1.
Bürgerinformation ^
2.
Organisationsformen: Televerwaltung und Bürgerbüro ^
3.
Erweiterungen ^
4.
Benutzerschnittstellen ^
- Die große Fülle an Informationen: HELP verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und bietet so etwa Zugriff auf mehr als 1000 Formulare, von denen etwa 350 im Sinne des One-Stop-Prinzips online bearbeitet werden können. Hervorzuheben ist zudem die Gliederung der zur Verfügung gestellten Contents in 140 Themenbereiche, die als «Lebenslagen» bezeichnet werden (Lebenslagenprinzip, siehe unten). Ein Begriffslexikon mit 600 Einträgen erläutert Begriffe, Phrasen und Ausdrücke der Behördenwelt.
- Internationalisierung: Informationen werden prinzipiell in Deutsch und Englisch angeboten.
- Barrierefreiheit: HELP orientiert sich an den Richtlinien WCAG 2.0 des WAI/W3C. Gebärdenvideos werden für ausgewählte Inhalte angeboten, geräteunabhängige Bedienung wird unterstützt.
- Einbindung von Services der österreichischen E-Government-Strategie: Hervorzuheben ist vor allem das Konzept der «Bürgerkarte», das einen sicheren Zugang zur Abwicklung von Online-Behördenwegen erlaubt.
- Breite Akzeptanz durch Bürger und Gemeinden: Im Jahre 2013 wurden monatlich durchschnittlich mehr als 3.000.000 Seitenaufrufe registriert – dies in einem Land mit einer Bevölkerung von 8,5 Millionen Menschen. Jede zweite Gemeinde integriert in ihrem Webauftritt mittels Content Syndizierung Inhalte von HELP. HELP ist Träger zahlreicher Preise, u.a. des eEurope Awards 2003 in der Kategorie «A better life for European citizens» [www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/impressum/Seite.730100.html].
Diese Form der Benutzerführung ist zwar intuitiv, hat aber den Nachteil, dass ab einer gewissen Abstraktionsstufe der Contents beim Navigieren durch die Untermenüs rasch die Übersicht verloren geht. Zudem verfügt HELP über keine sprechenden URLs, vgl. (Abb. 4.2, Sektion B). Eine URL in Form etwa von «help.gv.at/Arbeit/» wäre für den Benutzer nachvollziehbarer. Abgefedert wird der Nachteil durch die Bereitstellung von «Breadcrumbs» (Abb. 4.2, Sektion C). Breadcrumbs stellen ergänzend zur Navigation eine wertvolle Orientierungshilfe innerhalb hierarchisch strukturierter Seiten dar – ihre Funktion ist intuitiv zu erfassen und sie nehmen wenig Platz ein (vgl. etwa [Krug (2006), S. 76 ff.]).
5.
Dialoggestaltung ^
6.
Intelligente Module ^
7.
Multimedialität ^
Multimedialität kann einigen Schwächen konventioneller Interaktion über enge, rein auf lexikalische Daten ausgelegte Informationskanäle begegnen. Mit dem Einsatz von Audio und Video erhöht Multimedia die Informationsbandbreite (vgl. [Steinmetz (2000), S. 812]) und kann somit zur erfolgreichen Abwicklung einer Kommunikation beitragen. Wie bei vielen Techniken der Fall, erfolgt die Assimilation dabei punktuell und schrittweise. Allgemein sind die Erfolge schön: so kommt Multimedia etwa jährlich in 3‘000 österreichischen Gerichtsverfahren zur Anwendung. Es ist zu beachten, dass wie bei vielen technischen Neuerungen diese nach kurzer Zeit als selbstverständlich betrachtet werden und dann kaum noch disputiert werden. Einschränkungen für eine stärkere Verbreitung von Multimedia in den öffentlichen Verwaltungen liegen in noch bestehenden technischen Mängeln. Insbesondere können in wenig aufwendigen Anordnungen Verzögerungen und Bildverzerrungen auftreten, woraus eine schlechte Wiedergabe von Mimik und Gestik resultiert.
8.
Literatur ^
Leitner, Christine, eGovernment in Europe: The State of Affairs. Report presented at the eGovernment 2003 Conference Como, Italy, 7–8 July, European Institute of Public Administration, Maastricht (2003).
Leitner, Christine, Traunmüller, Roland, Haase, Maria, The State of Affairs of e-Government in the European Union, In: Makolm, Josef, Leitner, Christine, Orthofer, Gertraud, Traunmüller, Roland (Hrsg.), Eastern European e|Gov Days 2008: Tangible Results and New Perspectives, Conference Proceedings 2008, S. 391–400 (2008).
Krug, Steve, Don't make me think, New Riders Publishing, Berkeley (2006).
Steinmetz, Ralf, Multimedia-Technologie: Grundlagen, Komponenten und Systeme, Springer, Berlin (2000).
Tepper, August, Das Bürgeramt Unna – Modell für eine sozialverträgliche Gestaltung der Kommunalverwaltung?, In: Archiv für Kommunalverwaltung Jg. 29 Hbd. 1, S. 117–123 (1990).
Traunmüller, Roland, Wimmer, Maria, Online one-stop Government. In: Wirtschaftsinformatik 47, Heft 5, S. 383–386 (2005).
Andreas Krenmayr, Dissertant, Universität Linz, FAW, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz-Auhof, AT, andreas.krenmayr@gmail.com
Roland Traunmüller, Emeritierter Professor, Universität Linz, FAW, Altenbergerstraße 69, 4040 Linz-Auhof, AT, traunm@ifs.uni-linz.ac.at