1.
Einleitung ^
2.
Die wesentlichsten Änderungen im Wissensnetzwerk Recht ^
2.1.
Textkorpus Recht (Multimediakorpus Recht) ^
2.2.
Metadaten zum Textkorpus Recht ^
2.3.
Internet als Kommunikationsplattform ^
2.4.
Der Trend zur juristischen Agora mit mehr informellen Kooperationsformen ^
2.5.
Partizipation ^
2.6.
Globalisierung, Staat und Recht ^
Das internationale Umfeld ändert sich, weil alle wesentlichen staatlichen Akteure nunmehr selbst über die Grenzen aktiv sind und – mehr oder weniger – Formen der Zusammenarbeit anstreben. Ann Marie Slaughter hat es in ihrem Buch im Jahre 2004 sehr gut ausgedrückt.5 Sinngemäß wird der Staat als Außenakteur hybrid, weil alle staatlichen Bereiche – Verwaltung, Gesetzgebung, Gerichtsbarkeit – potentiell auch global agieren.6
3.
Wie wird es weitergehen? ^
Es besteht nunmehr genügend Praxis, diese Entwicklung theoretisch zu reflektieren. In diesem Tagungsband wird mit dem Beitrag zur Rechtsdatalystik des Erstautors ein erster Versuch einer diesbezüglichen Teiltheorie der Rechtsinformatik gewagt.8 Wichtig bleibt dabei, dass die Vielfalt der Methoden und der Synthese sauber durchgeführt und einen Methodensynkretismus vermieden wird. Die Synthese, bei welcher die Meinungen der Autoritäten – Gesetzgeber, Gericht, Autor, Praktiker etc. – systematisch analysiert und zusammengeführt werden, wird offener. Es wird dargelegt, aus welchen Gründen es zu einer bestimmten Entscheidung gekommen ist bzw. kommen wird. Die Vorteile der vollständigen Repräsentation des Rechtswissens und der Methodik der Nutzung bedeuten ein rationaleres Rechtssystem mit hoher Transparenz, was gerade unter dem Gesichtspunkt der Praxis nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Damit wird garantiert, dass das Recht auch in der Wissens und Netzwerkgesellschaft eine wesentliche Funktion der Friedensstiftung und Friedenswahrung einnimmt und die Funktion der Streitschlichtung effizient wahrnehmen kann.
Erich Schweighofer, Ao. Universitätsprofessor, Universität Wien, Arbeitsgruppe Rechtsinformatik (DEICL/AVR), Schottenbastei 10-16/2/5, 1010 Wien, AT, Erich.Schweighofer@univie.ac.at; http://rechtsinformatik.univie.ac.at
Friedrich Lachmayer, Universitätsprofessor und Ministerialrat i.R., Universität Innsbruck, Tigergasse 12/12, 1080 Wien, AT, Friedrich.Lachmayer@uibk.ac.at; http://www.legalvisualization.com
- 1 Wikipedia DE, Kooperation, http://de.wikipedia.org/wiki/Kooperation (zuletzt abgefragt: 15. Februar 2015).
- 2 Vgl. zu den rechtstheoretischen Aspekten Kreuzbauer, Hanna Maria, Kooperation und Systemarchetypen, in diesem Tagungsband (2015).
- 3 Vgl. Schweighofer, Erich, Von der Wissensrepräsentation zum Wissensmanagement im e-Government. In: Schweighofer, Erich et al. (Hrsg.), IT in Recht und Staat, Aktuelle Fragen der Rechtsinformatik 2002, Verlag Österreich, S. 85–94 (2002).
- 4 Vgl. Steinmüller, Wilhelm, Informationstechnologie und Gesellschaft, Einführung in die Angewandte Informatik, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt (1993).
- 5 Slaughter, Ann Marie, A New World Order. Princeton University Press (2004).
- 6 Schweighofer, Erich, Praktische Voraussetzungen für das Internet als Instrument der Demokratie. In: MIND, #5: Internet und Demokratie, Juni 2013, 42–43 (2013).
- 7 Handstanger, Meinrad, Rechtssätze als kooperative Textsorte. In diesem Tagungsband (2015).
- 8 Schweighofer, Erich, Rechtsdatalystik – Versuch einer Teiltheorie der Rechtsinformatik. In diesem Tagungsband (2015).