1.
Visualisierung von Unternehmenskooperationen und Kooperationsverträgen ^
Die Bedeutung der Visualisierung von Unternehmenskooperationen und Kooperationsverträgen für die Unternehmenspraxis zeigt sich daran, dass Kooperationen sich auf vertraglich festzulegende Aufgabenbereiche der jeweiligen Unternehmen konzentrieren. Diese Unternehmen können in ein oder mehreren Kooperationen eingebunden und somit Teil eines Kooperationsnetzwerks sein. Bei den Aufgabenbereichen handelt es sich etwa um die Erreichung gemeinsamer Ziele durch die Kooperationspartner. Zur Erhöhung der Leistungsbereitschaft ist eine vertragliche, vertrauensvolle und verbindliche Zusammenarbeit sinnvoll [Kolek 2015, 467–469]. Die Grundlage hierfür sind Dokumente, wie Kooperationsverträge, welche den Rahmen der Zusammenarbeit rechtlich festlegen und daher eine wichtige Rolle auch in Kooperationsnetzwerken spielen können. Zur bildlichen Veranschaulichung der Zusammenarbeit in kooperativen Geschäftsprozessen und des fixierten rechtlichen Kooperationsrahmens eignen sich Visualisierungen von Unternehmenskooperationen und Kooperationsverträgen. Diese und andere Visualisierungsarten, wie z.B. Geschäftsprozessvisualisierungen, können in kooperativ genutzten Informationssystemen hinterlegt sein. Die Bereitstellung dieser Dokumente über diese Kooperationsinformationssysteme ermöglicht es, sowohl die Kommunikation als auch die Zielerreichung in Kooperationsnetzwerken zu erleichtern. Voraussetzung ist, dass der Zugang und die Verwendung dieser Dokumente durch die beteiligten Partner sichergestellt sind.
Die Kooperationsvisualisierung hat jedoch im interbranchenspezifischen Vergleich einen unterschiedlichen Stellenwert für die beteiligten Unternehmen in Kooperationsnetzwerken. Das betrifft beispielsweise sowohl die abzubildenden Inhalte als auch aktuelle Situationen, welche durch hohe Schwierigkeitsgrade in der Durchführung von Unternehmenskooperationen gekennzeichnet sind. Ein Problem in der Unternehmenspraxis ist es, Visualisierungen von Unternehmenskooperationen und Kooperationsverträgen optisch ansprechend und nachvollziehbar darzustellen, was sich jedoch als schwierig herausstellt, insbesondere bei erleb- und erfahrbaren Visualisierungen von Unternehmenskooperationen von Anfang bis Ende sowie damit verbundenen Kooperationsverträgen. Daher spielen für die in der Bundesrepublik Deutschland betrachteten Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Facility Management und öffentliche Verwaltung unterschiedliche Visualisierungsansätze und -techniken eine unterschiedliche jedoch stets wichtige Rolle. Zwischen diesen Branchen sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Visualisierung von Unternehmenskooperationen und Kooperationsverträgen erkennbar. Sowohl zur Verbesserung der Zusammenarbeit in Kooperationsnetzwerken – bestehend aus mindestens zwei Unternehmenskooperationen [Aulinger 1997, 13–16] – als auch für eine bessere Zusammenarbeit in den Unternehmenskooperationen, von denen für eine Kooperationsvertragsvisualisierung mindestens eine vertraglich geregelt sein muss, sind daher auf Basis von drei branchenspezifischen Fallstudien vier Forschungsfragen relevant:
F1: Was sind die branchenspezifischen Gemeinsamkeiten in der Kooperationsvisualisierung?
F2: Was sind die branchenspezifischen Unterschiede in der Kooperationsvisualisierung?
F3: Wie lassen sich die Erkenntnisse aus dem interbranchenspezifischen Vergleich für die Visualisierung von Unternehmenskooperationen nutzbar machen?
F4: Wie können die Ergebnisse des interbranchenspezifischen Vergleichs auf die Visualisierung von Kooperationsverträgen übertragen werden?
2.
