität London, King’s College, Science-Fiction-Schriftsteller und Übersetzer.
Bing studierte Philosophie an der Universität in Trondheim und Jus an der Universität in Oslo. Nach seinem Studium arbeitete er als Autor, Journalist sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Oslo. Er war einer der Mitbegründer des Norwegischen Forschungszentrums für Rechtsinformatik (NRCCL) und war seitdem langjähriger Leiter bzw. später «graue Eminenz» und unverzichtbarer Förderer, Motivator und Akquisiteur von Forschungsgeldern. Bing promovierte 1982 mit einer Arbeit über juristische Entscheidungen, Kommunikationsprozesse und Information Retrieval3 und wurde 1988 zum ordentlichen Professor an der Universität Oslo berufen. In den Jahren 1997 bzw. 1998 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universitäten Stockholm bzw. Kopenhagen verliehen. Seit Beginn war er Mitglied des norwegischen Datenschutzkomitees (The Protection of Privacy Committee). International wurde er als Mitglied und von 1981 bis 1982 als Leiter des Europarat-Komitees über Rechtsinformatik (Committee on Legal Data Processing) bekannt. Auch politiknahe Funktionen hat er ausgeübt: von 1979 bis 1981 war der Leiter des Nordischen Filmrats (Norsk Filmråd); von 1993 bis 2000 war er Leiter des Norwegischen Kulturrats (Norsk kulturråd); später auch Mitglied der Generic Names Supporting Organisation der ICANN bzw. Vorsitzender des Norwegischen Forschungsrates. Jon Bing war Mitglied der Norwegischen Akademie für Wissenschaft und Literatur. Im Jahr 1993 wurde ihm in San Diego der Computer Law Pioneer Award; 1999 das Ritterkreuz Erster Klasse des Sankt-Olav-Ordens verliehen. Für sein Werk als Autor erhielt er den Riverton-Preis 1978 und der Brageprisen 2001. Eine Festschrift zu seinem 70. Geburtstag war geplant; dazu ist es aber leider nicht mehr gekommen. Die Universität Oslo wird ihm eine Gedenkveranstaltung zu seinem 70. Geburtstag am 30. April 2014 widmen (mit einer Gedenkschrift).
3.
Jon Bing als Förderer und Mensch ^
4.
Warum habe ich Jon Bing so geschätzt? ^
5.
Erste Würdigung von Jon Bing im Kontext des ewigen Kampfes um Recht und Gerechtigkeit ^
6.
Subjektive Auswahl seiner wichtigsten Werke ^
Wissenschaft
Bing, Jon/Harvold, Trygve, Legal decisions and information systems, Universitetsforlaget, Oslo (1977).
Bing, Jon (eds.), Handbook of Legal Information Retrieval, North-Holland, Amsterdam/New York/Oxford (1984).
Bing, Jon, Designing Text Retrieval Systems for Conceptual Searching, In: ICAIL, S. 43–52 (1987).
Bing, Jon, Electronic agents and intellectual property law. In: AI & Law, S. 39–52, DOI: 10.1007/s10506-004-0511 (2004)
Bing, Jon, Computers and Law: Some beginnings. In: it – Information Technology 49 2. DOI 10.1524/itit.2007.49.2.71. Oldenburg Wissenschaftsverlag (2007).
Bygrave, Lee A./Bing, Jon (ed.), Internet Governace, Infrastruture and Institutions, Oxford University Press (2009).
Science Fiction8
Romane: Det myke landskapet (1970), Scenario (1972), Dobbeltgjengere (1984), En gammel romfarers beretninger (1992).
Jugendbücher: Azur – kapteinenes planet (1975), deutsch 1980: Azur – Planet der Kapitäne, Kinderbuchverlag Berlin, Zalt – dampherrenes planet (1976), Mizt – gjenferdenes planet (1982), Tanz – gåtenes planet (1985).
Kurzprosa: Rundt solen i ring (1967), Knuteskrift (1974).
Sachbuch: Wasdata? Lesestücke für die Informationsgesellschaft, 1986.
Erich Schweighofer
Ao. Universitätsprofessor Universität Wien, Arbeitsgruppe Rechtsinformatik
Schottenbastei 10-16/2/5, 1010 Wien, AT
erich.schweighofer@univie.ac.at; http://rechtsinformatik.univie.ac.at
- 1 Das ITTIG (Istituto di Teoria e Tecniche dell’Informazione Giuridica; Institute of Legal Information Theory and Techniques) in Florenz hat auch eine sehr gute Sammlung; leider aber nicht die großzügigen Räumlichkeiten und eine eher restriktive Zugangspolitik.
- 2 Knut Selmer war Professor an der Universität Oslo und der wesentlichste Förderer von Jon Bing. Über viele Jahre haben sie gemeinsam das NRCCL geleitet.
- 3 Bing, Jon, Rettslige kommunikasjonsprosessor, Norwegian University Press, Oslo (1982).
- 4 Meine Förderer am damaligen Institut für Völkerrecht waren nicht so mutig, aber bereit, Jon Bing wie A Min Tjoa (O. Univ.-Professor an der TU Wien) in ihrer Bewertung zu folgen.
- 5 Schweighofer, Erich, Legal Knowledge Representation, Automatic Text Analysis in Public International and European Law, Kluwer Law International, The Hague/London/Boston (1999).
- 6 Dieser Beitrag wird erstmals in der elektronischen Ausgabe dieses Tagungsbands im Jusletter IT (http://www.jusletter-it.eu) veröffentlicht.
- 7 So Anton Geist – ein junger Experte im juristischen Information Retrieval mit akademischem Hintergrund und viel Praxiserfahrung – in seinem Vortrag beim Round Table In memoriam Jon Bing am 10. Februar 2014 in Wien.
- 8 Wikipedia DE, Wikipedia EN; http://de.wikipedia.org, http://en.wikipedia.org aufgerufen 11. Februar 2014. Viele Werke hat er gemeinsam mit Tor Åge Bringsværd verfasst.