Entwicklungsstand verwandter Arbeiten in der Rechtsvisualisierung ^
Verwandte Arbeiten bestehen sowohl in der Vertragsvisualisierung als auch in anderen Bereichen der Visualisierung. Curtotti, Haapio und Passera [2015, 455] beschäftigen sich mit den Rollen von Gesetzgebern, Gesetzen und Anwälten, dabei werden verschiedene Fragen mit einem interdisziplinären Forschungsansatz beginnend bei der Wirtschaftsinformatik bis hin zur Rechtswissenschaft geklärt. Ramberg und Haapio [2015, 479] operationalisieren das Vertragsmanagement mit Auswirkungen z.B. auf die Kosten und Risiken aus der Perspektive von Anwälten und Managern, dabei wird über eine management-rechtliche Zusammenarbeit ein Law-Business-Alignment angestrebt, indem die Forschungsmethode Gamification auf das gemeinsame Erlernen von Vertragsinhalten angewendet wird. Fill [2008, 548] argumentiert ausgehend von Visualisierungsmodellen zur Unterstützung der Kommunikation, Analyse und Einführung von Anwendungen von Rechtsvisualisierungen, dass die Semantik in graphischen Modellen wichtig ist für die Modellierer, welche diese konzeptionell beschreiben und zum Ausdruck bringen können. Koval und Riedl [2008, 540] klären die Frage der Prozesshaftigkeit in der Visualisierung, hierfür werden Schaubilder und rechtliche Zeichnungen verwendet zur Darstellung des Verständnisses von Prozess- und Rechtsvisualisierungen. Bräuer, Knackstedt und Matzner [2013, 123] verwenden und empfehlen für die Visualisierung von Informationsflüssen im Bauprozess den FlexNet-Modellierungsansatz, um vorhandenes Prozesswissen explizit darstellen zu können.
Darüber hinaus bestehen weitere Arbeiten, welche sich mit der Visualisierung von Kooperationsverträgen, Dienstleistungen im Facility Management1, kooperativen Informationsaustauschprozessen in der Bauplanung und Baudokumentationen erkenntnisreich auseinandersetzen.
Strotmeier, Koers, Simon und Kolek [2015, 265] entwickeln einen Lösungsansatz hinsichtlich der Erfahrbarkeit von Unternehmenskooperationen bestehend aus einer innovativen Prozessmodellierungsmethode und Erfahrbarkeitsumgebung. In dieser Umgebung erfolgt eine Simulation der Unternehmenskooperation auf Grundlage der entwickelten Prozessmodellierungsmethode noch vor der tatsächlichen Leistungserbringung durch die Kooperationspartner. Das hat den Vorteil, dass die Partner mit Hilfe dieses Kooperationsinformationssystems, umgesetzt als Kooperationsplattform, die Unternehmenskooperation erleben und erfahren können. Die Partner erleben in der Simulation den Ablauf der kooperativen Geschäftsprozesse und erfahren aufgrund der Simulation die zukünftige Unternehmenskooperation, indem diese Erwartungen bilden z.B. gegenüber den zukünftig durchzuführenden Kooperationsprozessen. Die Erfahrbarkeit wird hier als ein «Reflexionsprozess zukünftiger zu erwartender Erfahrungen» definiert [Strotmeier, Koers, Simon und Kolek 2015, 272]. Der Anwendungsfokus liegt in der Arbeit von Strotmeier, Koers, Simon und Kolek [2015, 265–273] auf kooperativen Informationsaustauschprozessen in der Bauplanung. Die erwartete Erfahrung bezieht sich in diesem Kontext auf den gesamten Immobilienlebenszyklus, d.h. von der Planung, Errichtung, dem Betrieb und bis zum Abriss des Gebäudes. Es wird eine Unternehmenskooperation prozessbasiert und in allgemeiner Darstellung auf drei verschiedenen Ebenen visualisiert [Strotmeier, Koers, Simon und Kolek 2015, 265–273]. Bernhold, Koers, Platner und Serbin [2015, 664] haben auf Basis der Theorie des geplanten Verhaltens [Ajzen 1991, 179–211] empirisch bestätigt, dass lediglich die Einstellung gegenüber der Baudokumentation eine Auswirkung hat auf die Absicht, die Baudokumentation durchzuführen. Diese Absicht ist der Grund für das anschließende Verhalten, das sich in der Durchführung der Baudokumentation äußert [Bernhold, Koers, Platner und Serbin 2015, 655–672].
3.1.
Datenerhebung auf Basis von leitfadenbasierten Experteninterviews ^
Insgesamt wurden zwölf mindestens einstündige leitfadenbasierte Experteninterviews durchgeführt. Interviewt wurden Fach- und Führungspersonen auf der unteren und mittleren Managementebene aus drei verschiedenen Unternehmen und Branchen. Diese gelten als Experten in den Unternehmen für unternehmensinterne Problemlösungen und Entscheidungen. Hinterfragt wurden das Fachwissen und die Erfahrungen der Experten in Unternehmenskooperationen und mit Kooperationsvisualisierungen. Ein hervorzuhebendes Merkmal ist das Expertenwissen, das die Handlungen von Kooperationspartnern in der Unternehmenspraxis beeinflussen kann. Die Expertenkompetenz ist in diesem Kontext durch die Exklusivität des Wissens und Möglichkeit, effektiv Problemlösungen aufzuzeigen, beschrieben. Die Experten haben die Berechtigung, wichtige Informationen aus der Unternehmenskooperation zu nutzen [Kolek 2015, 466]. Während der leitfadenbasierten Experteninterviews wurden vollständige Tonaufnahmen und anschließend darauf basierend vollständige schriftliche Protokolle, sogenannte Transkriptionen, erstellt. Die Transkriptionen umfassen die Informationen, welche im Rahmen der Fallstudienerstellung genutzt wurden und zu einem hohen Kenntnisstand über die Expertenaussagen hinsichtlich der Kooperationsvisualisierung führten. Diese sind nach den behandelten Themen im Leitfaden aufgebaut. Dies ermöglichte es die Experteninterviews thematisch zielgerichtet für die Fallstudienerstellung zu verwenden [Kolek 2015, 466–467]. Im Rahmen der Erstellung der Einzelfallstudien war folgende Forschungsfrage relevant:
F5: Welche Aspekte sind für die Experten hinsichtlich der Visualisierung von Unternehmenskooperationen am wichtigsten?
Vor diesem Hintergrund entstanden zwölf spezielle Einzelfallstudien mit verschiedenen Schwerpunkten hinsichtlich der Expertenmeinungen gegenüber der Kooperationsvisualisierung. Die allgemeinen Gruppenfallstudien fassen diese einzelnen Expertenmeinungen repräsentativ zusammen für das jeweilige Unternehmen bzw. die jeweilige Branche. Die Fallstudienerstellung wurde durch das Softwarewerkzeug MAXQDA 122 unterstützt. Die Vergleichsmöglichkeit mit dem Einzelinterviewmaterial und Gesamtinterviewmaterial verbessert die inhaltliche Reliabilität und Validität der realisierten Fallstudienerstellung auf Grundlage der Experteninterviews [Kolek 2015, 466–467].
3.2.
Datenanalyse auf Basis von erstellten Fallstudien ^
Es wurden drei Gruppenfallstudien als auch zwölf Einzelfallstudien auf Grundlage der zwölf Experteninterviewtranskriptionen erstellt. Die allgemeinen Gruppenfallstudien stellen Zusammenfassungen der entsprechend zugeordneten Einzelfallstudien dar. Die speziellen Einzelfallstudien und damit auch die Gruppenfallstudien enthalten wichtige Aussagen aus den Experteninterviews, eine kurze Ausführung der Befragten hinsichtlich der zentralen Leitfragen und Themenstellungen, welche diese im Experteninterview hinsichtlich der Kooperationsvisualisierung, hier Untersuchungsgegenstand, als Relevant betrachtet haben [Flick 1991]. Die Einzelfallstudien wurden mit einem Zeilenverweis auf die relevante Stelle in den Experteninterviewtranskriptionen erstellt. Es entstanden umfassende Darstellungen einzelner als wichtig erscheinender Textstellen im Kontext der Kooperationsvisualisierung [Flick 1991]. Durch den Vergleich der Gruppenfallstudien als auch der Einzelfallstudien ist es nun möglich hinsichtlich der Forschungsfragen (F1–2) entsprechende Gemeinsamkeiten und Unterschiede abzuleiten. Die Fallstudien gestatten ferner die interbranchenspezifische Beantwortung der Forschungsfragen (F3–4) über die Betrachtung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Branchen hinsichtlich der Kooperationsvisualisierung [Flick 1991].
4.
Kooperationsvisualisierung im interbranchenspezifischen Vergleich ^
Zur Beantwortung der Forschungsfragen F1 und F2 ist direkt ersichtlich, dass mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten zwischen den Branchen in der Kooperationsvisualisierung bestehen. Das zeigt sich an den in der Fallstudienerstellung emergierten Kriterien, wie z.B. Kooperationen, Kooperationsprozess, Kooperationssituation, Kooperationsplanung, Kooperationsvertragsinhalte, Visualisierungsanforderungen, Visualisierungsansatz, Visualisierungstechnik, Visualisierungsschwierigkeiten, Visualisierungswerkzeuge, Visualisierungsverantwortung und Gründe für den Verzicht auf die Visualisierung (Siehe Tabelle 1).
Branche Kriterium | Maschinen- und Anlagenbau | Facility Management | Öffentliche Verwaltung |
Kooperationen | Dienstleister, Zulieferer und Kunden | Gesellschaften und Abteilungen | Abteilungen und Gebäudemanagement |
Kooperations-prozess | Austausch und Kommunikation mit den Kooperationspartnern | Angebotserstellung | Terminkalender mit Terminen für alle Kooperationspartner |
Kooperations-situation | Komplex und schwierig aufgrund steigender Anforderungen, Anzahl an Maschinen und Kooperationspartnern | Schwierigkeitsgrad ist durch die Komplexität der Aufgaben und Gebäude gestiegen | Kompliziert da eine fehlende Visualisierung, die Anzahl der Partner und Vorschriften eine Steigerung des Schwierigkeitsgrads begünstigen |
Kooperations-planung | Zusammen mit den Kooperationspartnern und mit Hilfe eines Kooperationsvertrags | Erstellung der Planung, des Kostenplans, des Baus, Abklärung und Erstellung des Projektplans erfolgen in gemeinschaftlichen Meetings | Nach einem Vorgespräch muss das vereinbarte Ergebnis für alle Kooperationspartner ersichtlich sein, hier kann eine Visualisierung unterstützend wirken |
Kooperations-vertragsinhalte | Aufgaben, Ziele, Kosten und Pflichten der jeweiligen Kooperationspartner | Verdeutlichung der Zuständigkeiten und Vertragsbeziehungen unter den Kooperationspartnern | Gesetzliche Regeln und Hinweis auf die Einhaltung von Verordnungen für den Bau |
Visualisierungs-anforderungen | Verständlichkeit und Zufriedenheit durch eindeutige Zuweisung der Aufgaben und Aktivitäten | Verständliche Darstellung der Durchführung einer Kooperation und Zufriedenheit durch erkennbare und deutlich dargestellte Prozesse | Vollständigkeit, klarer Ablauf, erfolgte Abstimmungen, zielführende und prägnante Visualisierungen führen zur Zufriedenheit |
Visualisierungs-ansatz | Klassisches Prozessbild auf Basis von Verträgen, Lizenzen, Anbietern und Kunden | Textform, Schaubilder, Einbeziehen von Pfeilen, Personen, Matrizen oder Balkendiagrammen | In Textform vorliegende Organigramme, ein Balken- oder Bauzeitenplan |
Visualisierungs-technik | Templates und Workflow-Diagramme | Neben Workflow auch Textbausteine als Import von Excel in Word | Strukturierungs- und Ausweichmöglichkeiten |
Visualisierungs-schwierigkeiten | Prozessdarstellung und die detailreiche Darstellung der Beteiligten ist komplex und schwierig | Darstellung des Kooperationsprozesses erweist sich von Anfang bis Ende als schwierig | Unlogische Zusammenhänge, ausgelassene Kooperationspartner und Unvollständigkeit |
Visualisierungs-werkzeuge | Excel, PowerPoint und Visio | Excel, PowerPoint und Word | Excel, PowerPoint und Word |
Visualisierungs-verantwortung | Händler oder Projektteam | Beispielsweise Projektleitung | Zuständigkeit mit Aufgabe der Visualisierung |
Gründe für den Verzicht auf die Visualisierung | Zeitaufwand, Kosten und der nicht erkennbare Nutzen | Zusätzliche Arbeit, Fehlen eines passenden Werkzeugs für eine Visualisierung und der Mehrwert ist nicht direkt greifbar | Zeitgründe stehen im Vordergrund |
5.1.
Implikationen für die Visualisierung von Unternehmenskooperationen ^
Hinsichtlich der Forschungsfrage F3 lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse aus dem interbranchenspezifischen Vergleich für die Gestaltung der Visualisierung von Unternehmenskooperationen und das Identifizieren von wichtigen Visualisierungspotentialen nutzbar machen. Bei der Visualisierungsgestaltung bzw. -erstellung ist beispielsweise darauf zu achten, dass die Anforderungen an die Visualisierung eingehalten werden wie z.B. Verständlichkeit, Eindeutigkeit von Aufgaben, Aktivitäten und Prozessen, klare Abläufe, Vollständigkeit, Abstimmung der Visualisierung sowie Umsetzung als zielführende und prägnante Visualisierung. Wichtige Visualisierungspotentiale sind identifizierbar über die Anwendung der Visualisierungsansätze, -techniken und Beachtung der Schwierigkeiten, welche während der Visualisierung auftreten können. Einfache Workflow-Diagramme mit Strukturierungs- und Ausweichmöglichkeiten können als Templates zur Verfügung gestellt werden. Damit lassen sich Prozessabbildungen für die Unternehmenskooperation erstellen, indem beispielsweise Texte, Schaubilder, Pfeile, Balken und Zeiten im Rahmen der Kooperationsvisualisierung genutzt werden. Es muss davon abgesehen werden, möglichst detailreiche Darstellungen der Kooperationspartner, Kooperationsprozesse von Anfang bis Ende, mit unlogischen Zusammenhängen und unvollständigen Sachverhalten zu erstellen.
5.2.
Implikationen für die Visualisierung von Kooperationsverträgen ^
Bezüglich der Forschungsfrage F4 können die erlangten Erkenntnisse aus dem interbranchenspezifischen Vergleich auf die Gestaltung der Visualisierung von Kooperationsverträgen und das Identifizieren von wichtigen Visualisierungspotentialen übertragen werden. Die wichtigen Bestandteile einer Kooperationsvertragsvisualisierung sind Aufgaben, Ziele, Kosten und Pflichten der jeweiligen Partner, Verdeutlichung der Zuständigkeiten und Vertragsbeziehungen unter den Kooperationspartnern sowie Darstellung von gesetzlichen Regeln und Verordnungen. Es sind verschiedene Visualisierungsansätze und -techniken anwendbar. Im Weiteren werden die Ansätze Prozessbild, Balkendiagramm und Organigramm auf ein Beispiel eines Kooperationsvertrags übertragen. Der Kooperationsvertrag zwischen Pixelplus Co., Ltd und Pixelplus Technology Inc. (PTI) [Onecle Inc. 2004] ist in neun Bereiche gegliedert: (1) Kooperationsprodukte, (2) Kooperationsdauer, (3) Kooperationsinhalte, (4) Einzahlung, (5) Produktvertrieb, (6) Zahlungsziel, (7) Kündigung, (8) Schlichtung und (9) Ergänzungsvereinbarung. Jeder dieser Bereiche lässt sich entsprechend mit den genannten Visualisierungsmöglichkeiten erleb- und erfahrbar darstellen. Dieser Kooperationsvertrag wurde ausgewählt aufgrund seiner Überschaubarkeit an Vertragstexten und Kooperationsbereichen, die für viele Unternehmen in der Praxis eine rechtliche Geltung haben wie z.B. (6) Zahlungsziel.
6.
Danksagung ^
7.
Literatur ^
Ajzen, Icek, The Theory of Planned Behavior. In: Organizational Behavior and Human Decision Processes, Vol. 50, 1991, S. 179–211.
Aulinger, Andreas, Kooperation als Strategie ökologischer Unternehmenspolitik: Die Vielfalt der Möglichkeiten. In: Ökologisches Wirtschaften, Vol. 2, 1991, S. 13–16.
Bernhold, Torben/Koers, Jana/Platner, Vanessa/Serbin, David, Building documentation for building operation – A study based on the theory of planned behavior. In: Proceedings of XXV Annual RESER Conference 2015, Kopenhagen 2015, S. 655–672.
Bräuer, Sebastian/Knackstedt, Ralf/Matzner, Martin, Akteursübergreifende Informationsflussanalyse am Beispiel der Schnittstellen zwischen Bauprozess und Verwaltung. In: Schweighofer, Erich/Kummer, Franz/Hötzendorfer, Walter (Hrsg.), Abstraktion und Applikation Tagungsband des 16. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2013, Österreichische Computer Gesellschaft, Wien 2015, S. 123–132.
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Flick, Uwe, Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick, Uwe/Kardoff, Ernst von/Keupp, Heiner/Rosenstiel, Lutz von/Wolff, Stephan (Hrsg.): Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen, Beltz-Psychologie Verl. Union, München 1991, S. 147–173.
Koers, Jana/Lellek, Vanessa/Bernhold, Torben/Youssef, Lamis, Visualization of services – Closing expectations gaps and increasing service quality. In: Proceedings of XXIV Annual RESER Conference 2014, Helsinki 2014, S. 750–760.
Koers, Jana/Bernhold, Torben, Visualisierungspotenziale von Dienstleistungen im Facility Management – Entwicklung eines Modells für die Erfahrbarkeit von immateriellen Leistungen. In: Tagungsband Facility Management Kongress 2015, Frankfurt am Main 2015, S. 55–63.
Kolek, Erik, Kooperationsvertragsvisualisierung zur Beeinflussung der Leistungsbereitschaft von Kooperationspartnern. In: Schweighofer, Erich/Kummer, Franz/Hötzendorfer, Walter (Hrsg.), Kooperation Co-operation Tagungsband des 18. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2015, Österreichische Computer Gesellschaft, Wien 2015, S. 463–470.
Koval, Peter/Riedl, Reinhard, Im Zeich(n)en der Prozesse. In: Schweighofer, Erich/Geist, Anton/Heindl, Gisela/Szücs, Christian (Hrsg.), Komplexitätsgrenzen der Rechtsinformatik Tagungsband des 11. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2008, Richard Boorberg Verlag, Stuttgart 2008, S. 540–547.
Meuser Michael/Nagel, Ulrike, Experteninterviews – vielfach erprobt, wenig bedacht: ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion. In: Garz, Detlef/Kraimer, Klaus (Hrsg.), Qualitativ-empirische Sozialforschung: Konzepte, Methoden, Analysen, Westdt. Verlag, Opladen 1991, S. 441–471.
Onecle Inc., Kooperationsvertrag zwischen Pixelplus Co., Ltd und Pixelplus Technology Inc. (PTI) In: Onecle Inc. (Hrsg.), Cooperation Agreement – Pixelplus Co. Ltd. and Pixelplus Technology Inc. http://contracts.onecle.com/pixelplus/pti.collab.2004.09.20.shtml (aufgerufen 11. Dezember 2015), 2014.
Ramberg, Christina/Haapio, Helena, Making Contracts Work: Playing a Game for Enhanced Managerial-Legal Collaboration. In: Schweighofer, Erich/Kummer, Franz/Hötzendorfer, Walter (Hrsg.), Kooperation Co-operation Tagungsband des 18. Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2015, Österreichische Computer Gesellschaft, Wien 2015, S. 479–486.
Strotmeier, Matthias/Koers, Jana/ Simon, Ralf/Kolek, Erik, Erfahrbarkeit von Kooperationen – Simulation von Informationsaustauschprozessen in der Bauplanung. In: Real Ehrlich, Catia Maria/Blut, Christoph (Hrsg.), Bauinformatik 2015: Beiträge zum 27. Forum Bauinformatik, Wichmann, Berlin 2015, S. 265–273.
- 1 Siehe für eine Definition des Begriffs: http://www.gefma.de/definition.html (aufgerufen 29. Dezember 2015).
- 2 Siehe für weitere Informationen: http://www.maxqda.de/produkte/maxqda/ (aufgerufen 29. Dezember 2015).